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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
1. Rückblick auf die Ausführungen im vorangegangenen Buche.
Band 16, S. 473 Manche haben vermeint, es gebe gute und böse Götter; andere dagegen haben von den Göttern eine bessere Meinung gehabt und ihnen soviel Ehre und Achtung zuteil werden lassen, daß sie es nicht gewagt hätten, einen Gott für böse zu halten. Indes jene, die die Götter teils als gut teils als böse bezeichneten, legten auch den Dämonen den Namen Götter bei, jedoch auch, wenn schon seltener, den Göttern den Namen Dämonen, wie sie denn gestehen, daß selbst Jupiter, den sie zum König und Haupt aller Götter machen, von Homer als Dämon bezeichnet worden sei. Die anderen dagegen, nach denen alle Götter gut sind und weit vortrefflicher als die Menschen, die man als gut bezeichnet, nehmen mit Recht Anstoß an den Handlungen der Dämonen, die sie nicht in Abrede stellen können, und da solche Handlungen nach ihrer Ansicht unmöglich von Göttern, die sie alle für gut erklären, begangen werden können, so sehen sie sich genötigt, zwischen Göttern und Dämonen einen Unterschied zu machen, wobei sie alles, was mit Recht ihre Mißbilligung findet an den schlechten Werken und Absichten, wodurch die unsichtbaren Geister ihre Macht offenbaren, den Dämonen und nicht den Göttern zuschreiben. Nun haben aber nach ihnen, da kein Gott Band 16, S. 474angeblich mit einem Menschen in Berührung tritt, diese Dämonen in der Weise ihre Stelle zwischen den Menschen und den Göttern, daß sie von der einen Seite die Wünsche überbringen und von der andern die Gewährung zurückbringen, und zwar sind es die Platoniker, die dieser Meinung sind, die vorzüglichsten und berühmtesten unter den Philosophen, weshalb gerade mit ihnen die Frage, ob die Verehrung vieler Götter nützlich sei zur Erlangung eines glückseligen Lebens, das nach dem Tode eintreten wird, zu erörtern war. Daher haben wir im vorigen Buch die Frage aufgeworfen, wie denn die Dämonen, die an Dingen ihre Freude haben, dergleichen gute und einsichtsvolle Menschen verabscheuen und verwerfen, nämlich an gotteslästerlichen, schandbaren und schmachvollen Erfindungen der Dichter nicht über den nächstbesten Menschen, sondern über die Götter selbst, und an der gewalttätigen, frevelhaften und sträflichen Kunst der Magie, wie also die Dämonen mit den guten Göttern, als ihnen näherstehend und vertrauter, gute Menschen in Verbindung bringen könnten; und es zeigte sich klar, daß dies ganz unmöglich sei.
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The City of God
Chapter 1.--The Point at Which the Discussion Has Arrived, and What Remains to Be Handled.
Some have advanced the opinion that there are both good and bad gods; but some, thinking more respectfully of the gods, have attributed to them so much honor and praise as to preclude the supposition of any god being wicked. But those who have maintained that there are wicked gods as well as good ones have included the demons under the name "gods," and sometimes though more rarely, have called the gods demons; so that they admit that Jupiter, whom they make the king and head of all the rest, is called a demon by Homer. 1 Those, on the other hand, who maintain that the gods are all good, and far more excellent than the men who are justly called good, are moved by the actions of the demons, which they can neither deny nor impute to the gods whose goodness they affirm, to distinguish between gods and demons; so that, whenever they find anything offensive in the deeds or sentiments by which unseen spirits manifest their power, they believe this to proceed not from the gods, but from the demons. At the same time they believe that, as no god can hold direct intercourse with men, these demons hold the position of mediators, ascending with prayers, and returning with gifts. This is the opinion of the Platonists, the ablest and most esteemed of their philosophers, with whom we therefore chose to debate this question,--whether the worship of a number of gods is of any service toward obtaining blessedness in the future life. And this is the reason why, in the preceding book, we have inquired how the demons, who take pleasure in such things as good and wise men loathe and execrate, in the sacrilegious and immoral fictions which the poets have written not of men, but of the gods themselves, and in the wicked and criminal violence of magical arts, can be regarded as more nearly related and more friendly to the gods than men are, and can mediate between good men and the good gods; and it has been demonstrated that this is absolutely impossible.
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See Plutarch, on the Cessation of Oracles. ↩