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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
28. Der Unterschied der beiden Staaten, des Weltstaates und des himmlischen Staates.
Zweierlei Liebe also hat die beiden Staaten gegründet, und zwar den Weltstaat die bis zur Verachtung Band 16, S. 800Gottes gesteigerte Selbstliebe, den himmlischen Staat die bis zur Verachtung seiner selbst gehende Gottesliebe. Kurz gesagt: der eine rühmt sich in sich selbst, der andere im Herrn1. Der eine sucht Ruhm bei den Menschen, für den andern ist der höchste Ruhm Gott, der Zeuge des Gewissens. Der eine hebt sein Haupt empor in eigenem Ruhm, der andere spricht zu seinem Gott2: „Du bist mein Ruhm und hebst mein Haupt empor“. Jenen beherrscht in seinen Fürsten oder in den von ihm unterjochten Völkern die Herrschsucht; in diesem sind sich gegenseitig in Liebe dienstbar die Vorgesetzten durch Fürsorge, die Untergebenen durch Gehorsam. Jener liebt in seinen Mächtigen seine eigene Stärke; dieser spricht zu seinem Gott3: „Ich will Dich lieben, Herr, meine Stärke“. In jenem haben daher dessen Weise, nach dem Menschen lebend, die Güter des Leibes oder die ihres Geistes oder die des einen wie des andern angestrebt, oder die unter ihnen, die4„Gott erkannt haben, haben ihn doch nicht wie Gott geehrt oder Dank gesagt, sondern sind eitel geworden in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz ward verfinstert; sie sagten, sie seien die Weisen“5, „und sind zu Toren geworden und vertauschten die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes mit dem Gleichnis und Bilde des vergänglichen Menschen, auch der Vögel und vierfüßigen und kriechenden Tiere“ (derlei Götzenbilder anzubeten lehrten sie nämlich das Volk oder schlossen sich ihm darin an) „und erwiesen Verehrung und Dienst dem Geschöpfe vielmehr, denn dem Schöpfer, der da ist der Gepriesene in Ewigkeit“. Im Gottesstaate dagegen gibt es keine andere Weisheit des Menschen als die Frömmigkeit, die in der rechten Weise den wahren Gott verehrt und dabei in der Genossenschaft mit den Heiligen, die sowohl Engel als Menschen umfaßt, als ihren Lohn erhofft, „daß Gott alles in allem sei“6.
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The City of God
Chapter 28.--Of the Nature of the Two Cities, the Earthly and the Heavenly.
Accordingly, two cities have been formed by two loves: the earthly by the love of self, even to the contempt of God; the heavenly by the love of God, even to the contempt of self. The former, in a word, glories in itself, the latter in the Lord. For the one seeks glory from men; but the greatest glory of the other is God, the witness of conscience. The one lifts up its head in its own glory; the other says to its God, "Thou art my glory, and the lifter up of mine head." 1 In the one, the princes and the nations it subdues are ruled by the love of ruling; in the other, the princes and the subjects serve one another in love, the latter obeying, while the former take thought for all. The one delights in its own strength, represented in the persons of its rulers; the other says to its God, "I will love Thee, O Lord, my strength." 2 And therefore the wise men of the one city, living according to man, have sought for profit to their own bodies or souls, or both, and those who have known God "glorified Him not as God, neither were thankful, but became vain in their imaginations, and their foolish heart was darkened; professing themselves to be wise,"--that is, glorying in their own wisdom, and being possessed by pride,--"they became fools, and changed the glory of the incorruptible God into an image made like to corruptible man, and to birds, and four-footed beasts, and creeping things." For they were either leaders or followers of the people in adoring images, "and worshipped and served the creature more than the Creator, who is blessed for ever." 3 But in the other city there is no human wisdom, but only godliness, which offers due worship to the true God, and looks for its reward in the society of the saints, of holy angels as well as holy men, "that God may be all in all." 4