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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430)

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

18. Die feste Sicherheit des christlichen Glaubens im Gegensatz zur Zweifelsucht der neuen Akademie.

Was sodann jene Unterscheidung betrifft, die Varro von den Neuakademikern hergenommen hat, denen alles als ungewiß gilt, so weist der Gottesstaat einen solchen Zweifel von vornherein als einen Widersinn weit von sich. Er hat von den Dingen, die er mit dem Geist und Verstand erfaßt, ein ganz sicheres Wissen, wenn auch ein beschränktes wegen der vergänglichen Leiblichkeit, die die Seele beschwert [weil, wie der Apostel sagt1, „unser Wissen Stückwerk ist“], und er schenkt den Sinnen, deren sich der Geist durch den Leib bedient, Glauben überall da, wo sich der Gegenstand der Wahrnehmung unmittelbar an sie wendet; denn einer noch traurigeren Täuschung unterliegt man doch, wenn man ihnen Band 28, S. 1195niemals glauben zu dürfen vermeint. Er schenkt ferner Glauben den heiligen Schriften, die wir die kanonischen nennen, den alten wie den neuen; aus ihnen ist ja gerade der Glaube geschöpft, aus dem der Gerechte lebt. Durch diesen Glauben wandeln wir erhaben über allen Zweifel während unserer Pilgerschaft, die uns vom Herrn ferne hält; wo er aber in seiner Unversehrtheit und Sicherheit nicht berührt wird, da kann uns kein berechtigter Tadel treffen, wenn wir an Dingen zweifeln, die weder durch Sinnes- oder Vernunfterkenntnis in unsere Auffassung übergegangen, noch durch die kanonische Schrift uns klar überliefert, noch durch Zeugen, denen man vernünftigerweise den Glauben nicht vorenthalten kann, zu unserer Kenntnis gelangt sind.


  1. 1 Kor. 13, 9. ↩

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The City of God

Chapter 18.--How Different the Uncertainty of the New Academy is from the Certainty of the Christian Faith.

As regards the uncertainty about everything which Varro alleges to be the differentiating characteristic of the New Academy, the city of God thoroughly detests such doubt as madness. Regarding matters which it apprehends by the mind and reason it has most absolute certainty, although its knowledge is limited because of the corruptible body pressing down the mind, for, as the apostle says, "We know in part." 1 It believes also the evidence of the senses which the mind uses by aid of the body; for [if one who trusts his senses is sometimes deceived], he is more wretchedly deceived who fancies he should never trust them. It believes also the Holy Scriptures, old and new, which we call canonical, and which are the source of the faith by which the just lives 2 and by which we walk without doubting whilst we are absent from the Lord. 3 So long as this faith remains inviolate and firm, we may without blame entertain doubts regarding some things which we have neither perceived by sense nor by reason, and which have not been revealed to us by the canonical Scriptures, nor come to our knowledge through witnesses whom it is absurd to disbelieve.


  1. 1 Cor. xiii. 9. ↩

  2. Hab. ii. 4. ↩

  3. 2 Cor. v. 6. ↩

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