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Works Augustine of Hippo (354-430) Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)
42. Vortrag

11.

Aber nunmehr vernehmet, was der Herr sagt: „Ihr“, spricht er, „habt den Teufel zum Vater und wollt die Gelüste eures Vaters tun.“ Siehe, warum ihr seine Söhne seid; weil ihr nämlich solche Gelüste habt, nicht weil ihr von ihm abstammt. Welches sind seine Gelüste? „Er war ein Mörder von Anbeginn.“ Siehe, was es heißt: „Ihr wollt die Gelüste eures Vaters tun; ihr suchet mich zu töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit sagt“. Auch jener beneidete den Menschen und tötete den Menschen. Denn da der Teufel den Menschen beneidete, redete er in der Hülle einer Schlange zum Weibe und mit dem Weibe vergiftete er auch den Mann. Sie starben, weil sie auf den Teufel hörten1, auf den sie nicht gehört hätten, wenn sie hätten den Herrn hören wollen. Es stand ja der Mensch zwischen dem, der ihn erschuf, und dem, der fiel; er sollte dem Schöpfer gehorchen, nicht dem Betrüger. Also „jener war ein Mörder von Anbeginn“. Betrachtet die Art des Mordes, Brüder! Ein Mörder heißt der Teufel2; nicht mit dem Schwerte bewaffnet, mit dem scharfen Eisen umgürtet, kam er zum Menschen, ein böses Wort säte er und tötete ihn. Glaube also nicht, du seiest kein Mörder, wenn du deinem Bruder Böses einredest; wenn du deinem Bruder Böses einredest, tötest du ihn. Und damit du wissest, S. 627 daß du ihn tötest, so höre den Psalmisten: „Die Menschenkinder ― ihre Zähne sind Waffen und Pfeile, und ihre Zunge ein scharfes Schwert“3. Ihr also „wollt die Gelüste eures Vaters tun“; darum wütet ihr gegen das Fleisch, weil ihr nichts vermöget gegen den Geist. „Jener war ein Mörder von Anbeginn“, nämlich beim ersten Menschen. Seit jener Zeit war er ein Mörder, seitdem ein Mord stattfinden konnte; ein Mord konnte erst von da an stattfinden, als der Mensch geworden war. Denn es könnte kein Mensch ermordet werden, wenn nicht vorher ein Mensch geworden wäre. Also „jener war ein Mörder von Anbeginn“. Und warum ein Mörder? „Und er bestand nicht in der Wahrheit.“ Also er war in der Wahrheit, aber weil er darin nicht bestand, fiel er. Und warum „bestand er nicht in der Wahrheit“? „Weil die Wahrheit nicht in ihm ist.“ Nicht wie in Christus, der die Wahrheit so ist, daß Christus selbst die Wahrheit ist. Wenn er also in der Wahrheit bestanden wäre, so wäre er in Christus bestanden, aber „er bestand nicht in der Wahrheit, weil die Wahrheit nicht in ihm ist“.


  1. Gen. 3, 1. ↩

  2. Wir setzen bei diesem Satze die Unterscheidungszeichen anders, als sie in dem Migne‘schen Texte stehen. ↩

  3. Ps. 56, 5 [hebr. Ps. 57, 5]. ↩

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Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)

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