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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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The City of God

Chapter 21.--Of Paradise, that It Can Be Understood in a Spiritual Sense Without Sacrificing the Historic Truth of the Narrative Regarding The Real Place.

On this account some allegorize all that concerns Paradise itself, where the first men, the parents of the human race, are, according to the truth of holy Scripture, recorded to have been; and they understand all its trees and fruit-bearing plants as virtues and habits of life, as if they had no existence in the external world, but were only so spoken of or related for the sake of spiritual meanings. As if there could not be a real terrestrial Paradise! As if there never existed these two women, Sarah and Hagar, nor the two sons who were born to Abraham, the one of the bond woman, the other of the free, because the apostle says that in them the two covenants were prefigured; or as if water never flowed from the rock when Moses struck it, because therein Christ can be seen in a figure, as the same apostle says, "Now that rock was Christ!" 1 No one, then, denies that Paradise may signify the life of the blessed; its four rivers, the four virtues, prudence, fortitude, temperance, and justice; its trees, all useful knowledge; its fruits, the customs of the godly; its tree of life, wisdom herself, the mother of all good; and the tree of the knowledge of good and evil, the experience of a broken commandment. The punishment which God appointed was in itself, a just, and therefore a good thing; but man's experience of it is not good.

These things can also and more profitably be understood of the Church, so that they become prophetic foreshadowings of things to come. Thus Paradise is the Church, as it is called in the Canticles; 2 the four rivers of Paradise are the four gospels; the fruit-trees the saints, and the fruit their works; the tree of life is the holy of holies, Christ; the tree of the knowledge of good and evil, the will's free choice. For if man despise the will of God, he can only destroy himself; and so he learns the difference between consecrating himself to the common good and revelling in his own. For he who loves himself is abandoned to himself, in order that, being overwhelmed with fears and sorrows, he may cry, if there be yet soul in him to feel his ills, in the words of the psalm, "My soul is cast down within me," 3 and when chastened, may say," Because of his strength I will wait upon Thee." 4 These and similar allegorical interpretations may be suitably put upon Paradise without giving offence to any one, while yet we believe the strict truth of the history, confirmed by its circumstantial narrative of facts. 5


  1. 1 Cor. x. 4. ↩

  2. Cant. iv. 13. ↩

  3. Ps. xlii. 6. ↩

  4. Ps. lix. 9. ↩

  5. Those who wish to pursue this subject will find a pretty full collection of opinions in the learned commentary on Genesis by the Jesuit Pererius. Philo was, of course, the leading culprit, but Ambrose and other Church fathers went nearly as far. Augustin condemns the Seleucians for this among other heresies, that they denied a visible Paradise.--De Haeres. 59. ↩

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

21. Unter dem Paradies, worin sich die ersten Menschen befanden, kann man recht wohl etwas Geistiges verstehen, ohne daß die Geschichtserzählung über das Paradies als einen wirklichen Ort angetastet würde.

Darum rechnen manche das ganze Paradies selbst auch zu den übersinnlichen Dingen, den Aufenthaltsort der Stammeltern des Menschengeschlechtes nach dem Berichte der in allweg wahrhaftigen Heiligen Schrift, und beziehen jene Bäume und fruchttragenden Sträucher auf Lebenstugenden und sittliche Beschaffenheiten, und zwar in dem Sinne, als handle es sich da nicht um sichtbare und körperliche Dinge, sondern sei das so gesagt oder niedergeschrieben zur Bezeichnung von übersinnlichen Dingen1. Als ob das Paradies, weil man es auch geistig auffassen kann, nicht ein wirklicher Ort hätte sein können; gleich als wenn es nicht zwei Frauen, Agar und Sara, gegeben hätte und zwei Söhne Abrahams von ihnen, einen von der Magd und einen von der Freien, weil der Apostel2 in ihnen die beiden Testamente gesinnbildet sein läßt; oder es keinen Fels gegeben hätte, aus dem der Stab des Moses Wasser schlug3, weil man darunter auch in übertragener Bedeutung Christus verstehen kann gemäß dem Worte des Band 16, S. 724Apostels4: „Der Fels aber war Christus“. Niemand also verwehrt, unter dem Paradies das Leben der Seligen zu verstehen, unter seinen vier Strömen die vier Tugenden: Klugheit, Starkmut, Mäßigung und Gerechtigkeit, unter seinen Bäumen alle nützlichen Wissenschaften und Künste und unter deren Früchten die Sitten der Frommen, unter dem Lebensbaum die Weisheit als die Mutter aller Güter und unter dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen die Erfahrnis infolge der Übertretung des Gebotes. Denn gut ist es, daß Gott Strafe festgesetzt hat für die Sünde, weil es so gerecht ist, aber nicht zu seinem Besten erfährt sie der Mensch. Man mag dies alles auch auf die Kirche deuten und es demgemäß richtiger als prophetische Vorzeichen auffassen: das Paradies als die Kirche selbst, wie von ihr im Hohen Liede zu lesen ist5, die vier Paradiesesströme als die vier Evangelien, die fruchttragenden Bäume als die Heiligen, und ihre Früchte als deren Werke, den Lebensbaum als den Heiligen der Heiligen, als Christus, den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen als den eigenen freien Willen. Denn auch von sich selbst kann der Mensch, wenn er den göttlichen Willen verachtet, nur zu seinem Verderben Gebrauch machen, und so lernt er den Unterschied kennen zwischen dem Anschluß an das allen gemeinsame Gut und dem Ergötzen am eigenen Sondergut. Liebt er sich selbst, so wird er sich selbst überlassen, damit er dann, vorausgesetzt, daß er sein Elend fühlt, voll Furcht und Trauer mit dem Psalmisten ausrufe6: „In mir selbst ist verwirrt meine Seele“, und sich aufraffe und bessere und dann spreche7: „Meine Kraft bewahre ich in Dir“. All das und vielleicht sonst noch Entsprechendes mag man über die geistige Bedeutung des Paradieses sagen, niemand wehrt es, wenn man nur auch an die geschichtliche Wahrheit glaubt, wie sie durch die getreue Schilderung der Geschehnisse nahegelegt wird.


  1. Die allegorische Schriftauffassung der Alexandriner ist gemeint. ↩

  2. Gal. 4, 22 ff. ↩

  3. Exod. 17, 6; Num. 20, 11. ↩

  4. 1 Kor. 10, 4. ↩

  5. Hohesl. 4, 12 f. ↩

  6. Ps. 41, 7. ↩

  7. Ebd. 58, 10. ↩

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