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The City of God
Chapter 5.--Of the Obscenities Practiced in Honor of the Mother of the Gods.
In this matter I would prefer to have as my assessors in judgment, not those men who rather take pleasure in these infamous customs than take pains to put an end to them, but that same Scipio Nasica who was chosen by the senate as the citizen most worthy to receive in his hands the image of that demon Cybele, and convey it into the city. He would tell us whether he would be proud to see his own mother so highly esteemed by the state as to have divine honors adjudged to her; as the Greeks and Romans and other nations have decreed divine honors to men who had been of material service to them, and have believed that their mortal benefactors were thus made immortal, and enrolled among the gods. 1 Surely he would desire that his mother should enjoy such felicity were it possible. But if we proceeded to ask him whether, among the honors paid to her, he would wish such shameful rites as these to be celebrated, would he not at once exclaim that he would rather his mother lay stone-dead, than survive as a goddess to lend her ear to these obscenities? Is it possible that he who was of so severe a morality, that he used his influence as a Roman senator to prevent the building of a theatre in that city dedicated to the manly virtues, would wish his mother to be propitiated as a goddess with words which would have brought the blush to her cheek when a Roman matron? Could he possibly believe that the modesty of an estimable woman would be so transformed by her promotion to divinity, that she would suffer herself to be invoked and celebrated in terms so gross and immodest, that if she had heard the like while alive upon earth, and had listened without stopping her ears and hurrying from the spot, her relatives, her husband, and her children would have blushed for her? Therefore, the mother of the gods being such a character as the most profligate man would be ashamed to have for his mother, and meaning to enthral the minds of the Romans, demanded for her service their best citizen, not to ripen him still more in virtue by her helpful counsel, but to entangle him by her deceit, like her of whom it is written, "The adulteress will hunt for the precious soul." 2 Her intent was to puff up this high- souled man by an apparently divine testimony to his excellence, in order that he might rely upon his own eminence in virtue, and make no further efforts after true piety and religion, without which natural genius, however brilliant, vapors into pride and comes to nothing. For what but a guileful purpose could that goddess demand the best man seeing that in her own sacred festivals she requires such obscenities as the best men would be covered with shame to hear at their own tables?
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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
5. Die Göttermutter ließ sich von ihren Verehrern mit Abscheulichkeiten ehren.
Keinenfalls diese Leute, die an der Gewohnheit schandbarer Laster, statt ihr entgegenzutreten, vielmehr Gefallen finden, sondern wiederum Nasica Scipio, der als der beste Mann vom Senate bezeichnet wurde, der das Bildnis eben jenes Dämons1 in Empfang genommen und in die Stadt gebracht hat, möchte ich zum Richter in dieser Sache haben. Er würde uns sagen, ob er wünschte, seine Mutter möchte sich solche Verdienste um den Staat erworben haben, daß ihr göttliche Ehren zuerkannt würden, wie ja bekanntlich die Griechen und die Römer und andere Völker solche manchen Sterblichen zuerkannt haben, deren Verdienste um das Gemeinwesen sie besonders hoch schätzten und die sie der Unsterblichkeit teilhaftig und unter die Zahl der Götter aufgenommen glaubten. Selbstverständlich würde er seiner Mutter womöglich ein solches Glück wünschen. Wenn wir ihn aber weiter fragten, ob er einverstanden wäre, daß an göttlichen Ehren für sie auch solche Schändlichkeiten gefeiert würden, würde er nicht laut dagegen protestieren und versichern, seine Mutter liege ihm lieber ohne alle Empfindung im Grabe, als daß sie Band 1, S. 85als Göttin zu dem Zweck fortlebe, um derlei mit Freuden anzuhören? Es ist undenkbar, daß ein Senator des Römervolkes, der ein solches Zeugnis seiner Gesinnung abgelegt hat, wie es die Verhinderung des Theaterbaues in der Stadt eines männlichen Volkes ist, seine Mutter in der Art verehrt wissen möchte, daß man ihr als Göttin durch Ausdrücke huldigte, die sie als ehrbare Frau verletzen müßten. Um keinen Preis würde er glauben, daß sich die Schamhaftigkeit einer tugendhaften Frau durch das Hinzutreten des göttlichen Charakters so gänzlich ins Gegenteil verkehre, daß ihre Verehrer sie anrufen dürften unter Ehrenbezeugungen, über die für sie bei ihren Lebzeiten, wenn dergleichen als Schmähungen gegen irgend jemand geschleudert worden wären, ihre Angehörigen, ihr Gemahl und ihre Kinder erröten müßten, wenn sie sich nicht die Ohren zuhielte oder davoneilte. Also eine Göttermutter, wie sie selbst der schlechteste Mann nicht zur Mutter haben möchte, verlangte nach dem besten Mann, da sie sich der Herzen der Römer bemächtigen wollte, und verlangte nach ihm, nicht um ihn durch Lehre und Beistand dazu zu machen, sondern um ihn durch Trug zu täuschen, ähnlich wie die, von der geschrieben steht: „Ein Weib fängt der Männer kostbare Seelen“2, damit dieser groß veranlagte Geist, durch das scheinbar göttliche Zeugnis geschmeichelt und sich wirklich für den besten haltend, nicht nach der wahren Frömmigkeit und Religion verlange, ohne die jedes, auch noch so preiswürdige Genie in Hochmut verfällt und zugrunde geht. Nur in tückischer Absicht konnte diese Göttin nach dem besten Manne verlangen, da sie ja in ihrem Dienste nach Dingen verlangt, wie sie beste Männer auch nur bei ihren Gastmählern heranzuziehen verabscheuen.