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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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The City of God

Chapter 35.--Concerning the Hydromancy Through Which Numa Was Befooled by Certain Images of Demons Seen in the Water.

For Numa himself also, to whom no prophet of God, no holy angel was sent, was driven to have recourse to hydromancy, that he might see the images of the gods in the water (or, rather, appearances whereby the demons made sport of him), and might learn from them what he ought to ordain and observe in the sacred rites. This kind of divination, says Varro, was introduced from the Persians, and was used by Numa himself, and at an after time by the philosopher Pythagoras. In this divination, he says, they also inquire at the inhabitants of the nether world, and make use of blood; and this the Greeks call nekromanteian. But whether it be called necromancy or hydromancy it is the same thing, for in either case the dead are supposed to foretell future things. But by what artifices these things are done, let themselves consider; for I am unwilling to say that these artifices were wont to be prohibited by the laws, and to be very severely punished even in the Gentile states, before the advent of our Saviour. I am unwilling, I say, to affirm this, for perhaps even such things were then allowed. However, it was by these arts that Pompilius learned those sacred rites which he gave forth as facts, whilst he concealed their causes; for even he himself was afraid of that which he had learned. The senate also caused the books in which those causes were recorded to be burned. What is it, then, to me, that Varro attempts to adduce all sorts of fanciful physical interpretations, which if these books had contained, they would certainly not have been burned? For otherwise the conscript fathers would also have burned those books which Varro published and dedicated to the high priest Caesar. 1 Now Numa is said to have married the nymph Egeria, because (as Varro explains it in the forementioned book) he carried forth 2 water wherewith to perform his hydromancy. Thus facts are wont to be converted into fables through false colorings. It was by that hydromancy, then, that that over-curious Roman king learned both the sacred rites which were to be written in the books of the priests, and also the causes of those rites,--which latter, however, he was unwilling that any one besides himself should know. Wherefore he made these causes, as it were, to die along with himself, taking care to have them written by themselves, and removed from the knowledge of men by being buried in the earth. Wherefore the things which are written in those books were either abominations of demons, so foul and noxious as to render that whole civil theology execrable even in the eyes of such men as those senators, who had accepted so many shameful things in the sacred rites themselves, or they were nothing else than the accounts of dead men, whom, through the lapse of ages, almost all the Gentile nations had come to believe to be immortal gods; whilst those same demons were delighted even with such rites, having presented themselves to receive worship under pretence of being those very dead men whom they had caused to be thought immortal gods by certain fallacious miracles, performed in order to establish that belief. But, by the hidden providence of the true God, these demons were permitted to confess these things to their friend Numa, having been gained by those arts through which necromancy could be performed, and yet were not constrained to admonish him rather at his death to burn than to bury the books in which they were written. But, in order that these books might be unknown, the demons could not resist the plough by which they were thrown up, or the pen of Varro, through which the things which were done in reference to this matter have come down even to our knowledge. For they are not able to effect anything which they are not allowed; but they are permitted to influence those whom God, in His deep and just judgment, according to their deserts, gives over either to be simply afflicted by them, or to be also subdued and deceived. But how pernicious these writings were judged to be, or how alien from the worship of the true Divinity, may be understood from the fact that the senate preferred to burn what Pompilius had hid, rather than to fear what he feared, so that he could not dare to do that. Wherefore let him who does not desire to live a pious life even now, seek eternal life by means of such rites. But let him who does not wish to have fellowship with malign demons have no fear for the noxious superstition wherewith they are worshipped, but let him recognize the true religion by which they are unmasked and vanquished.


  1. Comp. Lactantius, Instit. i. 6. ↩

  2. Egesserit. ↩

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

35. Numa wurde durch die Hydromantie, die ihm eine Art Bilder von Göttern zeigte, zum besten gehalten.

Denn auch Numa selbst, zu dem eben kein Prophet Gottes, kein heiliger Engel gesandt ward, mußte seine Zuflucht zur Hydromantie nehmen und durch ihre Künste erblickte er im Wasser die Bilder von Göttern oder vielmehr wurde er von Dämonen zum Narren gehalten und vernahm von ihnen, was er beim Götterdienst einführen und beobachten soll. Diese Art von Erforschung der Zukunft kam, wie ebenfalls Varro berichtet, von den Persern herüber und es habe sich ihrer eben Numa und später der Philosoph Pythagoras bedient; dabei würden unter Vergießung von Blut Abgeschiedene ausgeforscht und man bezeichne das auf Griechisch als νεκρομαντεία; gleichviel nun, ob man von Hydromantie oder von Nekromantie spricht, es handelt sich um ein Erforschen der Zukunft, bei dem offenbar Verstorbene wahrsagen. Durch welche Künste das herbeigeführt wird, überlasse ich ihnen zu beurteilen. Denn ich will nicht erst darauf hinweisen, daß solche Künste auch schon vor der Ankunft unseres Erlösers in den heidnischen Staaten zumeist gesetzlich verboten waren und mit den strengsten Strafen geahndet wurden. Ich will darauf, wie gesagt, kein Gewicht legen; denn möglicherweise war derartiges in jenen alten Zeiten noch gestattet. Allein das waren die Künste, durch die Pompilius jenen Götterdienst inne wurde, dessen Gebräuche er bekannt gab, während er die Ursachen vergrub (so sehr fürchtete er selber sich vor dem, was er inne geworden war) und der Senat das Band 1, S. 384ans Tageslicht gezogene Werk über diese Ursachen verbrannte. Wozu also legt mir Varro irgend welche andere, sozusagen natürliche Ursachen dieses Götterdienstes dar? Hätte jenes Werk solche zum Inhalt gehabt, dann wäre es nicht in Rauch aufgegangen oder aber die Väter der Stadt hätten das dem Oberpriester Cäsar gewidmete und veröffentlichte Werk Varros ebenso verbrannt. Weil nun Pompilius Wasser schöpfte [egerere]das heißt davon nahm, um Hydromantie damit zu treiben, soll er die Nymphe Egeria zur Gemahlin gehabt haben, wie in dem erwähnten Buche Varros dargelegt wird. So werden eben Tatsachen durch Beimischung von Unwahrheiten in Fabeln verwandelt. Also bei der Hydromantie wurde dieser sehr neugierige König der Römer sowohl das Religionswesen inne, das die Priester in ihren Büchern zu verzeichnen hatten, als auch dessen Ursachen, die außer ihm niemand kennen sollte. Darum verzeichnete er sie getrennt davon und ließ sie gleichsam mit sich sterben, indem er dafür sorgte, daß sie in der bekannten Weise der Kenntnis der Menschen entzogen und dem Grabe übergeben wurden. Also waren darin entweder als Ursachen so schmutzige und verderbliche Gelüste der Dämonen verzeichnet, daß darüber selbst solchen Leuten, die so viel Schamwürdiges in ihrem Götterdienst übernommen hatten, die Augen aufgegangen wären, wie verwerflich die ganze staatliche Theologie sei; oder all diese Götter entpuppten sich darin als bloße Menschen, als Verstorbene, wie dergleichen fast bei allen Heidenvölkern im Verlaufe einer langen, langen Zeit für Götter gehalten worden sind; denn auch an solchem Dienste fanden die Dämonen Gefallen und sie wußten sich an Stelle von Verstorbenen, denen sie das Ansehen von Göttern verschafft hatten, als Gegenstand der Verehrung zu setzen durch eine Art Bezeugung in trügerischen Wundern. Jedoch durch die geheime Vorsehung des wahren Gottes wurde ihnen gestattet, zwar ihrem Freunde Pompilius, dem sie nahe standen durch jene Künste, kraft deren eine Offenbarung auf dem Wege der Hydromantie möglich war, alles zu offenbaren und einzugestehen, nicht aber ihn anzuhalten, daß er bei seinem Tode diese Mitteilungen Band 1, S. 385verbrenne, statt sie zu vergraben; und die Dämonen vermochten weder zu verhindern, daß der Pflug diese Mitteilungen zu Tage förderte und so deren Vorhandensein bekannt wurde, noch daß durch die Erzählung Varros auf uns kam, was in dieser Sache geschah. Sie bringen eben nichts zustande, außer wozu ihnen Gewalt eingeräumt wird; Gewalt aber erlangen sie durch die unergründliche und gerechte Fügung des höchsten Gottes je nach den Mißverdiensten der Menschen, nur zu deren Heimsuchung oder auch zu deren Unterwerfung und Irreführung. Wie verderblich indes und unverträglich mit der Verehrung der wahren Gottheit jenes Werk des Numa erschien, kann man daraus abnehmen, daß sich der Senat über die Furcht hinwegsetzte, die den Numa zurückgehalten hatte, und das Buch verbrennen ließ, das jener nur vor der Öffentlichkeit verborgen hatte. Wer also selbst hienieden kein gottseliges Leben führen will, der suche durch solchen Götterdienst das ewige Leben zu erlangen; wer dagegen mit den bösen Dämonen keine Gemeinschaft haben will, der lege die abergläubische, verderbliche Furcht ab, die ihrer Verehrung zu grunde liegt, und erkenne die wahre Religion an, die die Dämonen ins richtige Licht setzt und aus dem Felde schlägt.

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