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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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The City of God

Chapter 18.--The Disasters Suffered by the Romans in the Punic Wars, Which Were Not Mitigated by the Protection of the Gods.

In the Punic wars, again, when victory hung so long in the balance between the two kingdoms, when two powerful nations were straining every nerve and using all their resources against one another, how many smaller kingdoms were crushed, how many large and flourishing cities were demolished, how many states were overwhelmed and ruined, how many districts and lands far and near were desolated! How often were the victors on either side vanquished! What multitudes of men, both of those actually in arms and of others, were destroyed! What huge navies, too, were crippled in engagements, or were sunk by every kind of marine disaster! Were we to attempt to recount or mention these calamities, we should become writers of history. At that period Rome was mightily perturbed, and resorted to vain and ludicrous expedients. On the authority of the Sibylline books, the secular games were re-appointed, which had been inaugurated a century before, but had faded into oblivion in happier times. The games consecrated to the infernal gods were also renewed by the pontiffs; for they, too, had sunk into disuse in the better times. And no wonder; for when they were renewed, the great abundance of dying men made all hell rejoice at its riches, and give itself up to sport: for certainly the ferocious wars, and disastrous quarrels, and bloody victories--now on one side, and now on the other--though most calamitous to men, afforded great sport and a rich banquet to the devils. But in the first Punic war there was no more disastrous event than the Roman defeat in which Regulus was taken. We made mention of him in the two former books as an incontestably great man, who had before conquered and subdued the Carthaginians, and who would have put an end to the first Punic war, had not an inordinate appetite for praise and glory prompted him to impose on the worn-out Carthagians harder conditions than they could bear. If the unlooked-for captivity and unseemly bondage of this man, his fidelity to his oath, and his surpassingly cruel death, do not bring a blush to the face of the gods, it is true that they are brazen and bloodless.

Nor were there wanting at that time very heavy disasters within the city itself. For the Tiber was extraordinarily flooded, and destroyed almost all the lower parts of the city; some buildings being carried away by the violence of the torrent, while others were soaked to rottenness by the water that stood round them even after the flood was gone. This visitation was followed by a fire which was still more destructive, for it consumed some of the loftier buildings round the Forum, and spared not even its own proper temple, that of Vesta, in which virgins chosen for this honor, or rather for this punishment, had been employed in conferring, as it were, everlasting life on fire, by ceaselessly feeding it with fresh fuel. But at the time we speak of, the fire in the temple was not content with being kept alive: it raged. And when the virgins, scared by its vehemence, were unable to save those fatal images which had already brought destruction on three cities 1 in which they had been received, Metellus the priest, forgetful of his own safety, rushed in and res cued the sacred things, though he was half roasted in doing so. For either the fire did not recognize even him, or else the goddess of fire was there,--a goddess who would not have fled from the fire supposing she had been there. But here you see how a man could be of greater service to Vesta than she could be to him. Now if these gods could not avert the fire from themselves, what help against flames or flood could they bring to the state of which they were the reputed guardians? Facts have shown that they were useless. These objections of ours would be idle if our adversaries maintained that their idols are consecrated rather as symbols of things eternal, than to secure the blessings of time; and that thus, though the symbols, like all material and visible things, might perish, no damage thereby resulted to the things for the sake of which they had been consecrated, while, as for the images themselves, they could be renewed again for the same purposes they had formerly served. But with lamentable blindness, they suppose that, through the intervention of perishable gods, the earthly well-being and temporal prosperity of the state can be preserved from perishing. And so, when they are reminded that even when the gods remained among them this well-being and prosperity were blighted, they blush to change the opinion they are unable to defend.


  1. Troy, Lavinia, Alba. ↩

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

18. Die schweren Verluste, die die Römer durch die punischen Kriege trafen, ohne daß die Götter ihr Flehen um Schutz erhörten.

Nun erst in den punischen Kriegen, als zwischen den beiden Reichen der Sieg lang ungewiß hin- und herschwankte und zwei sehr starke Völker mit äußerster Tapferkeit und Machtentfaltung einander bekämpften, wieviele kleinere Reiche wurden da zertrümmert, welch ansehnliche und vornehme Städte wurden zerstört, wieviele Gemeinwesen bedrängt, wieviele zugrunde gerichtet! Wie oft wurden die Sieger, bald die Römer, bald die Punier, wieder geschlagen! Welch ungeheures Menschenmaterial wurde verbraucht, sowohl an Soldaten in Waffen als auch an Bevölkerung, die keine Waffen führt! Welche Unzahl von Schiffen sodann wurde in den Seegefechten vernichtet oder durch Unwetter aller Art in den Grund versenkt! Wollte ich den Versuch machen, alles zu erzählen und zu erwähnen, so wäre auch ich eben ein Geschichtsschreiber. Damals nahm der römische Staat, von mächtiger Furcht durchfiebert, zu eitlen und lächerlichen Abhilfen seine Zuflucht. Auf Befehl der sibyllinischen Bücher erneuerte man die Säkularspiele, deren Feier von hundert zu hundert Jahren angeordnet gewesen, aber in glücklicheren Zeiten in Vergessenheit geraten und ausgefallen war. Die Priester führten auch heilige Spiele zu Ehren der Unterweltgötter wieder ein, die ebenfalls in den vorangegangenen besseren Jahren außer Gebrauch gekommen waren. Natürlich verlangte es damals bei der Erneuerung auch die Unterwelt, ihre Band 1, S. 165Spiele zu haben, da sie mit einer solchen Schar von Toten bevölkert wurde, während doch wahrhaftig die armen Menschen schon in den wütenden Kämpfen und den blutigen Feindseligkeiten und den verlustreichen beiderseitigen Siegen den Dämonen großartige Spiele und der Unterwelt einen fetten Schmaus darbrachten. Kein Ereignis aber im ganzen ersten punischen Krieg war beklagenswerter als jene Niederlage der Römer, deren Folge die Gefangennahme des Regulus war, dessen wir schon im ersten und zweiten Buch1 gedacht haben, eines wirklich großen Mannes, des Besiegers und Bändigers der Punier, der auch den ersten punischen Krieg zu Ende geführt hätte, wenn er nicht aus übertriebener Ehr- und Ruhmsucht den erschöpften Karthagern allzu harte und unannehmbare Bedingungen auferlegt hätte. Wenn die ganz unerwartete Gefangennahme dieses Mannes, seine ganz unverdiente Knechtschaft, seine Schwurtreue bis zum äußersten und sein Tod unter den grausamsten Martern die Götter nicht erröten macht, so sind sie in der Tat von Erz und haben kein Blut.

Auch innerhalb der Mauern Roms häuften sich damals die schrecklichsten Unglücksfälle. Der Tiberfluß führte außergewöhnliches Hochwasser und zerstörte fast die ganze Niederung der Stadt, teils durch den heftigen Anprall der Wogen, teils durch die Feuchtigkeit, die sich infolge des langen Stehens der Gewässer bildete. Auf dieses Unheil folgte sodann ein noch verderblicheres Feuer, das alle hochragenden Gebäude am Forum ergriff und auch den ihm so trauten Tempel der Vesta nicht verschonte, wo ihm Jungfrauen, angesehene Jungfrauen, aber doch mehr zu solchem Dienste verurteilt, durch äußerst gewissenhaftes Zulegen von Holz eine Art ewiges Leben zu verleihen pflegten. Aber damals war dort das Feuer nicht blos lebendig, sondern es gefiel sich darin, zu wüten. Da die Jungfrauen, durch das Andringen des Feuers erschreckt, das verhängnisvolle Heiligtum, das schon drei Städten2, worin es aufbewahrt wurde, hart zugesetzt hatte, vor diesem Brande nicht zu Band 1, S. 166retten vermochten, so stürzte sich der Oberpriester Me-tellus, der Lebensgefahr nicht achtend, in die Flammen und entriß ihnen das Heiligtum, wobei er selbst halb verbrannte. Das Feuer hat nämlich nicht einmal ihn erkannt oder es war darin wirklich eine Gottheit, die nicht auch entkommen wäre, wenn sie da war. Also hat das Heiligtum der Vesta nicht den Menschen sich nützlich erweisen können, sondern umgekehrt. Wenn nun aber die Heiligtümer das Feuer nicht einmal von sich selbst ferne hielten, was hätten sie dann der Stadt, deren Wohlfahrt sie vermeintlich schützten, wider diese Wasser- und Feuersnot helfen können? wie ja die Tatsachen dargetan haben, daß sie ganz und gar nichts vermochten. Wir würden den Gegnern diese Ohnmacht ihrer Heiligtümer gewiß nicht vor Augen rücken, wenn sie sagten, sie wären nicht zum Schutz der zeitlichen Güter eingeführt worden, sondern als ein Hinweis auf die ewigen Güter, und sollten sie also als körperliche und sichtbare Dinge etwa zugrunde gehen, so geschehe dadurch dem Gegenstand ihrer Beziehung kein Eintrag und sie können zu dem gleichen Zweck wieder hergestellt werden. So aber meinen sie in seltsamer Verblendung, es habe sich durch Heiligtümer, die untergehen konnten, die irdische Wohlfahrt und das zeitliche Glück des Staates vor dem Untergange bewahren lassen. Und wenn man ihnen also nachweist, daß trotz des Bestandes der Heiligtümer Vernichtung der Wohlfahrt oder Unglück hereingebrochen sei, so schämen sie sich wohl einer Ansicht, die sie nicht halten können, aber sie ändern sie nicht.


  1. I 15; II 23. ↩

  2. Troja, Lavinium, Alba longa. ↩

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