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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

27. Die Gottlosigkeit des Porphyrius ist schlimmer als selbst der Irrtum des Apuleius.

Da hat doch dein Parteigenosse, der Platoniker Apuleius, noch eher menschenwürdig und erträglich geirrt, der willig oder ungern eingestand, daß nur die vom Mond an abwärts eingeordneten Dämonen, die er freilich in Ehren hielt, von den Schwächen der Leidenschaften und von Geistesaufregungen beunruhigt werden, während er die oberen Himmelsgötter, die die Ätherräume innehaben, sowohl die sichtbaren, die er vor Augen hatte und leuchten sah, wie Sonne, Mond und die übrigen Leuchten im Äther, als auch die unsichtbaren, deren Existenz er annahm, von jeder Befleckung durch solche Beunruhigungen mit dem ganzen Aufgebot seines Scharfsinnes frei zu halten suchte1. Du dagegen hast es nicht von Plato, sondern von den chaldäischen Meistern übernommen, wenn du menschliche Schwächen zu den ätherischen und empyräischen Höhen der Welt und zu den himmlischen Firmamenten emportrugst, damit eure Götter den Theurgen Göttliches verkünden könnten. Und dabei stellst du dich doch durch die Betätigung der Geisteskraft über dieses Göttliche, da du ja als Philosoph die Reinigungen der theurgischen Kunst durchaus nicht für nötig hältst; aber anderen bürdest du sie auf, um deinen Lehrmeistern gleichsam Dank abzustatten, indem du solche, die nicht philosophieren können, zu Dingen verleitest, die du für dich als einen Höhenmenschen für unnütz erklärst. Alle demnach, die nicht imstande sind zu philosophieren, was doch gar schwierig und die Sache nur weniger ist, sollen sich nach dir an die Theurgen halten, von denen sie zwar nicht der intellektuellen, wohl aber wenigstens Band 16, S. 563der spirituellen2 Seele nach gereinigt würden, und bei der unvergleichlich größeren Zahl derer, die sich zum Philosophieren nicht aufschwingen, werden mehr Menschen zu deinen geheimen und unerlaubten Lehrmeistern genötigt als in die platonischen Schulen. Haben dir doch die ganz unreinen Geister, die sich für ätherische Götter ausgeben und als solche in dir einen Verkünder und Boten gefunden haben, die Verheißung gegeben, daß alle, die ihrer spirituellen Seele nach durch die Kunst der Theurgie gereinigt sind, zwar nicht zum Vater zurückkehren, wohl aber über den Luftregionen bei den ätherischen Göttern wohnen werden. Derlei bekommt die Menge Menschen, zu deren Befreiung von der Herrschaft der Dämonen Christus gekommen ist, nicht zu vernehmen. Sie haben eben in ihm die erbarmungsreichste Reinigung des Geistes, der niederen Seele und des Leibes. Deshalb ja hat er das ganze Menschtum ohne die Sünde angenommen, um das Ganze, woraus der Mensch besteht, von der Pest der Sünde zu heilen. Hättest doch auch du ihn erkannt und ihm dich zur sicheren Heilung anvertraut, statt sie von deiner eigenen Kraft, die menschlich, zerbrechlich und gering ist, oder von höchst verderblicher Neugier zu erwarten. Er hätte dich nicht getäuscht; haben ihn doch, wie du selbst schreibst, eure eigenen Orakel als heilig und unsterblich bekannt3, von ihm hat auch ein hervorragender Dichter, dichterisch zwar, indem er die Rolle vertauschte, jedoch der Wahrheit gemäß, sowie man es auf Christus bezieht, ausgesagt:

„Führe uns du, so wird auch die Spur der Sünden verschwinden,
Frei von beständiger Furcht wird neu aufatmen der Erdkreis“4.

Er spricht hier nicht von den Sünden, sondern von den Spuren der Sündhaftigkeit, wie sie bei der erdhaften Band 16, S. 564Hinfälligkeit selbst an solchen sich noch finden können, die große Fortschritte in der Tugend der Gerechtigkeit machen, Spuren, die eben nur von dem Erlöser beseitigt werden, dem jener Vers vermeint ist. Denn daß Vergil dies nicht aus sich selbst schöpfte, deutet er in derselben Ecloge, etwa im vierten Verse an mit den Worten:

„Schon ist die letzte Zeit des Cumäischen Sanges genahet“,

woraus sofort erhellt, daß der Ausspruch von der Cumäischen Sibylle herrührt. Die Theurgen dagegen oder vielmehr die den Schein und die Gestalt von Göttern vortäuschenden Dämonen reinigen den Geist nicht, vielmehr beflecken sie ihn durch irreführende Vorstellungen und durch trügerisches Spiel mit nichtigen Formen. Wie sollten sie auch, da ihr eigener Geist unrein ist, des Menschen Geist reinigen? Nimmer würden sie sonst durch die Beschwörung eines neidischen Menschen sich binden lassen und mit der gegenstandslosen Wohltat, die sie zu erweisen sich den Anschein geben, aus Furcht hintanhalten oder sie in gleicher Neidesgesinnung versagen. Du sagst übrigens selbst — und das genügt —, daß durch die theurgische Reinigung die intellektuelle Seele, d. i. unser Geist, nicht gereinigt werden könne und daß die spirituelle Seele, d. i. der Teil unserer Seele, der niedriger ist als der Geist, zwar durch diese Kunst gereinigt werden könne, aber doch eben nicht unsterblich und ewig zu werden vermöge. Christus dagegen verheißt das ewige Leben; deshalb strömt ihm die Welt zu, worüber ihr euch zwar ärgert, aber doch sehr verwundert. Du kannst nicht in Abrede stellen, daß man sich mit der theurgischen Kunst auf Irrwegen befinde und gar viele betrüge mit dunklen und albernen Aussprüchen, und daß es der aufgelegte Schwindel sei, mit Handlungen und Gebeten zu Fürsten und Engeln seine Zuflucht zu nehmen. Was soll es also hier für einen Sinn haben, wenn du, gleich als wolltest du nur eben zeigen, daß du diese Dinge nicht umsonst gelernt hast, die Leute zu den Theurgen schickst, damit durch diese die spirituelle Seele derer gereinigt werde, die nicht der intellektuellen Seele gemäß leben?


  1. Vgl. oben IX 8. ↩

  2. Vgl. oben X 9. ↩

  3. Vgl. unten XIX 23. ↩

  4. Verg. Eclog. 4, 13 f., eine sibyllinische Weissagung, von Asconius auf den Sohn des Konsuls des Jahres 40 v. Chr., C. Asinius Pollio, bezogen. Über andere Deutungen s. Schanz, Gesch. d. röm. Lit. II l3 S. 48 f. ↩

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La cité de dieu

CHAPITRE XXVII.

PORPHYRE S’ENGAGE DANS L’ERREUR PLUS AVANT QU’APULÉE ET TOMBE DANS L’IMPIÉTÉ.

Combien l’erreur d’Apulée, platonicien comme toi, est moins choquante et plus supportable ! Il n’attribue les agitations de l’âme humaine et la maladie des passions qu’aux démons qui habitent au-dessous du globe de la lune, et encore hésite-t-il dans cet aveu qu’il fait touchant des êtres qu’il honore; quant aux dieux supérieurs, à ceux qui habitent l’espace éthéré, soit visibles, comme le soleil , la lune et les autres astres que nous contemplons au ciel, soit invisibles, comme Apulée en suppose, il s’efforce de les purifier de la souillure des passions. Ce n’est donc pas à l’école de Platon, mais à celle de tes maîtres Chaldéens que tu as appris à élever les vices des hommes jusque dans les régions de l’empyrée et sur les hauteurs sublimes du firmament, afin que les théurges aient un moyen d’obtenir des dieux la révélation des choses divines. Et cependant, ces choses divines, tu te mets au-dessus d’elles par ta vie intellectuelle1, ne jugeant pas qu’en ta qualité de philosophe les purifications théurgiques te soient nécessaires. Elles le sont aux autres, dis-tu, et afin sans doute de récompenser tes maîtres, tu renvoies aux théurges tous ceux qui ne sont pas philosophes, non pas, il est vrai, pour être purifiés dans la partie intellectuelle de l’âme, car la théurgie, tu l’avoues, ne porte pas jusque-là, mais pour l’être au moins dans la partie spirituelle. Or, comme le nombre des âmes peu capables de philosophie est sans comparaison le plus grand, tes écoles secrètes et illicites seront plus fréquentées que celles de Platon. Ils t’ont sans doute promis, ces démons impurs, qui veulent passer pour des dieux célestes et dont tu t’es fait le messager et le héraut2, ils t’ont promis que les âmes purifiées par la théurgie, sans retourner au Père, à la vérité, habiteraient au-dessus de l’air parmi les dieux célestes. Mais tu ne feras pas accepter ces extravagances à ce nombre immense de fidèles que le Christ est venu délivrer de la domination des démons. C’est en lui qu’ils trouvent la vraie purification infiniment miséricordieuse, celle qui embrasse l’âme, l’esprit et le corps. Car, pour guéri-r tout l’homme de la peste du péché, le Christ a revêtu sans péché l’homme tout entier. Plût à Dieu que tu l’eusses connu, ce Christ, lui donnant ton âme à guérir plutôt que de te confier en ta vertu, infirme et fragile comme toute chose humaine et en ta pernicieuse curiosité. Celui-là ne t’aurait pas trompé, puisque vos oracles, par toi-même cités, le déclarent saint et immortel. C’est de lui, en effet, que parle le plus illustre des poètes, dans ces vers qui n’ont qu’une vérité prophétique, étant tracés pour un autre personnage, mais qui s’appliquent très-bien au Sauveur:

« Par toi, s’il reste quelque trace de notre crime, elle s’évanouira, laissant le monde affranchi de sa perpétuelle crainte3 ».

Par où le poète veut dire qu’à cause de l’infirmité humaine, les plus grands progrès dans la justice laissent subsister, sinon les crimes, au moins de certaines traces que le Sauveur seul peut effacer. Car c’est au Sauveur seul que se rapportent ces vers, et Virgile nous fait assez entendre qu’il ne parle pas en son propre nom par ces mots du début de la même églogue :

« Voici qu’est arrivé le dernier âge prédit par la sibylle de Cumes ».

C’est dire ouvertement qu’il va parler d’après la sibylle. Mais les théurges, ou plutôt les démons, qui prennent la figure des dieux, souillent bien plutôt l’âme par leurs vains fantômes qu’ils ne la purifient. Eh! comment la purifieraient-ils, puisqu’ils sont l’impureté même! Sans cela, il ne serait pas possible à un magicien envieux de les enchaîner par ses incantations et de les contraindre, soit par crainte, soit par envie, à refuser à une âme souillée le bienfait imaginaire de la purification. Mais il me suffit de ce double aveu que les opérations théurgiques ne peuvent rien sur l’âme intellectuelle, c’est-à-dire sur notre entendement, et que, si elles purifient la partie spirituelle et inférieure de l’âme, elles sont incapables de lui donner l’immortalité et l’éternité. Le Christ, au contraire, promet la vie éternelle, et c’est pourquoi le monde entier court à lui, en dépit de vos colères et en dépit aussi de vos étonnements et de vos stupeurs. A quoi te sert, Porphyre, d’avoir été forcé de convenir que la théurgie est une ,source d’illusions où le plus grand nombre puise une science aveugle et folle, et que l’erreur la plus certaine, c’est de recourir par des sacrifices aux anges et aux puissances? Cet aveu à peine fait, comme si tu craignais d’avoir perdu ton temps avec les théurges, tu leur renvoies la masse du genre humain, pour qu’ils aient à purifier dans leur âme spirituelle ceux qui ne savent pas vivre selon leur âme intellectuelle!


  1. Voyez plus haut, ch. 9, la distinction établie par Porphyre entre la partie simplement spirituelle de l’âme et la partie intellectuelle et supérieure. ↩

  2. Eusèbe adresse à Porphyre les mêmes reproches (Prœpar. evang., lib. IV, cap. 4, 9 et 10). ↩

  3. Virgile, Eglog., IV, vers 13 et 14.  ↩

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