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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

11. Von der Glückseligkeit ewigen Friedens, worin die Heiligen ihr Endziel, d. i. die wahre Vollendung, finden.

Wir könnten demnach sagen, unser höchstes Gut sei der Friede, so gut wie wir es ewiges Leben genannt haben, zumal da eben auf die Gottesstadt, über die wir diese äußerst mühevolle Erörterung anstellen, das Psalmwort geht1: „Lobe den Herrn, Jerusalem, lobe deinen Gott, Sion; denn er hat die Riegel deiner Tore befestigt, deine Kinder in dir gesegnet, er, der dir zur Grenze den Frieden gesetzt hat.“ Sind nämlich die Riegel ihrer Tore festgemacht, so kann niemand mehr aus- und eingehen. Und demnach müssen wir in dieser Stelle als ihre „Grenze“ jenen Frieden verstehen, den wir als Endgut dartun wollen. Damit stimmt überein, daß der mystische Name der Stadt, nämlich Jerusalem, was wir früher schon ausgeführt haben, als Gesicht des Friedens erklärt wird. Weil jedoch der Name Friede auch von irdischen, vergänglichen Verhältnissen häufig gebraucht wird, wo er natürlich nicht ewiges Leben ist, so wollten wir das Ziel dieser Stadt, worin sie ihr höchstes Gut haben wird, lieber als ewiges Leben bezeichnen denn als Frieden. Dieses nennt als Ziel auch der Band 28, S. 1177Apostel in der Stelle2: „Nun aber, befreit von der Sünde, Knechte Gottes geworden, habt ihr zu eurer Frucht die Heiligung und zum Ziel das ewige Leben.“ Weil indes hinwieder auch das Leben der Bösen von denen, die mit der Hl. Schrift nicht vertraut sind, als ewiges Leben aufgefaßt werden kann, sowohl nach einigen Philosophen wegen der Unsterblichkeit der Seele, als auch nach unserem Glauben wegen der Endlosigkeit der Strafen, womit die Gottlosen heimgesucht werden und zu deren ewiger Erduldung sie doch auch in Ewigkeit leben müssen: so sollte man eigentlich das Endziel der Gottesstadt, worin sie ihr höchtes Gut besitzen wird, als Frieden im ewigen Leben oder als ewiges Leben im Frieden bezeichnen, um allem Mißverständnis vorzubeugen. In der Tat, das Gut des Friedens ist so groß, daß es auch im Bereich des Irdischen und Vergänglichen nichts gibt, wovon man lieber vernähme, nichts, wonach man sehnlicher verlangte, und auch wirklich nichts Besseres sich finden läßt. Wenn wir uns daher über den Frieden etwas weiter verbreiten, so dürfen wir wohl auf den Beifall der Leser rechnen, im Hinblick sowohl auf das Endziel dieser Stadt, von der wir reden, als auch auf die große Annehmlichkeit des Friedens überhaupt, der allen wert und teuer ist.


  1. Ps. 147, 12-14. ↩

  2. Röm. 6, 22. ↩

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The City of God

Chapter 11.--Of the Happiness of the Eternal Peace, Which Constitutes the End or True Perfection of the Saints.

And thus we may say of peace, as we have said of eternal life, that it is the end of our good; and the rather because the Psalmist says of the city of God, the subject of this laborious work, "Praise the Lord, O Jerusalem; praise thy God, O Zion: for He hath strengthened the bars of thy gates; He hath blessed thy children within thee; who hath made thy borders peace." 1 For when the bars of her gates shall be strengthened, none shall go in or come out from her; consequently we ought to understand the peace of her borders as that final peace we are wishing to declare. For even the mystical name of the city itself, that is, Jerusalem, means, as I have already said, "Vision of Peace." But as the word peace is employed in connection with things in this world in which certainly life eternal has no place, we have preferred to call the end or supreme good of this city life eternal rather than peace. Of this end the apostle says, "But now, being freed from sin, and become servants to God, ye have your fruit unto holiness, and the end life eternal." 2 But, on the other hand, as those who are not familiar with Scripture may suppose that the life of the wicked is eternal life, either because of the immortality of the soul, which some of the philosophers even have recognized, or because of the endless punishment of the wicked, which forms a part of our faith, and which seems impossible unless the wicked live for ever, it may therefore be advisable, in order that every one may readily understand what we mean, to say that the end or supreme good of this city is either peace in eternal life, or eternal life in peace. For peace is a good so great, that even in this earthly and mortal life there is no word we hear with such pleasure, nothing we desire with such zest, or find to be more thoroughly gratifying. So that if we dwell for a little longer on this subject, we shall not, in my opinion, be wearisome to our readers, who will attend both for the sake of understanding what is the end of this city of which we speak, and for the sake of the sweetness of peace which is dear to all.


  1. Ps. cxlvii. 12-14. ↩

  2. Rom. vi. 22. ↩

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