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The City of God
Chapter 19.--Of the Calamity of the Second Punic War, Which Consumed the Strength of Both Parties.
As to the second Punic war, it were tedious to recount the disasters it brought on both the nations engaged in so protracted and shifting a war, that (by the acknowledgment even of those writers who have made it their object not so much to narrate the wars as to eulogize the dominion of Rome) the people who remained victorious were less like conquerors than conquered. For, when Hannibal poured out of Spain over the Pyrenees, and overran Gaul, and burst through the Alps, and during his whole course gathered strength by plundering and subduing as he went, and inundated Italy like a torrent, how bloody were the wars, and how continuous the engagements, that were fought! How often were the Romans vanquished! How many towns went over to the enemy, and how many were taken and subdued! What fearful battles there were, and how often did the defeat of the Romans shed lustre on the arms of Hannibal! And what shall I say of the wonderfully crushing defeat at Cannae, where even Hannibal, cruel as he was, was yet sated with the blood of his bitterest enemies, and gave orders that they be spared? From this field of battle he sent to Carthage three bushels of gold rings, signifying that so much of the rank of Rome had that day fallen, that it was easier to give an idea of it by measure than by numbers and that the frightful slaughter of the common rank and file whose bodies lay undistinguished by the ring, and who were numerous in proportion to their meanness, was rather to be conjectured than accurately reported. In fact, such was the scarcity of soldiers after this, that the Romans impressed their criminals on the promise of impunity, and their slaves by the bribe of liberty, and out of these infamous classes did not so much recruit as create an army. But these slaves, or, to give them all their titles, these freed-men who were enlisted to do battle for the republic of Rome, lacked arms. And so they took arms from the temples, as if the Romans were saying to their gods: Lay down those arms you have held so long in vain, if by chance our slaves may be able to use to purpose what you, our gods, have been impotent to use. At that time, too, the public treasury was too low to pay the soldiers, and private resources were used for public purposes; and so generously did individuals contribute of their property, that, saving the gold ring and bulla which each wore, the pitiful mark of his rank, no senator, and much less any of the other orders and tribes, reserved any gold for his own use. But if in our day they were reduced to this poverty, who would be able to endure their reproaches, barely endurable as they are now, when more money is spent on actors for the sake of a superfluous gratification, than was then disbursed to the legions?
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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
19. Im zweiten punischen Krieg trafen beide Parteien vernichtende Schläge.
Die Verluste aufzuzählen, die durch den zweiten punischen Krieg die beiden, lange auf weitem Kriegsschauplatz kämpfenden Völker erlitten, würde viel zu weit führen; sagen ja selbst diejenigen unter den Geschichtsschreibern, die mehr eine Lobrede auf das römische Reich als die schlichte Erzählung der Kriege der Römer beabsichtigen, daß der Sieger bedenklich einem Besiegten glich. Nachdem sich nämlich Hannibal von Band 1, S. 167Spanien erhoben und die Pyrenäen überschritten, in Eilmärschen Gallien durchzogen und die Alpen durchbrochen hatte, wobei er auf diesem weiten Umweg seine Streitkräfte vermehrte, alles verwüstete oder sich unterwarf und endlich wie ein Sturzbach durch die Engpässe Italiens hereinstürmte, welch blutige Kämpfe spielten sich da ab, wie oft wurden die Römer besiegt; wieviele Städte fielen zum Feinde ab, wieviele wurden erobert und überwältigt! welch entsetzliches Ringen, so oft für Hannibal ruhmreich durch die Niederlage der Römer! Was soll ich aber von dem in seiner Furchtbarkeit einzig dastehenden Unheil bei Cannä sagen, wo selbst ein so grausamer Wüterich wie Hannibal, durch das Blutbad gesättigt, das unter seinen grimmigsten Feinden angerichtet worden war, Schonung befohlen haben soll? Er sandte von dort drei Schaff goldener Ringe nach Karthago, damit man daraus ersehe, es seien in diesem Kampfe soviele edle Römer gefallen, daß man sie nicht mehr zählen, sondern nur noch messen könne; auch sollte dadurch glaubhaft werden, daß die Verheerung unter dem übrigen Kriegsvolk, das ohne Ringe an den Fingern die Wahlstatt bedeckte und natürlich je niedriger umso zahlreicher war, nur vermutungsweise, nicht in genauer Meldung angegeben werden könne. Es trat denn auch ein solcher Mangel an Soldaten ein, daß die Römer Verbrecher unter Zusicherung der Straflosigkeit auflasen, Sklaven die Freiheit schenkten und mit diesen Elementen das Heer nicht so fast ergänzten, als vielmehr ein neues, jämmerliches Heer bildeten. Diesen Sklaven also, nein, wir wollen ihnen nicht unrecht tun, diesen nunmehr Freigelassenen, die für den römischen Staat kämpfen sollten, mangelten die Waffen. Man nahm sie aus den Tempeln, gerade als wollten die Römer ihren Göttern sagen: Gebt her, was ihr lang genug vergeblich gehabt habt; vielleicht können unsere Sklaven einen nützlichen Gebrauch von dem machen, wovon ihr, unsere Götter, keinen habt machen können. Und da weiter der Staatsschatz auch für den Sold nicht mehr aufzukommen vermochte, so nahm man Privatbesitz für die Staatsbedürfnisse in Anspruch und jeder gab das Seinige so vollständig hin, daß selbst die Senatoren — um Band 1, S. 168wieviel mehr die übrigen Stände und Tribus — außer je einem Ring und je einer Kapsel1, den traurigen Abzeichen ihrer Würde, kein Gold zurückbehielten. Ganz unleidlich müßten da unsere Gegner werden, wenn sie sich in unseren Zeiten zu solcher Einschränkung gezwungen sähen, da sie doch schon jetzt kaum zu ertragen sind, wo für überflüssige Vergnügung den Schauspielern mehr an Geschenken zugewendet wird2, als man damals zur Rettung aus äußerster Not auf die Legionen verwandte.