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The City of God
Chapter 4.--The Inferior Gods, Whose Names are Not Associated with Infamy, Have Been Better Dealt with Than the Select Gods, Whose Infamies are Celebrated.
However, any one who eagerly seeks for celebrity and renown, might congratulate those select gods, and call them fortunate, were it not that he saw that they have been selected more to their injury than to their honor. For that low crowd of gods have been protected by their very meanness and obscurity from being overwhelmed with infamy. We laugh, indeed, when we see them distributed by the mere fiction of human opinions, according to the special works assigned to them, like those who farm small portions of the public revenue, or like workmen in the street of the silversmiths, 1 where one vessel, in order that it may go out perfect, passes through the hands of many, when it might have been finished by one perfect workman. But the only reason why the combined skill of many workmen was thought necessary, was, that it is better that each part of an art should be learned by a special workman, which can be done speedily and easily, than that they should all be compelled to be perfect in one art throughout all its parts, which they could only attain slowly and with difficulty. Nevertheless there is scarcely to be found one of the non-select gods who has brought infamy on himself by any crime, whilst there is scarce any one of the select gods who has not received upon himself the brand of notable infamy. These latter have descended to the humble works of the others, whilst the others have not come up to their sublime crimes. Concerning Janus, there does not readily occur to my recollection anything infamous; and perhaps he was such an one as lived more innocently than the rest, and further removed from misdeeds and crimes. He kindly received and entertained Saturn when he was fleeing; he divided his kingdom with his guest, so that each of them had a city for himself, 2 the one Janiculum, and the other Saturnia. But those seekers after every kind of unseemliness in the worship of the gods have disgraced him, whose life they found to be less disgracful than that of the other gods, with an image of monstrous deformity, making it sometimes with two faces, and sometimes, as it were, double, with four faces. 3 Did they wish that, as the most of the select gods had lost shame 4 through the perpetration of shameful crimes, his greater innocence should be marked by a greater number of faces? 5
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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
4. Besser waren die niedrigeren Götter daran, die man nicht durch Schändlichkeiten entehrt, als die Auserlesenen, deren greuliche Schandtaten man feiert.
Immerhin könnte diesen auserlesenen Göttern ein Streber, dem Vornehmheit und Berühmtheit in die Augen sticht, Glück wünschen und sie vom Geschick begünstigt nennen, wenn er nicht gewahrte, daß sie mehr zu Verunglimpfungen als zu Ehren auserlesen seien. Denn den Schwarm der niedersten Götter schützte ihre Niedrigkeit davor, daß sie mit Schmach und Schande überhäuft wurden. Freilich finden wir es lächerlich, wenn wir sehen, wie sie von der menschlichen Phantasie den unter sie aufgeteilten Geschäften zugesprochen werden wie Kleinpächter von Staatsgefällen oder wie Arbeiter in der Silberschmiedgasse, wo ein kleines Silbergeschirr, das ein richtiger Meister leicht allein fertig brächte, durch die Hände vieler Arbeiter hindurchgeht, bis es fertig zu Markte kommt. Man glaubte eben anders für die große Zahl von Arbeitern nicht sorgen zu können als dadurch, daß sich die einzelnen bestimmte Teilkunstgriffe des Gewerbes rasch und leicht aneigneten, damit nicht die Gesamtheit genötigt wäre, die ganze Kunst langsam und mühsam zu erlernen. Aber man findet unter den Göttern, die nicht zu den auserlesenen zählen, kaum einen, der sich durch ein Verbrechen einen schlechten Ruf zugezogen hätte; dagegen unter den auserlesenen kaum einen, der nicht mit dem Schandfleck einer außerordentlichen Untat gebrandmarkt wäre. Und so haben sich zwar die auserlesenen Götter zu den niedrigen Verrichtungen der plebejischen herabgelassen, diese aber sich nicht zu den hochragenden Verbrechen der auserlesenen verstiegen. Zwar von Janus wüßte ich gerade nichts, was ihm zur Schmach gereichte. Und vielleicht war er danach, lebte er verhältnismäßig unbescholten und frei von Lastern und Schandtaten. Er nahm den flüchtenden Saturn liebevoll auf; er teilte mit diesem seinem Gaste sein Reich, sodaß es sogar zu einer doppelten Städtegründung kam und Band 1, S. 341der eine die Stadt Janiculum, der andere die Stadt Sa-turnia ins Leben rief. Allein wie man nun einmal in der Götterverehrung überall an dem Unziemlichen seine Freude hatte, so schändete man auch Janus, dessen Wandel sich nicht so schändlich anließ, durch eine ungeheuerliche Verunstaltung in der bildlichen Darstellung, indem man ihn bald doppelstirnig, bald auch vierstirnig, wie verdoppelt, darstellte. Oder sollte er sich etwa im Gegensatz zu den meisten auserlesenen Göttern, die durch Begehung schandbarer Taten ihre Stirne verloren hatten, umso stirnreicher präsentieren, je unbescholtener er gewesen?