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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

12. Um welcher Eigenschaften willen verdienten die alten Römer, daß der wahre Gott, obwohl sie ihn nicht verehrten, ihre Herrschaft ausdehnte?

Wollen wir demnach zusehen, um welcher moralischen Eigenschaften willen und weshalb der wahre Gott, in dessen Gewalt auch die irdischen Reiche stehen, den Römern zur Ausbreitung ihrer Herrschaft verhelfen wollte. Um aber diese Frage mit aller Gründlichkeit Band 1, S. 261erledigen zu können, habe ich das ebenfalls hieher zu ziehende vorige Buch geschrieben, worin der Nachweis geführt ist, daß in dieser Sache die Götter, die man selbst mit Narrenpossen verehren zu müssen glaubte, keine Gewalt haben, ferner auch die voranstehenden Abschnitte des gegenwärtigen Buches, worin dargetan wurde, daß die Frage des Fatums auszuscheiden habe, damit man das Werk der Ausbreitung und Erhaltung des römischen Reiches nicht etwa einem sogenannten Fatum statt dem allgewaltigen Willen des höchsten Gottes zuschreibe, nachdem man glücklich zu der Überzeugung gelangt ist, daß es nicht der Verehrung jener Götter zu verdanken sei. Die alten Römer also, die der ersten Zeiten, haben nach dem Zeugnis ihrer Geschichte zwar, wie andere Völker auch, mit einziger Ausnahme des Judenvolkes, falsche Götter verehrt und nicht Gott, sondern Dämonen Opfer dargebracht, waren aber „begierig nach Lob, freigebig mit ihrem Gelde; sie verlangten nach unbegrenztem Ruhm und nach ehrbarem Reichtum1“; Ruhm liebten sie glühend, seinetwegen galt ihnen das Leben als lebenswert, für ihn starben sie ohne Zucken und Zaudern; die übrigen Begierden drängten sie zurück aus unbegrenzter Begierde nach Ruhm und nichts als Ruhm. Und weil ihnen Unterordnung unrühmlich, eine herrschende und befehlende Stellung dagegen ruhmvoll erschien, so ging ihr Sehnen mit aller Gewalt dahin, daß auch ihr Vaterland zunächst frei sei und weiterhin eine gebietende Stellung einnehme. Daher ertrugen sie die Herrschaft von Königen nicht „und schufen sich eine jährlich wechselnde Gewalt und zwei Gewalthaber, die man Konsuln nannte von consulere, nicht reges oder domini von regnare [herrschen]und dominari2“; allerdings wird man reges richtiger von regere [lenken]ableiten, sodaß regnum von reges, reges aber, wie gesagt, von regere käme; aber das stolze Gebaren der Könige empfand man nicht als Führung durch einen Lenker oder als das Wohlwollen eines Beraters [consulentis], sondern als den Hochmut eines Beherrschers. Nachdem man Band 1, S. 262also den Tarquinius verjagt und Konsuln eingesetzt hatte, trat ein, was derselbe Schriftsteller3 den Römern zum Ruhme anrechnete: „Es läßt sich gar nicht beschreiben, wie sehr der Staat nach Erlangung der Freiheit in kurzer Zeit heranwuchs; eine solche Begierde nach Ruhm war aufgetreten“. Dieses brennende Verlangen nach Auszeichnung also, diese Gier nach Ruhm bewirkte die vielen, wunderbaren Erfolge, die ja in der Tat preiswürdig und ruhmvoll waren, in den Augen der Menschen nämlich.

Sallust4 rühmt auch als große und ausgezeichnete Männer seiner Zeit Marcus Cato und Gajus Cäsar und meint, lange habe es im römischen Staat keine Männer von hervorragender Tüchtigkeit gegeben, aber zu seiner Zeit hätten sich diese zwei, im übrigen verschiedenen Charakters, durch ausnehmende Tüchtigkeit hervorgetan. An Cäsar rühmt er, daß er sich einen großen Herrschaftsbereich, ein Heer, einen noch nie dagewesenen Krieg wünschte, um seine Tüchtigkeit glänzen lassen zu können. Es lag also in den Wünschen der besten Männer, daß Bellona die unglücklichen Völker zum Kriege reize und mit blutiger Geißel sie aufpeitsche, damit sich ihnen Gelegenheit biete, ihre Tüchtigkeit glänzen zu lassen. Ja dazu führte die Gier nach Lob und der Durst nach Ruhm. Aus Liebe zur Freiheit also zunächst, dann auch aus Verlangen nach Herrschaft und aus Begierde nach Lob und Ruhm vollbrachten die Römer viele große Taten. Beides bezeugt ihnen auch einer ihrer trefflichsten Dichter; er sagt hierüber5:

„Auch Porsenna befahl, den verstoß'nen Tarquinius wieder
Aufzunehmen, und drängte die Stadt mit harter Belag'rung;
Aber Äneas' Geschlecht stürmt selbst in den Tod für die Freiheit“.

Also damals galt es ihnen als etwas Großes, entweder Band 1, S. 263tapfer zu sterben oder frei zu leben. Als sie aber die Freiheit erlangt hatten, machte sich eine solche Begierde nach Ruhm geltend, daß die Freiheit allein zu gering erschien und auch noch Herrschaft angestrebt wurde; denn jetzt galt das als etwas Großes, was derselbe Dichter in der Person Jupiters sagt6:

„Ja selbst die erbitterte Juno,
Die jetzt Himmel und Erde und Meere mit Schrecken erschüttert,
Wird zum Besseren wenden den Sinn und mit mir sich vereinend
zu schützen die Römer, die Herren der Welt, das Volk in der Toga.
So mein waltender Wille. Im Kreis der rollenden Jahre
Wird des Assaracus7 Stamm das berühmte Mycenä und Phthia

Beugen unter das Joch und siegreich herrschen in Argos.“

Vergil macht allerdings hier Jupiter zum Propheten, während er ihm doch nur Dinge in den Mund legt, die zu seiner Zeit bereits der Vergangenheit angehörten und ihm vor Augen lagen; ich wollte indes gleichwohl diese Stelle anführen, um zu zeigen, wie die Römer nach Erlangung der Freiheit die Herrschaft für etwas hielten, was ihnen zum besonderen Ruhme gereiche. In demselben Sinne sagt der Dichter, indem er die recht eigentlich römische Kunst, die Völker zu regieren, zu beherrschen, zu unterwerfen und niederzuzwingen über die Kunst anderer Völker stellt8:

„Mögen auch andere immer das Erz geschickter beseelen,
Lebenatmende Helden aus Marmor künstlicher bilden;
Besser mit Reden verfechten das Recht und die Bahnen des Himmels
Zeichnen mit messendem Stab und den Aufgang der Sterne verkünden:
Band 1, S. 264Du sei, Römer, bedacht, mit Macht zu beherrschen die Völker,
Dies sei deine dir eigene Kunst, und den Frieden diktieren,
Unterworf'ner zu schonen und niederzukämpfen die Stolzen“.

Diese Künste betätigten sie umso meisterlicher, als sie sich den Lüsten weniger hingaben und Leib und Seele noch nicht entnervten im Rennen und Jagen nach Reichtum und in der daraus folgenden Verderbnis der Sitten, unglücklichen Bürgern raubend, was sie an ehrlose Schauspieler vergeudeten. Ihre Nachkommen zu den Zeiten, als Sallust diese Schilderung gab und Vergil die alten Römer besang, waren über die Vorfahren im Sittenverfall weit hinausgediehen, sie strebten nicht mehr durch solche Künste, sondern durch Trug und Hinterlist nach Ehren und Ruhm. Darüber läßt sich Sallust9 also vernehmen: „Anfänglich jedoch beherrschte die Geister mehr die Ehrsucht als die Habsucht, ein Gebrechen zwar, aber immerhin ein solches, das der Tugend noch näher steht. Denn Ruhm, Ehre und Herrschaft wünscht sich der Tüchtige und der Nichtsnutz gleich sehnlich; aber jener trachtet auf dem geraden Wege voran, dieser arbeitet, weil ihm die rechten Mittel nicht zu Gebote stehen, mit Trug und Hinterlist“. Das sind die rechten Mittel, um zu Ehren, Ruhm und Herrschaft zu gelangen: Tugend, nicht ränkevolle Ehrsucht; nach dem Ziele sehnt sich der Tüchtige und der Nichtsnutz gleichmäßig; aber nur jener, der Tüchtige, trachtet auf dem geraden Wege voran. Der Weg, auf dem er voranstrebt zum Ziele, das gleichsam in einer Besitzergreifung besteht, nämlich zu Ruhm, Ehre und Herrschaft, ist die Tugend. Daß diese Erkenntnis bei den Römern tiefe Wurzel gefaßt habe, zeigen auch die beiden Göttertempel von Virtus und Honor, die man in engster Verbindung miteinander errichtete, wobei man freilich Gaben Gottes für Götter hielt. Daraus mag man ersehen, was die Edelgesinnten unter ihnen als Ziel der Tugend dachten und wozu sie sie in Beziehung setzten, zu der Ehre nämlich; denn die Band 1, S. 265Bösen besaßen nicht einmal Tugend, obwohl auch sie die Ehre zu besitzen wünschten, die sie durch schlechte Mittel, durch Trug und Hinterlist, zu erlangen suchten.

Mit mehr Recht hat man Cato gerühmt. Von ihm sagt nämlich Sallust10: „Je weniger er nach Ruhm verlangte, umso reichlicher wurde er ihm zuteil“. Der Ruhm, nach welchem die Römer mit so heftiger Begierde entbrannten, ist ja weiter nichts als ein Urteil von Menschen, die von andern eine gute Meinung haben; und darum steht über dem Ruhm die Tugend, die sich an dem Zeugnis von Menschen nicht genügen läßt, sondern nur an dem des eigenen Gewissens. In diesem Sinne sagt der Apostel11: „Denn das ist unser Ruhm: das Zeugnis unseres Gewissens“; und an einer anderen Stelle12: „Ein jeder prüfe sein Tun und so wird er Ruhm haben nur bei sich selbst und nicht bei einem andern“. Demnach darf die Tugend nicht auf Ruhm, Ehre und Herrschaft ausgehen, was sich die Guten so sehnlich wünschten und wonach sie mit ehrenwerten Mitteln strebten, sondern Ruhm, Ehre und Herrschaft müssen der Tugend zuteil werden. Denn die wahre Tugend strebt als Ziel an jenes Gut des Menschen, das von keinem anderen übertroffen wird. Darum hätte sich Cato auch um die Ehrenstellen, um die er sich bewarb, nicht bewerben sollen13, sondern die Bürgerschaft hätte sie ihm ohne Bewerbung um seiner Tugend willen geben sollen.

Zu jener Zeit ragten also zwei Römer durch Tugend hervor, Cäsar und Cato. Doch die Tugend Catos scheint dem wahren Begriff der Tugend viel näher gekommen zu sein als die Cäsars. Wollen wir also Catos Meinung darüber vernehmen, wie es damals mit dem Staate stand und wie es vorher damit gestanden hatte. „Man glaube ja nicht“, sagt er14, „daß unsere Vorfahren durch Waffengewalt den Staat so emporgebracht haben. Läge es an den Waffen, so müßte in unseren Zeiten das Gemeinwesen weitaus herrlicher dastehen. Denn wir haben an Band 1, S. 266Bundesgenossen und Bürgern, dazu an Waffen und Pferden mehr als sie. Andere Eigenschaften waren es, die sie groß gemacht haben und die uns fehlen: nach innen Emsigkeit, nach außen gerechte Herrschaft, im Rate ein unbefangener Sinn, nicht behindert durch Sünde und Leidenschaft. Statt dessen herrscht bei uns Ausschweifung und Habsucht, in der Staatskasse Mangel, bei einzelnen Überfluß; wir wissen den Reichtum zu schätzen und geben uns der Trägheit hin; zwischen Guten und Bösen wird kein Unterschied gemacht; ungezügelter Ehrgeiz setzt sich in Besitz alles dessen, was der Tugend als Lohn gebührt. Kein Wunder: wenn jeder von euch nur an sich denkt, wenn ihr zu Hause die Vergnügungen, hier (Im Senate, wo Cato diese Rede hielt.) Geld und Gunst zu euren Herren macht, so kommt es dahin, daß der Staat wehrlos ist, wenn ein Angriff erfolgt.“

Hört man Cato oder Sallust also sprechen, so möchte man meinen, die alten Römer seien alle oder doch in ihrer Mehrheit so gewesen, wie sie hier gerühmt werden. Dem ist aber nicht so; sonst wäre nicht wahr, was derselbe Sallust ebenfalls berichtet — ich habe die Stelle im zweiten Buch dieses Werkes15 angeführt —, daß es nämlich schon von Anfang an zu Ungerechtigkeiten der Mächtigeren und in deren Gefolge zur Lostrennung der Plebejer von den Patriziern und zu anderen Mißhelligkeiten unter der Bürgerschaft gekommen sei und nur nach Vertreibung der Könige, solange die Furcht vor Tarquinius anhielt, und bis zur Beendigung des gefährlichen Krieges, der um seinetwillen wider Etrurien unternommen ward, habe Recht und Billigkeit geherrscht; hernach aber hätten die Patrizier das Volk durch herrisches Wesen geplagt, hätten es gezüchtigt wie die Könige, die Leute von ihrer Scholle vertrieben und allein unter Ausschluß der übrigen das Regiment geführt; diesen Mißhelligkeiten, die daraus entstanden seien, daß die einen hätten herrschen, die anderen nicht dienen wollen, sei durch den zweiten punischen Krieg ein Ziel gesetzt worden, weil nunmehr neuerdings schwere Befürchtungen Band 1, S. 267ihren Druck auszuüben und die unruhigen Geister durch andere, größere Sorgen von inneren Zwistigkeiten abzulenken und zur bürgerlichen Eintracht zurückzuführen begannen. Einige wenige jedoch, die in ihrer Art gut waren, leisteten Großes und durch ihre Umsicht wuchs der Staat heran, während jene Übelstände ertragen und gemildert wurden; wie derselbe Geschichtsschreiber sagt, er habe, wenn er von den vielen herrlichen Taten gelesen und gehört habe, die das römische Volk im Kriege und im Frieden, zu Wasser und zu Land, vollbracht, sich Rechenschaft zu geben gesucht, worauf es denn beruhte, daß man sich so großen Aufgaben gewachsen zeigte; denn er wußte, daß die Römer gar oft in geringer Anzahl wider zahlreiche feindliche Legionen stritten, und hatte erfahren, daß man mit wenigen Mitteln wider mächtige Könige zu Felde zog; und dabei sei er nach reiflicher Erwägung zu der Überzeugung gekommen, daß die hervorragende Tüchtigkeit einiger weniger Bürger alles zustande gebracht habe; auf ihr habe es beruht, daß die Mittellosen über die Mächtigen siegten, die Minderzahl die Überlegenen bezwang. „Nachdem jedoch die Bürgerschaft durch Schwelgerei und Müßiggang“, sagt er, „verdorben war, da war es umgekehrt die Größe des Gemeinwesens, die den Lastern der Feldherren und der Obrigkeiten gewachsen war und sie zu ertragen vermochte“. Also spielte auch Cato mit seinem Lobe nur auf die Tüchtigkeit einiger weniger an, die auf dem richtigen Wege, nämlich durch Tugend, nach Ruhm, Ehre und Herrschaft trachteten. Von daher kam die Emsigkeit im Innern, von der Cato spricht, so daß die Staatskasse reichlich gefüllt war, während die Privatvermögen gering waren. Dem stellte er als Schmach das Widerspiel zur Seite, wie es sich nach dem Einreißen der Sittenverderbnis zeigte, in den öffentlichen Kassen Mangel, bei den einzelnen Überfluß.


  1. Sall., Catil. 7. ↩

  2. Cicero, De republ. 2, 31. ↩

  3. Sall., Catil. 7. ↩

  4. Catil. 53 f. ↩

  5. Verg. Aen. 8, 646 ff. ↩

  6. Aen. 1, 279 ff. ↩

  7. Einer der Ahnen des Aeneas. ↩

  8. Aen. 6, 847 ff. ↩

  9. Catil, 11, l. ↩

  10. Catil. 54, 5. ↩

  11. 2 Kor. 1, 12. ↩

  12. Gal. 6, 4. ↩

  13. Plut., Cato minor 16. ↩

  14. Sall., Catil. 52, 19—23. ↩

  15. II 18. ↩

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La cité de dieu

CHAPITRE XII.

PAR QUELLES VERTUS LES ANCIENS ROMAINS ONT MÉRITÉ QUE LE VRAI DIEU-ACCRUT LEUR EMPIRE, BIEN QU’ILS NE L’ADORASSENT PAS.

Voyons maintenant en faveur de quelles vertus le vrai Dieu, qui tient en ses mains tous les royaumes de la terre, a daigné favoriser l’accroissement de l’empire romain. C’est pour en venir là que nous avons montré, dans le livre précédent, que les dieux que Rome honorait par des jeux ridicules n’ont en rien contribué à sa grandeur; nous avons montré ensuite, au commencement du présent livre, que le destin est un mot vide de sens, de peur que certains esprits, désabusés de la croyance aux faux dieux, n’attribuassent la conservation et la grandeur de l’empire romain à je ne sais quel destin plutôt qu’à la volonté toute-puissante du Dieu souverain.

Les anciens Romains adoraient, il est vrai, les faux dieux, et offraient des victimes aux démons, à l’exemple de tous les autres peuples de l’univers, le peuple hébreu excepté; mais leurs historiens leur rendent ce témoignage qu’ils étaient « avides de renommée et prodigues d’argent, contents d’une fortune honnête et insatiables de gloire1 ». C’est la gloire qu’ils aimaient; pour elle ils voulaient vivre, pour elle ils surent mourir. Cette passion étouffait dans leurs coeurs toutes les autres. Convaincus qu’il était honteux pour leur patrie d’être esclave, et glorieux pour elle de commander, ils la voulurent libre d’abord pour la faire ensuite souveraine. C’est pourquoi, ne pouvant souffrir l’autorité des rois, ils créèrent deux chefs annuels qu’ils appelèrent consuls. Qui dit roi ou seigneur, parle d’un maître qui règne et domine; un consul, au contraire, est une sorte de conseiller2. Les Romains pensèrent donc que la royauté a un faste également éloigné de la simplicité d’un pouvoir qui exécute la loi, et de la douceur d’un magistrat qui conseille; ils ne virent en elle qu’une orgueilleuse domination. Ils chassèrent donc les Tarquins, établirent des consuls, et dès lors, comme le rapporte à l’honneur des Romains l’historien déjà cité, « sous ce régime nouveau de liberté, la république, enflammée par un amour passionné de la gloire, s’accrut avec une rapidité incroyable » . C’est donc à cette ardeur de renommée et de gloire qu’il faut attribuer toutes les merveilles de l’ancienne Rome, qui sont, au jugement des hommes, ce qui peut se voir de plus glorieux et de plus digne d’admiration.

Salluste trouve aussi à louer quelques personnages de son siècle, notamment Marcus Caton et Caïus César, dont il dit que la république , depuis longtemps stérile , n’avait jamais produit deux hommes d’un mérite aussi éminent, quoique de moeurs bien différentes. Or, entre autres éloges qu’il adresse à César, il lui fait honneur d’avoir désiré un grand commandement, une armée et une guerre nouvelle où il pût montrer ce qu’il était. Ainsi, c’était le voeu des plus grands hommes que Bellone, armée de son fouet sanglant, excitât de malheureuses nations à prendre les armes, afin d’avoir une occasion de faire briller leurs talents. Et voilà les effets de cette ardeur avide pour les louanges et de ce grand amour de la gloire! Concluons que les grandes choses faites par les Romains eurent trois mobiles : d’abord l’amour de la liberté, puis le désir de la domination et la passion des louanges. C’est de quoi rend témoignage le plus illustre de leurs poètes, quand il dit:

« Porsenna entourait Rome d’une armée immense, voulant lui imposer le retour des Tarquins bannis; mais les fils d’Enée se précipitaient vers la mort pour défendre la liberté3 »

Telle était alors leur unique ambition : mourir vaillamment ou vivre libres. Mais quand ils eurent la liberté, l’amour de la gloire s’empara tellement de leurs âmes, que la liberté n’était rien pour eux si elle n’était accompagnée de la domination. Aussi accueillaient-ils avec la plus grande faveur ces prophéties flatteuses que Virgile mit depuis dans la bouche de Jupiter :

« Junon même, l’implacable Junon, qui fatigue aujourd’hui de sa haine jalouse la mer, la terre et le ciel, prendra des sentiments plus doux et protégera, de concert avec moi, la nation qui porte ta toge, devenue la maîtresse des autres nations, Telle est ma volonté; un jour viendra où la maison d’Assaracus imposera son joug à la Thessalie et à l’illustre Mycènes, et dominera sur les Grecs vaincus4 »

On remarquera que Virgile fait prédire à Jupiter des événements accomplis de son temps et dont lui-même était témoin; mais j’ai cité ses vers pour montrer que les Romains, après la liberté, ont tellement estimé la domination, qu’ils en ont fait le sujet de leurs plus hautes louanges. C’est encore ainsi que le même poète préfère à tous les arts des nations étrangères l’art propre aux Romains, celui de régner et de gouverner, de vaincre et de soumettre les peuples :

« D’autres, dit-il, animeront l’airain d’un ciseau plus délicat, je le crois sans peine; ils sauront tirer du marbre des figures pleines de vie. Leur parole sera plus éloquente; leur compas décrira les mouvements célestes et marquera le lever des étoiles. Toi, Romain, souviens-toi de soumettre les peuples à ton empire. Tes arts, les voici : être l’arbitre de la paix, pardonner aux vaincus et dompter les superbes5 ».

Les Romains, en effet, excellaient d’autant mieux dans ces arts qu’ils étaient moins adonnés aux voluptés qui énervent l’âme et le corps, et à ces richesses fatales aux bonnes moeurs qu’on ravit à des citoyens pauvres pour les prodiguer à d’infâmes histrions. Et comme cette corruption débordait de toutes parts au temps où Salluste écrivait et où chantait Virgile, on ne marchait plus vers la gloire par des voies honnêtes, mais par la fraude et l’artifice. Salluste nous le déclare expressément : « Ce fut d’abord l’ambition, dit-il, plutôt que la cupidité, qui remua les coeurs. Or, le premier de ces vices touche de plus près que l’autre à la vertu. En effet, l’homme de bien et le lâche désirent également la gloire, les honneurs, le pouvoir; seulement l’homme de bien y marche par la bonne voie; l’autre, à qui manquent les moyens « honnêtes, prétend y arriver par la fraude et le mensonge6 ». Quels sont ces moyens honnêtes de parvenir à la gloire, aux dignités, au pouvoir? évidemment ils résident dans la vertu, seule voie où veuillent marcher les gens de bien. Voilà les sentiments qui étaient naturellement gravés dans le coeur des Romains, et je n’en veux pour preuve que ces temples qu’ils avaient élevés, l’un près de l’autre, à la Vertu et à l’Honneur, s’imaginant que ces dons de Dieu étaient des dieux. Rapprocher ces deux divinités de la sorte, c’était assez dire qu’à leurs yeux l’honneur était la véritable fin de la vertu; c’est à l’honneur, en effet, que tendaient les hommes de bien, et toute la différence entre eux et les méchants, c’est que ceux-ci prétendaient arriver à leurs fins par des moyens déshonnêtes, par le mensonge et les tromperies.

7

Salluste a donné à Caton un plus bel éloge, quand il a dit de lui : « Moins il courait à la gloire, et plus elle venait à lui ». Qu’est-ce en effet que la gloire, dont les anciens Romains étaient si fortement épris, sinon la bonne opinion des hommes? Or, au-dessus de la gloire il y a la vertu, qui ne se contente pas du bon témoignage des hommes, mais qui veut avant tout celui de la conscience. C’est pourquoi l’Apôtre a dit : « Notre gloire, à nous, c’est le témoignage de notre conscience ». Et ailleurs: « Que chacun examine ses propres oeuvres, et alors il trouvera sa gloire en lui-même et non dans les autres8 ». Ce n’est donc pas à la vertu à courir après la gloire, les honneurs, le pouvoir, tous ces biens, en un mot, que les Romains ambitionnaient et que les gens de bien recherchaient par des moyens honnêtes; c’est à ces biens, au contraire, à venir vers la vertu; car la vertu véritable est celle qui se propose le bien pour objet, et ne met rien au-dessus. Ainsi, Caton eut tort de demander des honneurs à la république; c’était à la république à les lui conférer, à cause de sa vertu, sans qu’il les eût sollicités.

Et toutefois, de ces deux grands contemporains, Caton et César, Caton est incontestablement celui dont la vertu approche le plus de la vérité. Voyez, en effet, ce qu’était alors la république et ce qu’elle avait été autrefois, au jugement de Caton lui-même: « Gardez-vous de croire, dit-il, que ce soit par les armes que nos ancêtres ont élevé la république, alors si petite, à un si haut point de grandeur. S’il en était ainsi, elle serait aujourd’hui plus florissante encore, puisque, citoyens, alliés, armes, chevaux, nous avons tout en plus grande abondance que nos pères.

Mais il est d’autres moyens qui firent leur grandeur, et que nous n’avons plus: au dedans, l’activité; au dehors, une administration juste; dans les délibérations, une âme libre, affranchie des vices et des passions. Au lieu de ces vertus, nous avons le luxe et l’avarice; l’Etat est pauvre, et les particuliers sont opulents; nous vantons la richesse, nous chérissons l’oisiveté; entre les bons et les méchants, nulle différence, et toutes les récompenses de la vertu sont le prix de l’intrigue. Pourquoi s’en étonner, puisque chacun de vous ne pense qu’à soi ; esclave, chez soi, de la volupté, et au dehors, de l’argent et de la faveur? Et voilà pourquoi on se jette sur la république comme sur une proie sans défense9 »

Quand on entend Caton ou Salluste parler de la sorte, on est tenté de croire que tous les anciens Romains, ou du moins la plupart, étaient semblables au portrait qu’ils en tracent avec tant d’admiration; mais il n’en est rien; autrement il faudrait récuser le témoignage du même Salluste dans un autre endroit de son ouvrage, que j’ai déjà eu occasion de citer: « Dès la naissance de Rome, dit-il, les injustices des grands amenèrent la séparation du peuple et du sénat, et une suite de dissensions intérieures; on ne vit fleurir l’équité et la modération qu’à l’époque de l’expulsion des rois, et tant qu’on eut à redouter les Tarquins et la guerre contre l’Etrurie; mais le danger passé, les patriciens traitèrent les gens du peuple comme des esclaves, accablant celui-ci de coups, chassant celui-là de son champ, gouvernant en maîtres et en rois... Les luttes et les animosités ne prirent fin qu’à la seconde guerre

punique, parce qu’alors la terreur s’empara de nouveau des âmes, et, détournant ailleurs leurs pensées et leurs soucis, calma et soumit ces esprits inquiets10 ». Mais à cette époque même, les grandes choses qui s’accomplissaient étaient l’ouvrage d’un petit nombre d’hommes, vertueux à leur manière, et dont la sagesse, au milieu de ces désordres par eux tolérés, mais adoucis, faisait fleurir la république. C’est ce qu’atteste le même historien, quand il dit que, voulait comprendre comment le peuple romain avait accompli de si grandes choses, soit en paix, soit’ en guerre, sur terre et sur mer, souvent avec une poignée d’hommes contre des armées redoutables et des rois très-puissants, il avait remarqué qu’il ne fallait attribuer ces magnifiques résultats qu’à la vertu d’un petit nombre de citoyens, laquelle avait donné la victoire à la pauvreté sur la richesse, et aux petites armées sur les grandes. «Mais depuis que Rome, ajoute Salluste, eut été corrompue par le luxe et l’oisiveté, ce fut le tour de la république de soutenir par sa grandeur les vices de ses généraux et de ses magistrats ». Ainsi donc, lorsque Caton célébrait les anciens Romains qui allaient à la gloire, aux honneurs, au pouvoir, par la bonne voie, c’est-à-dire par la vertu, c’est à un bien petit nombre d’hommes que s’adressaient ses éloges; ils étaient bien rares ceux qui, par leur vie laborieuse et modeste, enrichissaient le trésor public tout en restant pauvres. Et c’est pourquoi la corruption des moeurs amena une situation toute contraire : l’Etat pauvre et les particuliers opulents.


  1. Salluste, De conj. Catil., cap. 7. ↩

  2. Saint Augustin fait dériver consul de consulere, regnum de rex, et rex de regere. ↩

  3. Virgile, Enéide, livre VIII, vers 646, 647. ↩

  4. Virgile, Enéide, livre I, vers 279 à 285. ↩

  5. Ibid., livre I, vers 847 et suiv. ↩

  6. Salluste, De conj. Catil., cap. II. ↩

  7. II Cor. I, 12. ↩

  8. Galat. VI, 4. ↩

  9. Discours de Caton au sénat dans Salluste, De conj. Catil. cap. 52. ↩

  10. Voyez plus haut le chap. 18 du livre. ↩

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