Übersetzung
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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
14. Der Mensch, wie er aus Gottes Hand hervorgegangen, und das Schicksal, dem er durch seinen freien Willensentschluß verfallen ist.
Gott hat ja den Menschen gut erschaffen, er, der Urheber der Naturen, keineswegs der Gebrechen; aber durch eigene Schuld verderbt und gerechter Weise verdammt, hat der Mensen Verderbte und Verdammte erzeugt. Denn wir alle haben uns in jenem einen befunden, da wir alle nur in jenem einen bestanden haben, der in die Sünde fiel durch das Weib, das aus ihm geschaffen worden ist vor der Sünde. Noch war uns im einzelnen zwar die Form nicht erschaffen und zugeteilt, in der wir als Einzelwesen leben sollten; aber das Stammwesen war da, aus dem wir durch Fortpflanzung hervorgehen sollten. Und weil jenes wegen der Sünde dem Verderben anheimgefallen und mit Todesbanden umstrickt und gerechter Weise verdammt war, so sollte auf dem Weg der Zeugung von Mensch zu Mensch das gleiche Los den Nachkommen zuteil werden. Im Mißbrauch des freien Willens hat demnach ihren Ursprung die ganze Folge des Elends, die das Menschengeschlecht in einer Kette von Unheil bis zum endgültigen Untergang im zweiten Tode geleitet, nachdem einmal sein Anfang verderbt und damit gleichsam seine Wurzel krank geworden war, und ausgenommen sind davon nur die, die durch Gottes Gnade erlöst werden.
Edition
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De civitate Dei (CCSL)
Caput XIV: Qualis homo sit factus a deo et in quam sortem deciderit suae uoluntatis arbitrio.
Deus enim creauit hominem rectum, naturarum auctor, non utique uitiorum; sed sponte deprauatus iusteque damnatus deprauatos damnatosque generauit. omnes enim fuimus in illo uno, quando omnes fuimus ille unus, qui per feminam lapsus est in peccatum, quae de illo facta est ante peccatum. nondum erat nobis singillatim creata et distributa forma, in qua singuli uiueremus; sed iam erat natura seminalis, ex qua propagaremur; qua scilicet propter peccatum uitiata et uinculo mortis obstricta iusteque damnata non alterius condicionis homo ex homine nasceretur. ac per hoc a liberi arbitrii malo usu series calamitatis huius exorta est, quae humanum genus origine deprauata, uelut radice corrupta, usque ad secundae mortis exitium, quae non habet finem, solis eis exceptis qui per dei gratiam liberantur, miseriarum conexione perducit.