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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
18. Die Dämonen haben, wenn sie durch ihre Vermittlung den Weg zu Gott verheißen, in ihrer trügerischen Art lediglich die Absicht, die Menschen vom Wege der Wahrheit abzulenken.
Dagegen jene falschen und trügerischen Mittler, die Dämonen, die uns, obwohl sie sich infolge der Unreinheit ihres Geistes an vielen Wirkungen als unselig und bösartig offenbaren, unter dem Vorwand der räumlichen Entfernung (der Götter) und gestützt auf die Leichtigkeit ihrer luftartigen Leiber, vom Aufschwung der Seele abhalten und abziehen wollen, sie ebnen nicht den Weg zu Gott, sondern verhindern, daß man ihn einschlage. Denn selbst wenn es sich hier um einen räumlichen Weg Band 16, S. 503handelte (eine ganz falsche und irrtumsschwangere Meinung, weil die Gerechtigkeit nicht auf räumlichem Wege wandelt; denn wir müssen zu Gott emporsteigen durch geistige d. i. unkörperliche Ähnlichkeit, nicht über eine räumlich-körperliche Höhe), aber immerhin, wenn es sich hier um einen räumlichen Weg handelte, den die Freunde der Dämonen nach der Stufenfolge der Elemente ordnen, indem sie den Dämonen in der Luft eine Mittelstellung anweisen zwischen den Göttern im Äther und den Menschen auf der Erde, so haben nach ihnen die Götter doch eben den Vorzug, daß sie wegen der räumlichen Entfernung durch Berührung mit den Menschen nicht befleckt werden. Also nehmen sie an, daß die Dämonen von den Menschen befleckt werden, statt daß die Menschen von den Dämonen gereinigt würden, und daß sogar die Götter befleckt würden, wenn nicht die räumliche Höhe ihres Sitzes sie davor bewahrte. Ein unseliger Glaube, auf diesem Wege gereinigt zu werden, wo von befleckenden Menschen, befleckten Dämonen, befleckbaren Göttern die Rede ist! Wer sollte sich nicht lieber für den Weg entscheiden, auf dem man den mehr noch befleckenden Dämonen entgeht und die Menschen durch einen unbefleckbaren Gott gereinigt werden von der Befleckung zum Anschluß an unbefleckte Engel?
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De civitate Dei (CCSL)
Caput XVIII: Quod fallacia daemonum, dum sua intercessione uiam spondet ad deum, hoc adnitatur, ut homines a uia ueritatis auertat.
Falsi autem illi fallacesque mediatores daemones, qui, cum per spiritus inmunditiam miseri ac maligni multis effectibus clareant, per corporalium tamen locorum interualla et per aeriorum corporum leuitatem a prouectu animorum nos auocare atque auertere moliuntur, non uiam praebent ad deum, sed, ne uia teneatur, inpediunt. quandoquidem et in ipsa uia corporali - quae falsissima est et plenissima erroris, qua non iter agit iustitia; quoniam non per corporalem altitudinem, sed per spiritalem, hoc est incorporalem, similitudinem ad deum debemus ascendere - in ipsa tamen uia corporali, quam daemonum amici per elementorum gradus ordinant inter aetherios deos et terrenos homines aeriis daemonibus mediis constitutis, hoc deos opinantur habere praecipuum, ut propter hoc interuallum locorum contrectatione non contaminentur humana. ita daemones contaminari potius ab hominibus, quam homines mundari a daemonibus credunt, et deos ipsos contaminari potuisse, nisi loci altitudine munirentur. quis tam infelix est, ut ista uia mundari se existimet, ubi homines contaminantes, daemones contaminati, di contaminabiles praedicantur, et non potius eligat uiam, ubi contaminantes magis daemones euitentur et ab incontaminabili deo ad ineundam societatem incontaminatorum angelorum homines a contaminatione mundentur?