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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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The City of God

Chapter 9.--When the City of Athens Was Founded, and What Reason Varro Assigns for Its Name.

Athens certainly derived its name from Minerva, who in Greek is called 'Athene, and Varro points out the following reason why it was so called. When an olive-tree suddenly appeared there, and water burst forth in another place, these prodigies moved the king to send to the Delphic Apollo to inquire what they meant and what he should do. He answered that the olive signified Minerva, the water Neptune, and that the citizens had it in their power to name their city as they chose, after either of these two gods whose signs these were. On receiving this oracle, Cecrops convoked all the citizens of either sex to give their vote, for it was then the custom in those parts for the women also to take part in public deliberations. When the multitude was consulted, the men gave their votes for Neptune, the women for Minerva; and as the women had a majority of one, Minerva conquered. Then Neptune, being enraged, laid waste the lands of the Athenians, by casting up the waves of the sea; for the demons have no difficulty in scattering any waters more widely. The same authority said, that to appease his wrath the women should be visited by the Athenians with the three-fold punishment--that they should no longer have any vote; that none of their children should be named after their mothers; and that no one should call them Athenians. Thus that city, the mother and nurse of liberal doctrines, and of so many and so great philosophers, than whom Greece had nothing more famous and noble, by the mockery of demons about the strife of their gods, a male and female, and from the victory of the female one through the women, received the name of Athens; and, on being damaged by the vanquished god, was compelled to punish the very victory of the victress, fearing the waters of Neptune more than the arms of Minerva. For in the women who were thus punished, Minerva, who had conquered, was conquered too, and could not even help her voters so far that, although the right of voting was henceforth lost, and the mothers could not give their names to the children, they might at least be allowed to be called Athenians, and to merit the name of that goddess whom they had made victorious over a male god by giving her their votes. What and how much could be said about this, if we had not to hasten to other things in our discourse, is obvious.

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

9. Die Gründungszeit des athenischen Stadtstaates und wie dieser nach Varro zu seinem Namen kam.

Denn für ihre Benennung als Athen, ein Name, der sicher von Minerva sich herleitet, die ja im Griechischen Ἀθηνᾶ heißt, gibt Varro folgenden Grund an. Als dort plötzlich ein Olivenbaum zum Vorschein kam und an anderer Stelle Wasser hervorbrach, da schickte der König, über diese auffälligen Erscheinungen betroffen, zum delphischen Apollo, um zu fragen, wie das zu deuten und was zu tun sei. Der gab den Bescheid, daß der Ölbaum auf Minerva hinweise und das Wasser auf Neptun, und daß es den Bürgern freistehe, nach welcher der beiden Gottheiten, deren Wahrzeichen das seien, sie die Stadt benennen wollten. Auf diesen Ausspruch hin berief Kekrops alle Bürger beiderlei Geschlechts zur Abstimmung [es war damals in jenen Gebieten Sitte, daß auch die Frauen an den öffentlichen Beratungen teilnahmen]. Als man nun die Versammlung befragte, stimmten die Männer für Neptun und die Frauen für Minerva, und weil bei den Frauen, wie sich herausstellte, eine Stimme mehr vorhanden war, drang Minerva durch. Da erzürnte Neptun und verheerte das Land der Athener durch Überschwemmung mit Meereswogen; es hat ja für Dämonen keine Schwierigkeit, Wasser aller Art weiter als gewöhnlich zu spritzen. Seinen Zorn zu besänftigen, verhängten die Athener, wie immer noch Varro erzählt, eine dreifache Strafe über die Frauen, sie sollten nicht mehr stimmberechtigt sein, kein Kind sollte den Namen der Mutter erhalten und niemand sie Athenerinnen nennen dürfen. So hat diese Stadt, die Mutter oder doch Nährmutter der freien Wissenschaften und so vieler und großer Weltweisen, das berühmteste Kleinod Band 28, S. 1058Griechenlands, den Dämonen zum Gespötte dienen müssen: infolge eines Streites ihrer Gottheiten, einer männlichen und einer weiblichen, und des durch die Frauen errungenen Sieges der weiblichen Gottheit kam die Stadt zu dem Namen Athen und sah sich dann durch die Rache des Besiegten dazu gedrängt, für den Sieg der sieghaften Göttin Strafe zu verhängen, da man den wässerigen Neptun mehr fürchtete als die waffenstarrende Minerva. Denn in den also bestraften Frauen wurde zugleich Minerva, die Siegerin, besiegt; und so völlig ließ sie ihre Freundinnen, die ihr die Stimme gegeben, im Stich, daß diese nicht nur ihr Stimmrecht verloren und ihre Kinder nicht mehr nach dem mütterlichen Namen benennen durften, sondern sich nicht einmal als Athenerinnen bezeichnen und also nicht den Namen der Göttin tragen durften, der sie durch ihre Abstimmung den Sieg über den männlichen Gott verschafft hatten. Darüber ließe sich natürlich allerlei Boshaftes sagen, wenn nicht die Fülle des Stoffes weiter zu eilen drängte.

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