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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

25. Wahre Tugenden kann es da nicht geben, wo sich die wahre Religion nicht findet.

So trefflich nämlich auch etwa dem Anscheine nach der Geist über den Leib und die Vernunft über die Leidenschaften gebieten mag, so gebieten Geist und Vernunft doch nicht in der rechten Weise darüber, wenn sie nicht ihrerseits Gott so dienen, wie Gott selbst befohlen hat, daß man ihm diene. In der Tat, eine merkwürdige Herrin über den Leib und die Leidenschaften wäre die Vernunft, die den wahren Gott nicht kennt und sich seinem Gebote nicht beugt, sondern sich der Verführung durch die überaus lasterhaften Dämonen preisgibt! Demnach sind ihre Tugenden, die sie zu haben glaubt, durch die sie dem Leib und den Leidenschaften gebietet, mag sie damit auf die Erlangung oder Festhaltung von was immer außer auf die Gottes abzielen, selbst auch Leidenschaften und nicht Tugenden1. Denn wenn auch manche sie für wahre und ehrbare Tugenden halten, falls man damit auf sie selbst abzielt und sie nicht um etwas anderen willen anstrebt, so sind sie doch auch dann aufgeblasen und hochmütig und deshalb nicht für Tugenden, Band 28, S. 1211sondern für Leidenschaften zu erachten. Denn wie das, was dem Fleische Leben verleiht, nicht vom Fleische, sondern höher her kommt, so kommt auch das, was den Menschen glückselig leben macht, nicht vom Menschen, sondern höher her; und das gilt nicht bloß vom Menschen, sondern auch von jeglicher himmlischen Macht und Kraft.


  1. Vgl. oben V 12-20. ↩

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La cité de dieu

CHAPITRE XXV.

IL N’Y A POINT DE VRAIES VERTUS OU IL N’Y A POINT DE VRAIE RELIGION.

Quelque heureux empire que l’âme semble avoir sur le corps, et la raison sur les passions, si l’âme et la raison ne sont elles-mêmes soumises à Dieu et ne lui rendent le culte commandé par lui, cet empire n’existe pas dans sa vérité. Comment une âme qui ignore le vrai Dieu et qui, au lieu de lui être assujétie, se prostitue à des démons infâmes, peut-elle être maîtresse de son corps et de ses mauvaises inclinations ? C’est pourquoi les vertus qu’elle pense avoir, si elle ne les rapporte à Dieu , sont plutôt des vices que des vertus. Car, bien que plusieurs s’imaginent qu’elles sont des vertus véritables, quand elles se rapportent à elles-mêmes et n’ont qu’elles-mêmes pour fin, je dis que même alors elles sont pleines d’enflure et de superbe, et ainsi elles ne sont pas des vertus, mais des vices1 . En effet, comme ce qui fait vivre le corps n’est pas un corps, mais quelque chose au-dessus du corps, de même ce qui rend l’homme bienheureux ne vient pas de l’homme, mais est au-dessus de l’homme; et ce que je dis de l’homme est vrai de tous les esprits célestes.


  1. Comparez saint Augustin, aux livres XIII et XIV de son traité De la Trinité (XII, n. 25, 26 ; XIV, n.3 ). ↩

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