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The City of God
Chapter 17.--That to Obtain the Blessed Life, Which Consists in Partaking of the Supreme Good, Man Needs Such Mediation as is Furnished Not by a Demon, But by Christ Alone.
I am considerably surprised that such learned men, men who pronounce all material and sensible things to be altogether inferior to those that are spiritual and intelligible, should mention bodily contact in connection with the blessed life. Is that sentiment of Plotinus forgotten?--"We must fly to our beloved fatherland. There is the Father, there our all. What fleet or flight shall convey us thither? Our way is, to become like God." 1 If, then, one is nearer to God the liker he is to Him, there is no other distance from God than unlikeness to Him. And the soul of man is unlike that incorporeal and unchangeable and eternal essence, in proportion as it craves things temporal and mutable. And as the things beneath, which are mortal and impure, cannot hold intercourse with the immortal purity which is above, a mediator is indeed needed to remove this difficulty; but not a mediator who resembles the highest order of being by possessing an immortal body, and the lowest by having a diseased soul, which makes him rather grudge that we be healed than help our cure. We need a Mediator who, being united to us here below by the mortality of His body, should at the same time be able to afford us truly divine help in cleansing and liberating us by means of the immortal righteousness of His spirit, whereby He remained heavenly even while here upon earth. Far be it from the incontaminable God to fear pollution from the man 2 He assumed, or from the men among whom He lived in the form of a man. For, though His incarnation showed us nothing else, these two wholesome facts were enough, that true divinity cannot be polluted by flesh, and that demons are not to be considered better than ourselves because they have not flesh. 3 This, then, as Scripture says, is the "Mediator between God and man, the man Christ Jesus," 4 of whose divinity, whereby He is equal to the Father, and humanity, whereby He has become like us, this is not the place to speak as fully as I could.
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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
17. Zur Erlangung des glückseligen Lebens, das in der Teilnahme am höchsten Gut besteht, bedürfen die Menschen nicht eines solchen Mittlers, wie es ein Dämon ist, sondern eines solchen, wie Christus einer ist.
Dabei kann ich mich nicht genug wundern, daß so gelehrte Leute, nach denen alles Körperliche und Sinnenfällige hinter dem Unkörperlichen und rein Geistigen zurückzutreten hat, in die Frage über das glückselige Leben nur überhaupt die körperliche Berührung hereinziehen. Wo bleibt da der Ausspruch Plotins1: „Man muß also zum teuersten Vaterland seine Zuflucht nehmen, dort ist der Vater, dort ist alles. Und welches ist das Schiff, welches der Weg? Gott ähnlich werden.“ Wenn man also Gott um so näher kommt, je mehr man ihm ähnlich wird, so besteht das Fernsein von ihm in nichts anderem als in der Unähnlichkeit mit ihm. Ihm, dem ewigen und unwandelbaren Unkörperlichen ist aber die Seele des Menschen um so unähnlicher, je begehrlicher ihr Sinnen auf die irdischen und vergänglichen Dinge gerichtet ist. Um hier Heilung zu schaffen, bedarf es allerdings eines Mittlers, weil eben das Sterbliche und Unreine in der Tiefe zu der unsterblichen Reinheit in der Höhe nicht paßt, jedoch nicht eines Mittlers, der zwar einen den höchsten Wesen nahestehenden unsterblichen Leib, aber einen den niedrigsten ähnlichen Band 16, S. 502siechen Geist hat (ein Siechtum, das sich auch darin äußert, daß er uns neidisch um die Heilung bringen will, statt uns dazu behilflich zu sein), sondern eines solchen, der sich uns hier in der Tiefe angleicht hinsichtlich der Sterblichkeit des Leibes, aber kraft einer unsterblichen Gerechtigkeit des Geistes, durch die er bei den höchsten Wesen unverrückbar verblieben ist nicht im örtlichen Sinne, sondern erhabener Ähnlichkeit nach, uns zur Reinigung und Befreiung göttliche Hilfe gewähre. Dieser wahrhaft unbefleckbare Gott hat natürlich keine Befleckung zu befürchten von Seiten des Menschen, den er angezogen hat, noch von Seiten der Menschen, unter denen er in Menschengestalt gewandelt ist. Und von nicht geringer Bedeutung sind einstweilen einmal diese beiden heilsamen Lehren, die er durch seine Menschwerdung gab, daß nämlich die wahre Gottheit durch das Fleisch nicht befleckt werden könne und daß die Dämonen, weil sie kein Fleisch haben, noch nicht für besser zu halten sind als wir. Das ist „der Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus“, wie ihn die Heilige Schrift mit Nachdruck nennt2; doch ist hier nicht der Ort, geziemend nach meinem Vermögen über seine Gottheit zu sprechen, durch die er dem Vater immer gleich ist, und über seine Menschheit, durch die er uns ähnlich geworden ist.