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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
32. Aus Eigennutz haben die heidnischen Machthaber den Fortbestand der falschen Religionen bei den ihnen unterworfenen Völkern begünstigt.
Varro weiß auch zu berichten, daß sich das Volk in der Frage der Abstammung der Götter lieber an die Dichter als an die Physiker gehalten habe; deshalb hätten ihre Vorfahren, die alten Römer, an einen Geschlechtsunterschied und an Zeugungen der Götter geglaubt und eheliche Verbindungen zwischen ihnen festgestellt. Dies scheint jedoch schlechterdings nur deshalb geschehen zu sein, weil es der Vorteil der ganz Klugen und Weisen erheischte, das Volk in Sachen der Religion zu betrügen und durch ein solches Vorgehen die Dämonen, die mit aller Leidenschaft auf Trug sinnen, nicht bloß zu verehren, sondern auch nachzuahmen. Denn wie die Dämonen nur die besitzen, die sie durch ihren Trug täuschen, so empfahlen auch menschliche Machthaber, natürlich nicht die gerechten, sondern solche, die den Dämonen ähnlich sind, ihren Völkern das, was sie als nichtig erkannten, unter dem Titel der Religion als Wahrheit und schlossen sie auf diese Weise enger zur bürgerlichen Gemeinschaft zusammen, um sie durch ähnliche Mittel wie die Dämonen zu Untertanen zu haben. Wie aber hätte sich der schwache und ungebildete Mensch den Täuschungen der staatlichen Machthaber und der Dämonen zugleich entziehen können?
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The City of God
Chapter 32.--In What Interest the Princes of the Nations Wished False Religions to Continue Among the People Subject to Them.
Varro says also, concerning the generations of the gods, that the people have inclined to the poets rather than to the natural philosophers; and that therefore their forefathers,--that is, the ancient Romans,--believed both in the sex and the generations of the gods, and settled their marriages; which certainly seems to have been done for no other cause except that it was the business of such men as were prudent and wise to deceive the people in matters of religion, and in that very thing not only to worship, but also to imitate the demons, whose greatest lust is to deceive. For just as the demons cannot possess any but those whom they have deceived with guile, so also men in princely office, not indeed being just, but like demons, have persuaded the people in the name of religion to receive as true those things which they themselves knew to be false; in this way, as it were, binding them up more firmly in civil society, so that they might in like manner possess them as subjects. But who that was weak and unlearned could escape the deceits of both the princes of the state and the demons?