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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Tractatus in Euangelium Iohannis Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)
56. Vortrag

5.

S. 798 Somit ist die Kirche, welche Christus durch das Bad des Wassers im Worte reinigt, ohne Makel und Runzel1, nicht bloß in denen, welche nach dem Bade der Wiedergeburt sofort aus der Befleckung dieses Lebens hinweggenommen werden und nicht die Erde betreten, so daß sie nötig haben, die Füße zu waschen, sondern sie ist auch in jenen, die der Herr, ihnen diese Barmherzigkeit bezeigend, nach Waschung der Füße aus dieser Welt auswandern ließ. Obwohl sie aber in denen, welche noch hier weilen, rein ist, weil sie gerecht leben, so haben sie doch nötig, die Füße zu waschen, da sie immerhin nicht ohne Sünde sind. Darum sagt sie im Hohen Liede: „Ich habe meine Füße gewaschen; wie sollte ich sie beflecken?“2 Sie sagt nämlich so, weil sie genötigt ist, zu Christus zu gehen und die Erde zu betreten, wenn sie geht. Noch eine andere Frage entsteht. Ist nicht Christus droben? Ist er nicht zum Himmel aufgestiegen und sitzet zur Rechten des Vaters? Ruft nicht der Apostel und sagt: „Wenn ihr also mit Christus auferstanden seid, so trachtet nach dem, was droben ist, wo Christus ist, zur Rechten des Vaters sitzend; was droben ist, suchet, nicht das, was auf der Erde ist“3. Wie also sind wir, um zu Christus zu gehen, genötigt, die Erde zu betreten, da wir doch vielmehr das Herz nach oben zum Herrn richten sollen, um bei ihm sein zu können? Ihr seht, Brüder, wie die Beschränktheit der Zeit am heutigen Tage diese Frage beengt. Wenn dies vielleicht auch ihr weniger seht, ich sehe einigermaßen, welch lange Untersuchung nötig ist. Darum bitte ich, ihr möchtet gestatten, daß sie lieber verschoben als zu nachlässig oder zu kurz behandelt wird, indem eure Erwartung nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben werden soll. Denn beistehen wird der Herr, der uns so zu Schuldnern macht, daß er uns auch die Erfüllung unserer Schuld ermöglicht.


  1. Eph. 5, 26 f. ↩

  2. H. L. 5, 3. ↩

  3. Kol. 3, 1 f. ↩

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