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Works Augustine of Hippo (354-430)

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De catechizandis rudibus

CAPUT VI. Exordium catechismi, et narratio ab historia creationis mundi usque ad praesens tempus Ecclesiae.

10. Quod si forte se divinitus admonitum vel territum esse responderit, ut fieret christianus, laetissimum nobis exordiendi aditum praebet, quanta Deo sit cura pro nobis. Sane ab hujusmodi miraculorum sive somniorum, ad Scripturarum solidiorem viam et oracula certiora transferenda est ejus intentio; ut et illa admonitio quam misericorditer ei praerogata sit, noverit antequam Scripturis sanctis inhaereret. Et utique demonstrandum est ei quod ipse Dominus non eum admoneret aut compelleret fieri christianum et incorporari Ecclesiae, seu talibus signis aut revelationibus erudiret, nisi jam praeparatum iter in Scripturis sanctis, ubi non quaereret visibilia miracula, sed invisibilia sperare consuesceret, neque dormiens, sed vigilans moneretur, eum securius et tutius carpere voluisset. Inde jam exordienda narratio est, ab eo quod fecit Deus omnia bona valde1, et perducenda, ut diximus, usque ad praesentia tempora Ecclesiae: ita ut singularum rerum atque gestorum quae narramus, causae rationesque reddantur, quibus ea referamus ad illum finem dilectionis, unde neque agentis aliquid neque loquentis oculus avertendus est. Si enim fictas poetarum fabulas, et ad voluptatem excogitatas animorum quorum cibus nugae sunt, tamen boni qui habentur atque appellantur grammatici, ad aliquam utilitatem referre conantur, quanquam et ipsam vanam et avidam saginae saecularis; quanto nos decet esse cautiores, ne illa quae vera narramus, sine suarum causarum redditione digesta, aut inani suavitate, aut etiam perniciosa cupiditate credantur? Non tamen sic asseramus has causas, ut relicto narrationis tractu, cor nostrum et lingua in nodos difficilioris disputationis excurrat; sed ipsa veritas adhibitae rationis, quasi aurum sit gemmarum ordinem ligans, non tamen ornamenti seriem ulla immoderatione perturbans.


  1. Gen. I.  ↩

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Vom ersten katechetischen Unterricht (SKV 7)

6. Kapitel

10. Sollte einmal jemand antworten, er sei durch ein mahnendes oder schreckendes Zeichen Gottes veranlaßt worden, Christ zu werden, gibt er uns damit einen ganz fruchtbaren Einstiegsgedanken an die Hand, wie groß doch die Sorge Gottes für uns ist. Freilich müssen wir dann seine Aufmerksamkeit von solchen Wunderzeichen und Traumbildern auf den festeren Pfad und die glaubwürdigeren Weissagungen der Heiligen Schrift lenken und ihm zugleich deutlich machen, wie groß doch das Erbarmen Gottes war, ihm diese Mahnungen im voraus zukommen zu lassen, noch bevor er sich den Heiligen Schriften zuwandte. Ferner müssen wir ihm auch zeigen, daß der Herr ihn nicht von sich aus mahnen, ja nötigen würde, Christ zu werden und sich der Kirche anzuschließen, und daß er ihn nicht mit solchen Zeichen und Offenbarungen belehren würde, wenn es nicht Gottes Wille gewesen wäre, daß er nachher gefahrloser und unbesorgter den in den Heiligen Schriften schon vorbereiteten Weg einschlage,1 und daß er dort, statt nach augenfälligen Wundern zu suchen, sich daran gewöhne, auf unsichtbare zu hoffen, und die Mahnungen nicht im Schlaf, sondern im Wachen empfange. Hierauf können wir schon mit der historischen Darstellung beginnen, ausgehend von der Bibelstelle »Und S. 28 Gott machte alles sehr gut«2 bis hin zur Kirche in unserer Zeit, wie wir schon sagten.3

Dabei wollen wir jeweils die Hintergründe und den tieferen Sinn der dargestellten Vorgänge und Handlungen angeben und sie damit auf jenes Endziel der Liebe ausrichten,4 das wir bei all unseren Taten und Worten im Auge behalten müssen. Denn wenn schon im Hinblick auf die frei erfundenen Fabeleien der Dichter, die nach dem Geschmack von Leuten gesponnen wurden, deren geistige Nahrung aus Nichtigkeiten besteht, anerkannte und berühmte Sprachgelehrte einen tieferen Nutzen festzustellen versuchen, der zwar trügerisch ist und nur auf weltliche Bedürfnisse abzielt, um wieviel mehr müssen wir darauf achten, das Wahre, das wir erzählen, nicht ohne den dahinterliegenden tieferen Sinn darzustellen, damit es nicht nur wegen des nichtigen Wohlklanges oder schädlicher Sensationsgier Glauben findet. Wir wollen uns aber nicht in der Weise auf diese Hintergründe einlassen, daß wir dabei die Hauptrichtung unserer Darstellung verlassen und sich Herz und Mund in den Verknotungen einer allzu schwierigen Untersuchung verliert: Der Wahrheitsgehalt des tieferen Sinns, auf den wir hinweisen, sei vielmehr das Goldband, das die Reihe der Edelsteine miteinander verknüpft, jedoch nicht die Anordnung des Schmucks durch mangelnde Zurückhaltung stört.5


  1. Der iter in scripturis sanctis, d. h. der Rückgriff auf die Biblische Geschichte, ist der Ausgangspunkt jeder Hinführung zum Glauben. ↩

  2. Gen 1,31. ↩

  3. Vgl. 5. ↩

  4. Vgl. 1 Tim 1,5. ↩

  5. Die Edelsteine (die einzelnen Erzählelemente) sollen die Aufmerksamkeit auf das Goldband (die durch alle Epochen sich hindurchziehende Liebe Gottes) ausrichten. ↩

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De catechizandis rudibus
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Méthode pour enseigner aux catéchumènes les éléments du Christianisme Compare
On the Catechising of the Uninstructed Compare
Vom ersten katechetischen Unterricht (BKV) Compare
Vom ersten katechetischen Unterricht (SKV 7)
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On the Catechising of the Uninstructed - Introductory Notice

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