4.
[Forts. v. S. 797 ] Aber was heißt das? Was bedeutet das? Wozu ist es nötig, dies zu untersuchen? Der Herr sagt, die Wahrheit spricht sich dahin aus, daß die Füße zu waschen auch der nötig habe, der gewaschen ist. Warum, meine Brüder, warum meint ihr, als eben deswegen, weil der Mensch in der heiligen Taufe zwar ganz abgewaschen wird, nicht mit Ausnahme der Füße, sondern ganz und gar? Aber doch wenn man nachher in menschlichen Verhältnissen lebt, betritt man immerhin die Erde. Eben die menschlichen Affekte also, ohne die man in dieser Sterblichkeit nicht lebt, sind sozusagen die Füße, wo wir durch die menschlichen Verhältnisse beeinflußt werden, und zwar so beeinflußt werden, daß wir, wenn wir sagen, wir hätten keine Sünde, und selbst betrügen und die Wahrheit nicht in uns ist1. Täglich also wäscht uns der die Füße, der für uns Fürbitte einlegt2, und daß wir täglich nötig haben, die Füße zu waschen, d. h. die Wege der geistigen Schritte gerade zu richten, bekennen wir im Gebete des Herrn, indem wir sagen: „Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern“3. Denn „wenn wir“, wie geschrieben steht, „unsere Sünden bekennen“, dann ist fürwahr der, welcher seinen Jüngern die Füße wusch, „getreu und gerecht und erläßt uns die Sünden und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit4, d. h. bis zu den Füßen, mit denen wir auf Erden wandeln.