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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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The City of God

Chapter 9.--Whether It is Credible that the Peace During the Reign of Numa Was Brought About by the Gods.

It is also believed that it was by the help of the gods that the successor of Romulus, Numa Pompilius, enjoyed peace during his entire reign, and shut the gates of Janus, which are customarily kept open 1 during war. And it is supposed he was thus requited for appointing many religious observances among the Romans. Certainly that king would have commanded our congratulations for so rare a leisure, had he been wise enough to spend it on wholesome pursuits, and, subduing a pernicious curiosity, had sought out the true God with true piety. But as it was, the gods were not the authors of his leisure; but possibly they would have deceived him less had they found him busier. For the more disengaged they found him, the more they themselves occupied his attention. Varro informs us of all his efforts, and of the arts he employed to associate these gods with himself and the city; and in its own place, if God will, I shall discuss these matters. Meanwhile, as we are speaking of the benefits conferred by the gods, I readily admit that peace is a great benefit; but it is a benefit of the true God, which, like the sun, the rain, and other supports of life, is frequently conferred on the ungrateful and wicked. But if this great boon was conferred on Rome and Pompilius by their gods, why did they never afterwards grant it to the Roman empire during even more meritorious periods? Were the sacred rites more efficient at their first institution than during their subsequent celebration? But they had no existence in Numa's time, until he added them to the ritual; whereas afterwards they had already been celebrated and preserved, that benefit might arise from them. How, then, is it that those forty-three, or as others prefer it, thirty-nine years of Numa's reign, were passed in unbroken peace, and yet that afterwards, when the worship was established, and the gods themselves, who were invoked by it, were the recognized guardians and pa trons of the city, we can with difficulty find during the whole period, from the building of the city to the reign of Augustus, one year--that, viz., which followed the close of the first Punic war--in which, for a marvel, the Romans were able to shut the gates of war? 2


  1. The gates of Janus were not the gates of a temple, but the gates of a passage called Janus, which was used only for military purposes; shut therefore in peace, open in war. ↩

  2. The year of the Consuls T. Manlius and C. Atilius, a.u.c. 519. ↩

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

9. Ist der Friede während der Herrschaft des Numa als ein Geschenk der Götter zu erachten?

Man glaubt ferner, die Götter seien dem Nachfolger des Romulus, Numa Pompilius, zur Seite gestanden, daß er während seiner ganzen Regierungszeit Frieden hatte und die Tore des Janustempels, die in Kriegszeiten offen zu stehen pflegen, schließen konnte; und das sei geschehen, zum Lohne dafür, daß er bei den Römern Band 1, S. 140viele Götterfeiern einführte. In der Tat müßte man diesem Manne zu der langjährigen Ruhe Glück wünschen, wenn er sie nur auch heilsam zu benützen und, statt verderblichen Grübeleien nachzuhängen, den wahren Gott mit wahrer Frömmigkeit zu suchen verstanden hätte. So jedoch haben zwar nicht die Götter ihm diese Ruhe gewährt, aber sie würden ihn vielleicht nicht so sehr in ihren Trug verstrickt haben, hätten sie ihn voll Unmuße antroffen. Je weniger sie ihn nämlich beschäftigt fanden, umso mehr haben sie ihn beschäftigt. Aus Varro erfahren wir ja, wie Numa sich bemühte und durch welche Künste es ihm möglich wurde, solche Götter an sich und seine Stadt zu ketten; doch davon, so Gott will, an anderer Stelle ausführlicher1. Hier aber, wo von den Wohltaten der Götter die Rede ist, sei gerne zugegeben, daß der Friede eine große Wohltat ist, aber er ist eine Wohltat des wahren Gottes, die er zumeist, wie Sonne, Regen2 und andere Lebenshilfen, auch Undankbaren und Nichtswürdigen zuteil werden läßt. Wenn jedoch die Götter dieses herrliche Gut der Stadt oder dem Numa verliehen, warum haben sie es dem römischen Reich nachmals nie mehr gewährt, auch nicht in seinen preiswürdigen Zeiten? Waren etwa die Götterfeiern zur Zeit ihrer Einführung wirksamer als bei den späteren Begehungen? Aber damals bestanden sie ja noch gar nicht und wurden erst aufgebracht, damit sie vorhanden wären; später dagegen bestanden sie und wurden durchgemacht, damit sie Vorteile verschafften. Woran liegt es also, daß jene dreiundvierzig oder nach anderen neununddreißig Jahre der Regierung Numas in ununterbrochenem Frieden dahingingen, während später, als die Götterfeiern eingeführt waren und die Götter selbst, die durch diese religiösen Feiern eingeladen worden waren, den Schutz und Schirm übernommen hatten, in der langen Reihe der Jahre bis auf Augustus herab als äußerst seltener Fall kaum ein einziges Jahr — nach dem ersten punischen Krieg — erwähnt wird, in welchem die Römer die Kriegspforten schließen konnten?


  1. Unten VII 34. ↩

  2. Vgl. Mt. 5, 45. ↩

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