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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

10. Der Lohn, der den Heiligen erwächst aus der Überwindung der Versuchung, die im irdischen Leben liegt.

Doch auch die heiligen und gläubigen Verehrer des einen wahren und höchsten Gottes sind vor den Tücken der Dämonen und ihrer vielgestaltigen Versuchung nicht sicher. Auf diesem Schauplatz der Schwachheit nämlich und in diesen argen Tagen1 ist auch eine solche Besorgnis von Wert, damit man mit um so heißerer Sehnsucht nach jener Sorglosigkeit verlange, in der der vollste und sicherste Friede herrscht. Dort nämlich werden die Güter der Natur, d. i. die Gaben des Schöpfers aller Naturen an unsere Natur, nicht nur gut, sondern auch von immerwährender Dauer sein, wie in betreff des Geistes, der durch die Weisheit geheilt wird, so auch in betreff des Leibes, der durch die Auferstehung erneuert wird; dort werden sich die Tugenden nicht im Kampfe gegen irgendwelche Gebrechen oder Übel abmühen, sondern als Lohn des Sieges einen ewigen Frieden genießen, den kein Gegner stört. Denn das nun ist die Endglückseligkeit, das der Endpunkt der Vollendung, der kein auflösendes Ende kennt. Hienieden aber nennt man uns allerdings glücklich, wenn wir den Frieden haben in dem geringen Maße, Band 28, S. 1176wie man ihn eben hienieden haben kann bei einem guten Leben; diese Glückseligkeit jedoch stellt sich, verglichen mit der, die wir die Endglückseligkeit heißen, geradezu als Unseligkeit dar. Wenn also wir sterbliche Menschen in diesen vergänglichen Dingen Frieden haben, soweit er hienieden möglich ist, so macht die Tugend von seinen Gütern, wofern wir recht leben, den rechten Gebrauch; haben wir ihn aber nicht, so macht die Tugend auch von den Übeln, die der Mensch erleidet, einen guten Gebrauch. Aber nur dann ist sie wahre Tugend, wenn sie sowohl die Güter alle, von denen sie guten Gebrauch macht, als auch alles, was sie beim guten Gebrauch der Güter und der Übel vollbringt, und schließlich auch sich selbst in Beziehung setzt zu jenem Endziel, wo uns ein Friede zuteil wird, so vollkommen und so tief, als er nur sein kann.


  1. Eph. 5, 16. ↩

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The City of God

Chapter 10.--The Reward Prepared for the Saints After They Have Endured the Trial of This Life.

But not even the saints and faithful worshippers of the one true and most high God are safe from the manifold temptations and deceits of the demons. For in this abode of weakness, and in these wicked days, this state of anxiety has also its use, stimulating us to seek with keener longing for that security where peace is complete and unassailable. There we shall enjoy the gifts of nature, that is to say, all that God the Creator of all natures has bestowed upon ours,--gifts not only good, but eternal,--not only of the spirit, healed now by wisdom, but also of the body renewed by the resurrection. There the virtues shall no longer be struggling against any vice or evil, but shall enjoy the reward of victory, the eternal peace which no adversary shall disturb. This is the final blessedness, this the ultimate consummation, the unending end. Here, indeed, we are said to be blessed when we have such peace as can be enjoyed in a good life; but such blessedness is mere misery compared to that final felicity. When we mortals possess such peace as this mortal life can afford, virtue, if we are living rightly, makes a right use of the advantages of this peaceful condition; and when we have it not, virtue makes a good use even of the evils a man suffers. But this is true virtue, when it refers all the advantages it makes a good use of, and all that it does in making good use of good and evil things, and itself also, to that end in which we shall enjoy the best and greatest peace possible.

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