5.
„Und wenn jemand“, sagt er, „meine Worte hört und nicht hält, so richte ich ihn nicht.“ Erinnert euch an das, was ihr in den früheren Lesungen, wie ich weiß, gehört habt, und die ihr es vielleicht vergessen habt, frischet es wieder auf, und die ihr nicht anwesend gewesen seid, aber jetzt da seid, vernehmet es1. Wie sagt der Sohn: „Ich richte ihn nicht“, während er anderswo sagt: „Der Vater richtet niemand, sondern hat alles Gericht dem Sohne gegeben“2, außer weil es so zu verstehen ist: Jetzt richte ich ihn nicht? Warum richtet er jetzt nicht? Beachte, was folgt: „Denn ich bin“, sagt er, „nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um die Welt zu beseligen“, d. h. die Welt selig zu S. 784 machen. Jetzt also ist die Zeit der Barmherzigkeit, nachher wird die Zeit des Gerichtes sein; denn „Barmherzigkeit und Gericht“, heißt es, „will ich Dir singen, o Herr“3.