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The City of God
Chapter 4.--Of the Nature of Irrational and Lifeless Creatures, Which in Their Own Kind and Order Do Not Mar the Beauty of the Universe.
But it is ridiculous to condemn the faults of beasts and trees, and other such mortal and mutable things as are void of intelligence, sensation, or life, even though these faults should destroy their corruptible nature; for these creatures received, at their Creator's will, an existence fitting them, by passing away and giving place to others, to secure that lowest form of beauty, the beauty of seasons, which in its own place is a requisite part of this world. For things earthly were neither to be made equal to things heavenly, nor were they, though inferior, to be quite omitted from the universe. Since, then, in those situations where such things are appropriate, some perish to make way for others that are born in their room, and the less succumb to the greater, and the things that are overcome are transformed into the quality of those that have the mastery, this is the appointed order of things transitory. Of this order the beauty does not strike us, because by our mortal frailty we are so involved in a part of it, that we cannot perceive the whole, in which these fragments that offend us are harmonized with the most accurate fitness and beauty. And therefore, where we are not so well able to perceive the wisdom of the Creator, we are very properly enjoined to believe it, lest in the vanity of human rashness we presume to find any fault with the work of so great an Artificer. At the same time, if we attentively consider even these faults of earthly things, which are neither voluntary nor penal, they seem to illustrate the excellence of the natures themselves, which are all originated and created by God; for it is that which pleases us in this nature which we are displeased to see removed by the fault,--unless even the natures themselves displease men, as often happens when they become hurtful to them, and then men estimate them not by their nature, but by their utility; as in the case of those animals whose swarms scourged the pride of the Egyptians. But in this way of estimating, they may find fault with the sun itself; for certain criminals or debtors are sentenced by the judges to be set in the sun. Therefore it is not with respect to our convenience or discomfort, but with respect to their own nature, that the creatures are glorifying to their Artificer. Thus even the nature of the eternal fire, penal though it be to the condemned sinners, is most assuredly worthy of praise. For what is more beautiful than fire flaming, blazing, and shining? What more useful than fire for warming, restoring, cooking, though nothing is more destructive than fire burning and consuming? The same thing, then, when applied in one way, is destructive, but when applied suitably, is most beneficial. For who can find words to tell its uses throughout the whole world? We must not listen, then, to those who praise the light of fire but find fault with its heat, judging it not by its nature, but by their convenience or discomfort. For they wish to see, but not to be burnt. But they forget that this very light which is so pleasant to them, disagrees with and hurts weak eyes; and in that heat which is disagreeable to them, some animals find the most suitable conditions of a healthy life.
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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
4. Die vernunftlosen und die leblosen Wesen in ihren Arten und Stufenfolgen bringen durch ihre Natur keinen Mißton in die Harmonie des Weltalls.
Man kann nun freilich auch von Gebrechen der Tier- und Pflanzenwelt und der übrigen wandelbaren, vergänglichen Dinge sprechen, die des Verstandes oder der Empfindung oder überhaupt des Lebens bar sind, von Gebrechen, die ihre der Auflösung verfallene Natur verderben. Allein diese Gebrechen für verwerflich zu halten ist lächerlich; die genannten Geschöpfe haben ja auf den Wink des Schöpfers eine derartige Seinsart Band 16, S. 649erhalten, daß sie eben in ihrem beständigen Wechsel den untersten Schönheitsgrad der Weltzeiten bilden, wie er in seiner Art zu dem irdischen Teil der Welt paßt. Denn das Irdische sollte nicht dem Himmlischen gleichgestaltet werden, noch auch durften solche Geschöpfe dem Weltall fehlen lediglich deshalb, weil die überirdischen vorzüglicherer Art sind. Wenn also in den irdischen Regionen, wo derlei am Platz ist, das eine vergeht, das andere entsteht und das Schwache dem Starken unterliegt und das Überwundene in die Beschaffenheit des Siegers übergeht, so ist das eben so die Ordnung, wie sie vergänglichen Dingen zukommt. Die Schönheit dieser Ordnung behagt uns nur deshalb nicht, weil wir selbst, nach Maßgabe unserer Sterblichkeit dieser Ordnung teilweise einverwoben, das Ganze, in das sich die uns unangenehmen Teilerscheinungen vortrefflich und harmonisch einfügen, nicht als Ganzes auf uns wirken lassen können. Daher wird uns mit vollem Rechte zur Pflicht gemacht, an des Schöpfers Vorsehung zu glauben bezüglich all jener Anordnungen, in denen wir sie zu schauen weniger imstande sind, damit wir uns nicht in dünkelhafter Unbesonnenheit herausnehmen, das Werk eines solchen Meisters in irgendeinem Punkte zu tadeln. Übrigens sprechen auch die unfreiwilligen und nicht straffälligen Gebrechen der irdischen Dinge, wenn wir es recht überlegen, für die Güte ihrer Naturen, die ja ausnahmslos von Gott geschaffen sind, und zwar aus demselben Grunde wie die freiwilligen Gebrechen; es mißfällt uns die durch das Gebrechen verursachte Beseitigung dessen, was uns an der Natur als solcher gefällt. Nur daß den Menschen in der Regel auch die Naturen selbst mißbehagen, wenn sie ihnen schädlich werden, wie jene Tiere, durch deren Überflutung der Hochmut der Ägypter gezüchtigt ward1, wobei man nicht die Wesen an sich, sondern deren Brauchbarkeit im Auge hat. Aber da könnte man sich auch über die Sonne aufhalten, weil manche Sünder oder säumige Schuldner auf richterlichen Befehl an die Sonne gestellt werden. Also nicht nach unserm Vorteil oder Nachteil, sondern Band 16, S. 650an sich selbst betrachtet, gibt jegliche Natur ihrem Bildner die Ehre2. So ist selbst die Natur des ewigen Feuers ohne allen Zweifel des Lobes würdig, obgleich sie den verdammten Gottlosen zur Pein gereichen wird. Was ist auch schöner als das lodernde, lebendige, leuchtende Feuer? was nützlicher als das wärmende, heilende, speisenbereitende Feuer? Und doch, nichts lästiger als brennendes Feuer! Ein und dasselbe Feuer also erweist sich in anderer Anwendung verderblich, dagegen entsprechend gebraucht, so vorteilhaft wie nur etwas. Was es in der gesamten Welt für mannigfachen Nutzen stiftet, läßt sich gar nicht schildern. Und es geht nicht an, Licht und Hitze zu trennen, jenes zu rühmen, diese zu tadeln, nämlich vom Standpunkt des Vorteils und Nachteils aus, nicht auf Grund der Natur. Sehen möchte man wohl, aber brennen nicht. Aber schadet nicht auch das Licht, das man so rühmt, schwachen Augen durch Unzukömmlichkeit, und leben nicht in der Hitze, die man verwirft, manche Tiere, denen sie bekömmt und zur Gesundheit nötig ist?