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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

33. Die Vorhersagen, die Jeremias und Sophonias in seherischem Geiste über Christus und die Berufung der Heiden gemacht haben.

Der Prophet Jeremias gehört wie Isaias zu den großen, nicht zu den kleinen, wie die übrigen, aus deren Schriften ich nun schon manches angeführt habe. Er weissagte zu der Zeit, da in Jerusalem Josias regierte und bei den Römern Ancus Marcius, kurz vor der Gefangenschaft der Juden. Und seine prophetische Tätigkeit erstreckte sich bis zum fünften Monat der Gefangenschaft, wie wir seinen Schriften entnehmen. Sophonias aber, einer der kleinen Propheten, war neben ihm tätig. Denn auch er sagt, daß er in den Tagen des Josias geweissagt habe1; doch gibt er nicht an, wie lang. Es weissagte also Jeremias nicht bloß zu des Ancus Marcius, sondern auch zu des Tarquinius Priscus Zeiten, den die Römer an fünfter Stelle zum König hatten. Denn dieser war beim Eintritt der jüdischen Gefangenschaft bereits zur Herrschaft gelangt. Weissagend nun von Christus, spricht Jeremias2: „Unseres Mundes Odem, der Gesalbte, der Herr, ist gefangen ob unserer Sünden“, und weist so in Kürze darauf hin, daß Christus unser Herr ist und für uns gelitten hat. Ebenso sagt er an einer anderen Stelle3: „Dieser ist mein Gott, und kein anderer wird geschätzt werden im Vergleich zu ihm, der ausfindig machte jeglichen Weg der Klugheit und ihn Jakob zeigte, seinem Knechte, und Israel, seinem Liebling. Danach ward er auf Erden gesehen und wandelte mit den Menschen.“ Dieses Zeugnis wird mitunter nicht dem Jeremias, sondern seinem Schreiber namens Baruch Band 28, S. 1099zugewiesen; doch die gewöhnliche Annahme teilt es Jeremias zu. Wiederum sagt der nämliche Prophet von Christus4: „Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sprossen erwecken, und er wird herrschen als König und weise sein und Recht üben und Gerechtigkeit auf Erden. In jenen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel in Zuversicht wohnen; und das ist der Name, womit man ihn nennen wird: Herr, unser Gerechter.“ Auch von der künftigen Berufung der Heiden, die wir jetzt erfüllt sehen, redete er also5: „Herr, mein Gott und meine Zuflucht am Tage des Unheils; zu dir werden die Völker kommen vom Ende der Erde und sagen: Wahrlich, falsche Götzenbilder haben unsere Väter verehrt, und kein Frommen ist bei ihnen.“ Daß dagegen die Juden Christum nicht erkennen würden — er mußte ja von ihnen sogar getötet werden —, das zeigt derselbe Prophet mit den Worten an6: „Hart ist ihr Herz in allweg, und er ist ein Mensch, und wer erkennt ihn?“ Von ihm ist auch der Ausspruch, den ich im siebzehnten Buch7 zum Beweis dafür angezogen habe, daß sich ein Teil der Prophetenreden auf den Neuen Bund beziehe, dessen Mittler Christus ist. Denn Jeremias ist es, der sagt8: „Siehe, Tage kommen, spricht der Herr, da will ich mit dem Hause Jakob einen neuen Bund schließen“, und wie des weiteren dort zu lesen ist.

Vom Propheten Sophonias aber, der neben Jeremias weissagte, will ich vorerst einmal folgende Weissagungen über Christus anführen9: „Harre meiner, spricht der Herr, am Tage meines Auferstehens für die Zukunft; denn mein Beschluß ist es, die Völker zu sammeln und die Kirche zu scharen.“ Und wiederum sagt er10: „Furchtbar ist der Herr wider sie; er wird ausrotten alle Götter der Erde, und es wird ihn jedermann von seinem Orte aus anbeten, alle Inseln der Völker.“ Und kurz darauf heißt es11: „Dann werde ich das Sprechen auf die Band 28, S. 1100Völker und ihre Nachkommen übertragen, so daß alle den Herrn anrufen und ihm dienen unter einem Joche; von den Enden der Ströme Äthiopiens werden sie mir Opfer bringen. An jenem Tage wirst du nicht erröten ob all deiner Anschläge, die du gottlos gefaßt wider mich; denn da werde ich die Bosheiten deiner Ungerechtigkeit hinwegnehmen von dir, und du wirst dich fürder nicht mehr groß machen auf meinem heiligen Berge, und ich werde in dir ein sanftes und demütiges Volk zurücklassen, und fürchten werden sich vor dem Namen des Herrn, die übrig bleiben in Israel.“ Das sind die Überbleibsel, über die sich an anderer Stelle die auch vom Apostel12 angezogene Weissagung findet13: „Wäre die Zahl der Söhne Israels auch wie der Sand am Meere, nur Überbleibsel davon werden gerettet werden.“ Denn nur diese Überbleibsel des Volkes Israel glaubten an Christus.


  1. Sophon. 1, 1. ↩

  2. Klagel. 4, 20. ↩

  3. Bar. 3, 36-88. ↩

  4. Jerem. 23, 5 f. ↩

  5. Ebd. 16, 19. ↩

  6. Ebd. 17, 9. ↩

  7. XVII 3. ↩

  8. Jerem. 31, 31. ↩

  9. Soph. 3, 8. ↩

  10. Ebd. 2, 11. ↩

  11. Ebd. 3, 9-13. ↩

  12. Röm. 9, 27. ↩

  13. Is. 10, 22. ↩

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La cité de dieu

CHAPITRE XXXIII.

PROPHÉTIES DE JÉRÉMIE ET DE SOPHONIAS TOUCHANT JÉSUS-CHRIST ET LA VOCATION DES GENTILS.

Jérémie est du nombre des grands prophètes, aussi bien qu’Isaïe. Il prophétisa sous Josias, roi de Jérusalem, et du temps d’Ancus Martius, roi des Romains, la captivité des Juifs étant proche, et sa prophétie alla jusqu’au cinquième mois de cette captivité, comme il le dit lui-même. On lui joint Sophonias, l’un des petits prophètes, parce qu’il prophétisa aussi sous Josias, comme lui-même le témoigne; mais il ne dit point combien-de temps. Jérémie prophétisa, non-seulement du temps d’Ancus Martius, mais aussi du temps de Tarquin l’Ancien, cinquième roi de Rome, qui l’était déjà lorsque les Juifs furent emmenés en captivité. Jérémie dit donc de Jésus-Christ: « Le Seigneur, le Christ par qui nous respirons, a été pris pour nos péchés1 » , marquant ainsi en peu de paroles et que Jésus-Christ est notre Seigneur, et qu’il a souffert pour nous, Et dans un autre endroit: « Celui-ci est mon Dieu, et nul autre n’est comparable à lui. Il est l’auteur de toute sagesse, et il l’a donnée à Jacob son serviteur, et à Israël son bien-aimé. Après cela il a été vu sur terre, et il a conversé parmi les hommes2 ». Quelques-uns n’attribuent pas ce témoignage à Jérémie, mais à Baruch, son scribe, quoique ordinairement on le donne au premier. Le même prophète parlant encore du Messie : « Voici venir le temps, dit le Seigneur, que je ferai sortir du tronc de David un germe glorieux. Il régnera et sera rempli de sagesse et fera justice sur la terre. Alors Juda sera sauvé, et Ismaël demeurera en sûreté, et ils l’appelleront le Seigneur notre justice3 ». Voici comme il parle de la vocation des Gentils, qui devait arriver et que nous voyons maintenant accomplie: « Seigneur, mon Dieu et mon refuge au temps de l’affliction, les nations viendront à vous des extrémités de la terre, et diront: Il est vrai que nos pères ont adoré de vaines statues qui ne sont bonnes à rien4». Et parce que les Juifs ne devaient pas le connaître et qu’il fallait qu’ils le fissent mourir, le mème prophète en parle de la sorte: « Leur esprit est extrêmement pesant : c’est un homme; qui le connaîtra5?» Voici enfin un dernier passage de Jérémie que j’ai rapporté au dix-septième livre touchant le Nouveau Testament, dont Jésus-Christ est le médiateur : « Voici venir le temps, dit le Seigneur, que je contracterai une nouvelle alliance avec la maison de Jacob , etc.6 »

De Sophonias, qui prophétisait du même temps que Jérémie, je veux citer au moins quelques témoignages sur Jésus-Christ. Voici donc comme il en parle: « Attendez que je ressuscite, dit le Seigneur, car j’ai résolu d’assembler les nations et les royaumes7 » ; et encore: « Le Seigneur leur sera redoutable; il exterminera tous les dieux de la terre, et toutes les nations de la terre l’adoreront, chacune en son pays8 »; et un peu après: « Je ferai que tous les peuples parleront comme ils doivent; ils invoqueront tous le nom du Seigneur, et lui seront assujétis.

« Ils m’apporteront des victimes des bords du fleuve d’Ethiopie. Alors vous n’aurez plus de confusion pour toutes les impiétés que vous avez commises contre moi; car j’effacerai toute la malice de vos offenses, et il ne vous arrivera plus de vous enorgueillir sur ma montagne sainte. Je rendrai votre peuple doux et modeste, et les restes d’Israël craindront le Seigneur9». C’est de ces restes que l’Apôtre10 a dit après un autre prophète11 : « Quand le nombre des enfants d’Israël égalerait le sable de la mer, il n’y aura que les restes qui seront sauvés»; car les restes de cette nation ont cru au Messie.


  1. Thren. IV, 20.  ↩

  2. Baruch, III, 36-38.  ↩

  3. Jérém. XXXIII, 5.  ↩

  4. Ibid. XVI, 19. ↩

  5. Jérém. XVII, 9.  ↩

  6. Ibid. XXXI, 31.  ↩

  7. Sophon. III, 8.  ↩

  8. Ibid. II, 11  ↩

  9. III, 9.  ↩

  10. Rom. IX, 27.  ↩

  11. Isa. X, 22. ↩

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