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Vom ersten katechetischen Unterricht (SKV 7)
21. Kapitel:
37. Einige Generationen später aber führte Gott ein weiteres Modell vor, das besonders deutlich mit dem Heilsgeschehen S. 71 in Verbindung steht: Die Bürgerschaft jener Stadt wurde nämlich gefangengenommen und ein großer Teil von ihr nach Babylon weggeführt. Wie nun Jerusalem Sinnbild ist für die Bürgerschaft und die Gemeinschaft der Heiligen, so ist Babylon Sinnbild für die Bürgerschaft und die Gemeinschaft der Ungerechten; denn dieser Name soll soviel wie »Verwirrung« bedeuten.1 Uber diese zwei Bürgerschaften, die miteinander vermischt von Anfang des Menschengeschlechts bis zum Ende der Zeiten die wechselvollen Epochen durchlaufen und die dann beim letzten Gericht voneinander geschieden werden müssen, haben wir kurz vorher schon gesprochen.2 Jener Bürgerschaft von Jerusalem, die gefangengenommen war, und jenem Volk, das nach Babylon geführt wurde, befiehlt also der Herr durch Jeremias, den Propheten jener Zeit, sich dem Sklavenjoch zu beugen.3 Und es gab da Könige von Babylon, unter deren Knechtschaft jenes Volk stand, die aus Anlaß seiner Anwesenheit von manchen Wundertaten so beeindruckt waren, daß sie den einen wahren Gott, den Schöpfer jeglicher Kreatur, erkannten, ihn verehrten und seine Verehrung befahlen.4 Das jüdische Volk aber wurde aufgefordert, für die zu beten, von denen sie gefangen gehalten wurden, und im Frieden jener den eigenen Frieden zu erhoffen, um so Kinder zeugen, Häuser bauen, Gärten und Weinberge anlegen zu können.5 Es wurde ihnen aber versprochen, daß sie nach 70 Jahren aus jener Gefangenschaft befreit würden.6
Dies alles versinnbildlicht modellhaft, daß die Kirche Christi in all ihren Heiligen, welche die Bürger des himmlischen Jerusalem sind, versklavt sein wird unter den Königen dieser Welt. Auch die Lehre des Apostels sagt ja, »daß jede Seele S. 72 sich den vorgesetzten Obrigkeiten unterwerfe«7 und »daß man jedem das erstattet, was ihm gebührt: wem Tribut, dem Tribut, wem Steuern, dem Steuern«,8 und ebenso alles andere, was wir den Obrigkeiten im Bereich der menschlichen Rechtsordnung entrichten, ohne gegen die Verehrung unseres Gottes zu verstoßen. Sogar der Herr selber ließ sich ja herab, für die menschliche Natur, die er angenommen hatte, Kopfsteuer zu bezahlen,9 um uns Menschen ein Beispiel für diese gesunde Lehre zu geben.10 Im weiteren werden auch die Sklaven,11 die Christen und gute Gläubige geworden sind, aufgerufen, ihren zeitlichen Herren in Geduld und Treue zu dienen;12 sie werden diese einmal richten, wenn sie bis zum Ende in ihrer Bosheit verharren, oder aber gleichberechtigt mit ihnen herrschen, wenn sie sich ebenfalls zum wahren Gott bekehren. Allen aber wird befohlen, den menschlichen Mächten dieser Erde zu dienen, bis die Kirche wie einst Jerusalem nach Ablauf der vorbestimmten Zeit – wofür die 70 Jahre ein Sinnbild sind – aus der Verwirrung dieser Zeit, gleichsam als der babylonischen Gefangenschaft, befreit wird. Anläßlich dieser Gefangenschaft der Kirche haben sogar irdische Herrscher ihre Götzenbilder, um derentwillen sie die Christen verfolgten, im Stich gelassen, erkannten den einen wahren Gott und Christus den Herrn und verehrten ihn. Für diese Herrscher befahl Paulus zu beten, schon als sie die Kirche noch verfolgten. Denn so spricht er: »Vor allem beschwöre ich euch also, daß Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen verrichtet werden für alle Menschen, für die Könige und für alle, die Befehlsgewalt S. 73 haben, damit wir ein ungestörtes und ruhiges Leben führen in aller Frömmigkeit und Liebe.«13 Daher wurde der Kirche durch diese Könige der Friede geschenkt, wenn auch nur ein zeitlicher Friede, eine zeitliche Ruhe, damit geistigerweise Häuser gebaut, Gärten und Weinberge angelegt werden können. Denn siehe, auch wir sind gerade dabei, dich mit diesem Gespräch aufzubauen und zu pflanzen. Und dies geschieht auf dem ganzen Erdkreis unter der Friedensordnung der christlichen Herrscher, so wie derselbe Apostel sagt: »Ihr seid Gottes Ackerfeld, ihr seid Gottes Bauwerk.«14
38. Nach jenen siebzig Jahren aber, die Jeremias in gleichnishafter Sprache prophezeit hatte,15 um damit ein Modellbild vom Ende der Zeiten zu geben, erfolgte nun, damit dieses Modell vervollständigt würde, in Jerusalem der Wiederaufbau des Tempels Gottes. Da sich aber der ganze Vorgang nur im Sinne eines Modells abspielte, waren Friede und Freiheit, die den Juden zurückgegeben wurden, nicht von Dauer. Sie wurden später von den Römern besiegt und tributpflichtig gemacht.
Freilich wurde Christus den Juden, seit sie das Land der Verheißung empfangen hatten und erstmals Könige hatten, recht deutlich und durch eine Vielzahl von Prophezeiungen angekündigt, nicht nur von David selber im Buch der Psalmen, sondern auch von den anderen großen und heiligen Propheten bis zur Zeit der Gefangenschaft in Babylon, damit sie nicht etwa meinten, die Verheißung von Christus als Befreier sei ihnen in einem der Könige in Erfüllung gegangen. Auch in der Gefangenschaft selber gab es Propheten, welche den kommenden Herrn Jesus Christus als Befreier aller ankündigten. Und als nach Ablauf der siebzig Jahre der S. 74 Tempel wieder hergestellt wurde, hatten die Juden von den Königen der Heidenvölker so viel Bedrängnis und Leid zu erdulden, daß sie erkennen mußten, daß der Befreier noch nicht gekommen war. Freilich erkannten sie nicht, daß dieser sie im geistigen Sinn befreien werde, sie warteten vielmehr voll Sehnsucht auf ihn, um im fleischlichen Sinn befreit zu werden.
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Vgl. Gen 11,9. ↩
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Siehe 31. ↩
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Vgl. Jer 21,1-10; 27. ↩
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Vgl. Dan 2,46ff.; 3,95ff.; 4,34ff.; 6,25ff. ↩
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Vgl. Jer 29,5-7. ↩
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Vgl. Jer 25,10f.; 29,10. ↩
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Röm 13,1. ↩
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Röm 13,7. ↩
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Vgl. Mt 17,24-27. ↩
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Vgl. 1 Tim 1,10. ↩
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Nach servi ist ein Komma zu setzen. Nicht christliche Sklaven und gute Gläubige sind einander gegenübergestellt, sondern Sklaven und Herren. ↩
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Vgl. Kol 3,22; Eph 6,3. ↩
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1 Tim 2,1 f. ↩
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1 Kor 3,9. ↩
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Vgl. Jer 29,10. ↩
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Méthode pour enseigner aux catéchumènes les éléments du Christianisme
CHAPITRE XXI.
CAPTIVITÉ DE BABYLONE. — LES JUIFS N’ONT JAMAIS DEPUIS RECOUVRÉ LEUR INDÉPENDANCE NATIONALE.
- Plusieurs générations après David, Dieu fit voir en figure le mystère le plus profond. La cité sainte fut réduite en captivité et la plupart de ses enfants emmenés à Babylone. Or, si Jérusalem désigne la société formée par les saints, Babylone qui, dit-on, signifie confusion, désigne la société formée par les méchants. Nous avons déjà parlé de ces deux cités qui doivent subsister ensemble à travers les vicissitudes des âges, depuis l’origine du monde jusqu’à la fin des siècles, et au jour du jugement où elles seront à jamais séparées.
La partie de Jérusalem et du peuple vouée à l’exil, reçut l’ordre du Seigneur de partir pour Babylone, par la bouche de Jérémie, le prophète de cette époque.
Parmi les monarques babyloniens , leurs maîtres, il s’en rencontra qui, frappés des miracles accomplis à l’occasion des Israélites, reconnurent le vrai Dieu, l’unique Créateur de toute créature, l’adorèrent et le firent adorer1. Le Seigneur commanda encore aux Israélites de prier pour ceux qui les retenaient en captivité, de fonder l’espoir de leur tranquillité sur celle de leurs maîtres, afin de pouvoir élever leurs familles, bâtir des maisons, planter des jardins et des vignes. C’est après une période de 70 ans que Jérémie promit la fin de la captivité2. Or c’était là une allégorie qui désignait la soumission que doit aux monarques du monde l’Eglise avec tous les saints, qui sont les citoyens de la Jérusalem d’en haut: car, d’après la doctrine de l’Apôtre, « toute personne doit être soumise aux puissances souveraines »; et plus loin : « Rendez à chacun ce que vous lui devez, le tribut à qui vous devez le payer, l’impôt, à qui doit le lever sur vous3». Et ainsi de tous les devoirs auxquels nous sommes obligés envers les puissances humaines, sauf le culte que nous devons à notre Dieu. Notre-Seigneur lui-même a voulu nous enseigner par son exemple ces sages principes et n’a pas dédaigné de payer la capitation pour sa personne4, Les serviteurs chrétiens et les pieux fidèles doivent obéir à leurs maîtres selon la chair avec autant de docilité que de dévouement5; ils les jugeront un jour, si leur iniquité ne se dément pas; ils régneront fraternellement avec eux , s’ils se convertissent au vrai Dieu. C’est à tous les chrétiens que s’adresse le commandement d’être soumis aux puissances de la terre et du monde, jusqu’au moment, figuré par le terme de 70 ans, où l’Eglise sera arrachée à la confusion du monde, comme Jérusalem fut affranchie de la captivité de Babylone. La captivité de l’Eglise a aussi été cause que les rois de la terre ont enfin abandonné les idoles au nom desquelles ils persécutaient les chrétiens : ils ont reconnu, ils adorent le vrai Dieu et le souverain Seigneur Jésus-Christ. Il faut également prier pour eux, lors même qu’ils persécuteraient l’Eglise, comme nous le commande l’apôtre Paul, qui s’exprime ainsi: « Je vous recommande avant tout de faire des supplications, des prières, des demandes et des actions de grâces pour tous les hommes, pour tous les rois et pour tous ceux qui sont élevés en dignité, afin que nous menions une vie heureuse et tranquille en toute piété et honnêteté6». Ce sont eux, en effet, qui ont donné à l’Eglise la paix et cette tranquillité matérielle nécessaire pour bâtir des édifices spirituels, pour féconder les jardins et les vignes du Seigneur. Vois plutôt: dans cet entretien, j’édifie et je plante en ton âme, et ce travail s’accomplit dans tout l’univers, grâce à la paix que nous donnent les rois chrétiens. « Vous êtes le champ que Dieu cultive, dit encore l’Apôtre, et l’édifice que Dieu bâtit7».
- Au bout de 70 ans, figure mystique de la fin des temps, le temple fut rebâti à Jérusalem, afin de compléter la figure ; mais comme tous ces événements n’étaient que des symboles, les Juifs ne purent jamais recouvrer ni paix solide ni indépendance. Plus tard, ils furent vaincus par les Romains et soumis au tribut. Du reste, à partir du moment où ils entrèrent dans la terre promise, et quand ils eurent des chefs à leur tête, le Christ ne cessa d’être annoncé dans une foule de prophéties, d’une clarté plus frappante encore que par le -passé, de peur qu’ils ne crussent voir la pro. messe d’un Messie libérateur accomplie dans la personne d’un de leurs rois. Outre David, dans le livre des Psaumes, une foule de prophètes, pleins d’élévation et de sainteté, le prédirent jusqu’à la captivité de Babylone. Durant la captivité, il parut encore des prophètes qui annoncèrent la venue du Seigneur Jésus-Christ, libérateur du genre humain. Lorsque le temple eût été reconstruit, après la période des 70 années, les Juifs furent soumis par les rois étrangers à une tyrannie si effroyable, qu’ils n’eurent pas de peine à sentir que le Libérateur n’avait pas encore paru: car, ne comprenant pas que ce Libérateur n’affranchirait que les âmes, le désir de la liberté charnelle leur faisait implorer sa venue.