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Apologétique
XLIX.
---- Ces dogmes, vous ne les traitez de préjugés que parmi nous. Chez les philosophes et les poètes, ce sont des connaissances sublimes. Ils sont tous des génies du premier ordre, des sages par excellence. Pour nous, nous ne sommes que des idiots. A eux l'estime et les honneurs! à nous le mépris, l'insulte, et qui plus est, le châtiment!
Préjugés, tant qu'il vous plaira! Absurdités, si vous le trouvez bon! Mais ils n'en sont ni moins nécessaires, ni moins utiles, puisque, par la crainte de supplices éternels, ou par l'espoir d'une récompense sans fin, ils obligent à devenir meilleur quiconque les croit. Ne venez donc plus traiter de chimères ou d'inepties des dogmes dont la croyance est si avantageuse: on ne peut condamner à aucun titre ce qui est véritablement utile. S'il y a préjugé quelque part, il est dans vous qui repoussez avec blâme des doctrines aussi profitables, et qui par là même sont justifiées du reproche d'absurdité. Admettons pour un moment que ce soient des chimères et des extravagances, au moins ne portent-elles préjudice à personne: il faut les inscrire alors parmi ces mille opinions vaines et fabuleuses que personne ne vous défère, contre lesquelles vous n'avez pas de sentence, et que vous laissez circuler librement comme innocentes. Etes-vous décidés à les punir? punissez-les par le ridicule; mais par le glaive, par le feu, par les croix, par les bêtes, jamais!
Ce n'est pas seulement une aveugle multitude qui triomphe de ces barbares exécutions, et insulte aux victimes: il en est parmi vous qui mendient la faveur populaire par ces iniquités, et s'en applaudissent fièrement, comme si le pouvoir que vous avez sur nous ne venait pas de nous-mêmes. Assurément, je suis chrétien, parce que je veux l'être: vous ne me condamnerez donc que parce que je voudrai bien être condamné. Puisque vous n'avez de pouvoir sur moi qu'autant que je vous en donne, ce n'est donc pas de vous, mais de moi seul que vous le tenez: et la multitude triomphe bien vainement à l'aspect de nos tortures. A nous le triomphe qu'elle usurpe, puisque nous aimons mieux être condamnés que de nous déshériter de Dieu! Loin de battre des mains, nos ennemis devraient s'affliger, puisque nous avons obtenu ce que nous avions choisi!
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Apologetikum (BKV)
49. Kap. Wenn man die Lehren des Christentums auch nicht billigt, so hat man doch keinesfalls Ursache, die Christen zu verfolgen, sondern müßte es so gut dulden als jede philosophische Sekte.
Das sind Lehren, welche man nur bei uns verwegene Phantastereien, bei den Philosophen und Dichtern aber höchste Wissenschaft und erhabene geistige Einblicke nennt. Jene sind die Klugen, wir die Narren, sie müssen geehrt, wir ausgelacht, nein, noch mehr, sogar bestraft werden. Gesetzt nun, es sei falsch, was wir verteidigen, und es werde mit Recht eine Verwegenheit genannt, so ist es doch notwendig; gesetzt, es sei läppisch, so ist es doch nützlich, da ja diejenigen, welche daran glauben, gezwungen sind, besser zu werden durch die Furcht vor der ewigen Pein und durch die Hoffnung auf die ewige Freude. Und somit frommt es nicht, falsch zu schelten und für läppisch zu halten, was frommt, wenn man es als wahr annimmt. Folglich darf auf keinen Titel hin das irgendwie zu einer Strafe verurteilt werden, was Nutzen bringt. Somit liegt bei euch Verwegenheit vor, Verwegenheit ist es, wenn ihr das verurteilt, was nützlich ist! Folglich können unsere Lehren auch nicht läppisch sein -- sicherlich sind sie, selbst wenn sie falsch und läppisch wären, doch niemandem schädlich. Denn sie sind vielen anderen ähnlich, worauf ihr keine Strafen setzt. Bei Dingen solcher Art, die, unter Klage gestellt, ungestraft bleiben, weil sie unschädlich sind1, muß man doch, mit gleichem Maße S. 177/523 messend, das Urteil fällen, wenn überhaupt ein solches gesprochen werden soll, sie seien dem Spott preiszugeben, aber nicht dem Schwert, Feuer, Kreuz und wilden Tieren, ein ungerechtes Wüten, über das nicht bloß die blinde Volksmenge jauchzt und dabei ihrem Mutwillen frönt, sondern auch Gewisse aus eurer Mitte, welche durch Ungerechtigkeit sich populär zu machen wünschen, suchen ihren Ruhm darin.
Als ob nicht alles, was ihr gegen uns vermöget, eigentlich unser freier Wille wäre! Fürwahr nur wenn ich will, werde ich Christ. Nur dann also wirst du mich verurteilen können, wenn ich verurteilt werden will. Da du aber alles, was du gegen mich vermagst, nicht vermöchtest, wenn ich es nicht will, so ist dein Können Sache meines Wollens, nicht Sache deiner Macht. Ebenso freut sich der Pöbel durchaus ohne Grund über die uns zugefügten Quälereien. Denn unser ist die Freude, die er sich aneignet, deshalb weil wir uns lieber verurteilen lassen, als daß wir von Gott abfallen. Jene, die uns hassen, müßten im Gegenteil betrübt sein, statt sich zu freuen, da wir ja erlangten, was wir frei gewählt haben.
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P liest hier: Nam et multis aliis similia, quibus nullas poenas inrogatis, vanis et fabulosis, inaccusatis et inpunitis, ut innoxiis. Sed in eiusmodi enim, si utique, inrisui iudicandum est, non gladiis etc. F dagegen: Nam … inrogatis. In eiusmodis (lies: eiusmodi) accusatis et inpunitis, ut noxiis, aeque enim, si utique, in risum iudicandum est, non gladiis etc. -- Wenn auch das „sed in eiusmodi enim“ in P weniger auffällig ist, kann man doch wohl sagen, daß T. das „aeque enim“ in F geschrieben hat. Denn darin gerade liegt die Pointe seines Gedankens: ein gerechtes Urteil darf die unschädlichen christlichen Lehren nicht mit einem anderen Maßstabe messen, wie die anderen. Ebenfalls ist „accusatis“ in F wohl als richtig anzusehen, da „iudicandum est“ „accusatis“ voraussetzt. „Accusatis“ entspricht auch dem Vorhergehenden, da T. von den christl. Lehren sagt, daß sie nicht bloß als praesumptiones verspottet, sondern mit Strafen belegt werden,. also zur Anklage stehen. Nur „ut noxiis“ in F kann nicht richtig sein, da das unmittelbar vorhergehende „nulli tarnen noxia“ und der ganze Zusammenhang „ut innoxiis“ verlangen. Rauschen 77 tilgt das in F fehlende „vanis et fabulosis“ als spätere Glosse; dem ist zuzustimmen. Unrichtig aber ist es, wenn er unter „multis aliis“, „accusatis“, „inpunitis“, „innoxiis“ Personen verstehen will; es sind, wie die Ausführung vom Beginn des Kap. an beweist, Lehren gemeint. „Multis aliis similia“ ist demnach nicht als Brachylogie zu fassen und nicht zu übersetzen: „dem von vielen anderen Gesagten“. Ob T. „in risum“ oder „inrisui“ geschrieben hat, sei dahingestellt. Es wäre also zu lesen: Nam et multis aliis similia, quibus nullas poenas inrogatis. In eiusmodi accusatis, et inpunitis ut innoxiis, aeque enim, si utique, inrisui iudicandum est etc. ↩