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The City of God
Chapter 6.--Of the Jewish Priesthood and Kingdom, Which, Although Promised to Be Established for Ever, Did Not Continue; So that Other Things are to Be Understood to Which Eternity is Assured.
While, therefore, these things now shine forth as clearly as they were loftily foretold, still some one may not vainly be moved to ask, How can we be confident that all things are to come to pass which are predicted in these books as about to come, if this very thing which is there divinely spoken, "Thine house and thy father's house shall walk before me for ever," could not have effect? For we see that priesthood has been changed; and there can be no hope that what was promised to that house may some time be fulfilled, because that which succeeds on its being rejected and changed is rather predicted as eternal. He who says this does not yet understand, or does not recollect, that this very priesthood after the order of Aaron was appointed as the shadow of a future eternal priesthood; and therefore, when eternity is promised to it, it is not promised to the mere shadow and figure, but to what is shadowed forth and prefigured by it. But lest it should be thought the shadow itself was to remain, therefore its mutation also behoved to be foretold.
In this way, too, the kingdom of Saul himself, who certainly was reprobated and rejected, was the shadow of a kingdom yet to come which should remain to eternity. For, indeed, the oil with which he was anointed, and from that chrism he is called Christ, is to be taken in a mystical sense, and is to be understood as a great mystery; which David himself venerated so much in him, that he trembled with smitten heart when, being hid in a dark cave, which Saul also entered when pressed by the necessity of nature, he had come secretly behind him and cut off a small piece of his robe, that he might be able to prove how he had spared him when he could have killed him, and might thus remove from his mind the suspicion through which he had vehemently persecuted the holy David, thinking him his enemy. Therefore he was much afraid lest he should be accused of violating so great a mystery in Saul, because he had thus meddled even his clothes. For thus it is written: "And David's heart smote him because he had taken away the skirt of his cloak." 1 But to the men with him, who advised him to destroy Saul thus delivered up into his hands, he saith, "The Lord forbid that I should do this thing to my lord, the Lord's christ, to lay my hand upon him, because he is the Lord's christ." Therefore he showed so great reverence to this shadow of what was to come, not for its own sake, but for the sake of what it prefigured. Whence also that which Samuel says to Saul, "Since thou hast not kept my commandment which the Lord commanded thee, whereas now the Lord would have prepared thy kingdom over Israel for ever, yet now thy kingdom shall not continue for thee; and the Lord will seek Him a man after His own heart, and the Lord will command him to be prince over His people, because thou hast not kept that which the Lord commanded thee," 2 is not to be taken as if God had settled that Saul himself should reign for ever, and afterwards, on his sinning, would not keep this promise; nor was He ignorant that he would sin, but He had established his kingdom that it might be a figure of the eternal kingdom. Therefore he added, "Yet now thy kingdom shall not continue for thee." Therefore what it signified has stood and shall stand; but it shall not stand for this man, because he himself was not to reign for ever, nor his offspring; so that at least that word "for ever" might seem to be fulfilled through his posterity one to another. "And the Lord," he saith, "will seek Him a man," meaning either David or the Mediator of the New Testament, 3 who was figured in the chrism with which David also and his offspring was anointed. But it is not as if He knew not where he was that God thus seeks Him a man, but, speaking through a man, He speaks as a man, and in this sense seeks us. For not only to God the Father, but also to His Only-begotten, who came to seek what was lost, 4 we had been known already even so far as to be chosen in Him before the foundation of the world. 5 "He will seek Him" therefore means, He will have His own (just as if He had said, Whom He already has known to be His own He will show to others to be His friend). Whence in Latin this word (quaerit) receives a preposition and becomes acquirit (acquires), the meaning of which is plain enough; although even without the addition of the preposition quaerere is understood as acquirere, whence gains are called quaestus.
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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
6. Das jüdische Hohepriestertum und Königtum, auf ewig eingesetzt und doch nicht von Bestand, weist von selbst darauf hin, daß bei der Verheißung der Ewigkeit an ein anderes Hohespriester- und Königtum zu denken ist.
Band 28, S. 1004Mit so erhabenem Tiefsinn also sind diese Dinge damals vorhergesagt worden, mit so großer Deutlichkeit liegen sie jetzt zutage; und doch könnte man wohl begreiflichen Anstoß nehmen und sagen: Wie dürften wir vertrauen, daß alles das eintrifft, dessen Eintreffen in jenen Büchern vorhergesagt ist, wenn doch gerade das, was dort als göttlicher Ausspruch steht, sich nicht durchzusetzen vermochte. Dort heißt es: „Dein Haus und das Haus deines Vaters werden vor mir aus- und eingehen ewiglich“; und gleichwohl sehen wir, daß es mit jenem Hohenpriestertum zu einem Wechsel kam, ja daß alle Hoffnung auf jemalige Erfüllung dessen geschwunden ist, was jenem Hause verheißen worden ist, weil vielmehr dem Priestertum, das in die Stelle des verworfenen und hinweggenommenen einrückte, ewige Dauer verheißen wird. Dieser Einwand mißkennt jedoch oder übersieht, daß auch dieses Priestertum, das Priestertum nach der Ordnung Aarons, als ein Schatten des künftigen ewigen Priestertums eingesetzt worden ist; und demnach gilt die ihm verheißene Ewigkeit nicht diesem Schatten und Vorbild, sondern dem Priestertum, das hierdurch abgeschattet und vorgebildet wurde. Damit man aber nicht meine, dieser Schatten sei von Dauer, so mußte auch dessen Hinwegnahme geweissagt werden.
Auf gleiche Weise war auch das Königtum Sauls, der doch gewiß verworfen und verstoßen worden ist, ein Schatten des ewig dauernden Königtums der Zukunft, Denn das Öl, womit er gesalbt ward, das Chrisma, wonach er Christus1 genannt ward, ist in einem geheimnisvollen Sinne zu nehmen und als ein tiefes Geheimnis aufzufassen; selbst David hatte vor diesem Geheimnis eine solche Ehrfurcht, daß er angstvollen Herzens zitterte, als er, in dunkler Höhle verborgen, in die Saul zur Befriedigung eines natürlichen Bedürfnisses eintrat, heimlich von rückwärts her ein kleines Band 28, S. 1005Stück von Sauls Gewand abschnitt, um einen Beweis in Händen zu haben, wie er seiner geschont, da er ihn hätte töten können, und so dem Gemüte Sauls den Argwohn zu benehmen, womit er den hl. David für seinen Feind hielt und deshalb heftig verfolgte. Schon die Berührung des Gewandes Sauls also jagte ihm einen Schrecken ein, er möchte sich der Vergreifung an einem so großen Geheimnis in Saul schuldig gemacht haben. Denn es heißt2: „Und das Herz Davids schlug in ihm, weil er ein Stückchen von dessen Mantel wegnahm.“ Zu den Männern, die bei ihm waren und ihm zuredeten, er solle Saul, nun er in seine Hände gegeben, töten, sprach er: „Der Herr bewahre mich davor, diesem Rat zu folgen an meinem Herrn, dem Gesalbten des Herrn, und meine Hand an ihn anzulegen; denn der Gesalbte des Herrn ist er.“ Diesem Schatten des Künftigen also wurde nicht um seinetwillen, sondern um dessentwillen, was er vorbildete, solche Ehrfurcht erwiesen. Und nun erschließt sich uns auch das richtige Verständnis der Worte Samuels an Saul3: „Weil du mein Gebot nicht befolgt hast, das der Herr dir auferlegt, so wird dir dein Königtum, wie es der Herr jetzt auf ewig über Israel vorbereitet hatte, nun nicht Bestand haben, und der Herr wird sich einen Mann nach seinem Herzen suchen, und ihm wird der Herr auftragen, Fürst zu sein über sein Volk, weil du nicht beobachtet hast, was dir der Herr geboten.“ Diese Worte sind nämlich nicht so aufzufassen, als ob Gott den Saul als König auf ewig in Aussicht genommen gehabt und ihm dies wegen seiner Sünde nachmals nicht hätte halten wollen [Gott wußte ja sehr genau, daß Saul sündigen würde], sondern Gott hatte dessen Königtum in Aussicht genommen, und in diesem Königtum sollte Saul ein Vorbild des ewigen Königtums sein. Deshalb heißt es: „Und nun wird dir dein Königtum nicht Bestand haben.“ Es hat also wohl das, was in diesem Königtum angedeutet ist, Bestand und wird Bestand haben, aber ihm wird es nicht Bestand haben, weil er nicht auf ewig König sein sollte, weder er noch sein Band 28, S. 1006Geschlecht, so daß also auch nicht in ununterbrochen sich folgender Nachkommenschaft das „auf ewig“ erfüllt scheinen konnte. „Und der Herr wird sich einen Mann suchen“, verkündet Samuel, sei es nun, daß er auf David anspielte oder auf den Mittler des Neuen Testamentes selbst, der ebenfalls in dem Chrisma vorgebildet wurde, mit dem David und seine Nachfolger aus seinem Geschlechte gesalbt wurden. Natürlich sucht aber Gott nicht in dem Sinne einen Mann, als wüßte er nicht, wo der Mann ist; sondern er spricht durch einen Menschen nach Menschenart, weil er auch durch solche Ausdrucksweise uns sucht4. Denn bekannt waren wir nicht allein Gott dem Vater, sondern selbst auch seinem Eingeborenen, der gekommen ist zu suchen, was verloren war5, waren wir so gut bekannt, daß wir in ihm auserwählt waren schon vor der Grundlegung der Welt6. „Er wird sich einen Mann suchen“ heißt also soviel wie „er wird zu seinem Manne haben“. Im Lateinischen setzt quaerere [suchen]in dieser Bedeutung eine Präposition vor sich und lautet dann adquirere [gewinnen], womit alle Dunkelheit beseitigt ist; übrigens nimmt man auch quaerere ohne Präpositionszusatz im Sinne von adquirere; wie man denn von quaestus spricht im Sinne von Gewinn.