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Works Augustine of Hippo (354-430)

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The City of God

Chapter 17.--Whether It is Proper that Men Should Worship Those Spirits from Whose Vices It is Necessary that They Be Freed.

Wherefore, to omit other things, and confine our attention to that which he says is common to the demons with us, let us ask this question: If all the four elements are full of their own animals, the fire and the air of immortal, and the water and the earth of mortal ones, why are the souls of demons agitated by the whirlwinds and tempests of passions?--for the Greek word pathos means perturbation, whence he chose to call the demons "passive in soul," because the word passion, which is derived from pathos, signified a commotion of the mind contrary to reason. Why, then, are these things in the minds of demons which are not in beasts? For if anything of this kind appears in beasts, it is not perturbation, because it is not contrary to reason, of which they are devoid. Now it is foolishness or misery which is the cause of these perturbations in the case of men, for we are not yet blessed in the possession of that perfection of wisdom which is promised to us at last, when we shall be set free from our present mortality. But the gods, they say, are free from these perturbations, because they are not only eternal, but also blessed; for they also have the same kind of rational souls, but most pure from all spot and plague. Wherefore, if the gods are free from perturbation because they are blessed, not miserable animals, and the beasts are free from them because they are animals which are capable neither of blessedness nor misery, it remains that the demons, like men, are subject to perturbations because they are not blessed but miserable animals. What folly, therefore, or rather what madness, to submit ourselves through any sentiment of religion to demons, when it belongs to the true religion to deliver us from that depravity which makes us like to them! For Apuleius himself, although he is very sparing toward them, and thinks they are worthy of divine honors, is nevertheless compelled to confess that they are subject to anger; and the true religion commands us not to be moved with anger, but rather to resist it. The demons are won over by gifts; and the true religion commands us to favor no one on account of gifts received. The demons are flattered by honors; but the true religion commands us by no means to be moved by such things. The demons are haters of some men and lovers of others, not in consequence of a prudent and calm judgment, but because of what he calls their "passive soul;" whereas the true religion commands us to love even our enemies. Lastly, the true religion commands us to put away all disquietude of heart and agitation of mind, and also all commotions and tempests of the soul, which Apuleius asserts to be continually swelling and surging in the souls of demons. Why, therefore, except through foolishness and miserable error shouldst thou humble thyself to worship a being to whom thou desirest to be unlike in thy life? And why shouldst thou pay religious homage to him whom thou art unwilling to imitate, when it is the highest duty of religion to imitate Him whom thou worshippest?

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

17. Geister, von deren Lastern der Mensch befreit werden muß, wird er doch nicht verehren.

Wenn nun also sämtliche vier Elemente von den zugehörigen Lebewesen bevölkert sind, Feuer und Luft von unsterblichen, Wasser und Erde von sterblichen, so möchte ich, um alles übrige beiseite zu lassen und nur das herauszugreifen, was die Dämonen nach Apuleius mit uns gemeinsam haben, nämlich die Leidenschaften des Gemütes, zu diesem Punkte also möchte ich die Frage aufwerfen, weshalb das Gemüt der Dämonen vom Aufruhr und Sturm der Passionen zerwühlt wird. Denn Aufruhr ist, was griechisch πάθος heißt; in diesem Sinn nannte Apuleius die Dämonen dem Gemüte nach den Passionen zugänglich, weil das vom Worte πάθος gebildete Wort Passion eine vernunftwidrige Gemütsbewegung bezeichne. Warum also findet sich dieses Gebrechen, das die Tiere nicht haben, im Gemüte der Band 1, S. 417Dämonen? Denn wenn sich beim Tiere eine ähnliche Erscheinung zeigt, so ist das doch nicht Aufruhr, weil die Bewegung nicht wider die Vernunft ist, deren ja die Tiere ermangeln. Daß aber beim Menschen solcher Aufruhr vorkommt, daran ist die Torheit oder die Unseligkeit schuld; denn wir sind noch nicht glückselig in jenem vollkommenen Besitz der Weisheit, der uns nach der Befreiung von dieser Sterblichkeit am Ende verheißen ist. Die Götter hinwiederum läßt man solchem Aufruhr deshalb nicht unterworfen sein, weil sie nicht allein ewig, sondern auch glückselig sind. Man schreibt ihnen allerdings eine vernunftbegabte Seele zu, ebenso wie den Dämonen, jedoch eine Seele, die von allem Fehl und Makel vollkommen rein ist. Wenn demnach die Götter deshalb dem Aufruhr nicht zugänglich sind, weil sie glückselige Wesen sind, nicht unselige, und die Tiere deshalb nicht, weil sie Wesen sind, die weder glückselig noch unselig sein können, so bleibt nur die Annahme übrig, daß die Dämonen gleich den Menschen deshalb dem Aufruhr unterworfen sind, weil sie nicht glückselige, sondern unselige Wesen sind.

Wie1 töricht also oder besser wie sinnlos, sich den Dämonen durch irgend welche religiöse Verehrung zu unterwerfen, da wir vielmehr durch die wahre Religion von den Gebrechen befreit werden, worin wir ihnen ähnlich sind! Denn während sich die Dämonen, wie auch Apuleius zugeben muß, obwohl er sehr glimpflich mit ihnen umgeht und sie göttlicher Ehren für würdig hält, vom Zorne hinreißen lassen, befiehlt uns die wahre Religion, uns vom Zorne nicht hinreißen zu lassen, sondern ihm zu widerstehen. Während sich die Dämonen durch Geschenke bestechen lassen, befiehlt uns die wahre Religion, niemand durch Annahme von Geschenken unsere Gunst zu verkaufen. Während sich die Dämonen durch Ehrenbezeigungen beschwichtigen lassen, befiehlt uns die wahre Religion, uns durch solche in keiner Weise beeinflussen zu lassen. Während die Dämonen gegen diese Menschen Haß, gegen jene Liebe hegen, und zwar nicht auf Grund eines wohlerwogenen, objektiven Urteils, Band 1, S. 418sondern mit passioniertem Gemüte, wie Apuleius sich ausdrückt, befiehlt uns die wahre Religion, selbst unsere Feinde zu lieben2. Kurz, die wahre Religion fordert von uns, daß wir jede Erregung des Herzens und jede Aufwallung der Seele, allen Aufruhr und Sturm des Gemütes abtun, während die Dämonen nach der Versicherung des Apuleius von solchen Schwächezuständen wie von Fiebern geschüttelt werden. Nur Torheit also und beklagenswerter Irrtum kann der Grund sein, weshalb man sich in Ehrfurcht vor jemand beugt, von dem man in der Lebensführung abzurücken wünscht, und daß man jemand religiöse Verehrung erweist, den man nicht nachahmen will, während doch der Inbegriff der Religion darin besteht, den nachzuahmen, den man verehrt.


  1. Nach anderer Zählung beginnt hier Kap. 17. ↩

  2. Mt. 5, 44. ↩

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The City of God
Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
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