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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

10. Ob das Feuer der Hölle, wenn es doch ein körperhaftes Feuer ist, auch den bösen Geistern, d. i. den unkörperlichen Dämonen, beizukommen und sie zu brennen vermag.

Hier erhebt sich die Frage: Wenn das Feuer nicht unkörperhaft sein wird, wie es der Schmerz des Geistes ist, sondern körperhaft, sehrend für den, der damit in Berührung kommt, so daß damit Körper gepeinigt werden können, wie kann dann in ihm auch die Strafe für die bösen Geister bestehen? Denn ein und dasselbe Feuer ist es, das zur Bestrafung der Menschen wie der Dämonen bestimmt ist, da ja Christus sagt1: „Weichet von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist.“ Aber vielleicht haben auch die Dämonen eine ihnen eigentümliche Art von Leib, wie Gelehrte angenommen haben, bestehend Band 28, S. 1336aus der uns umgebenden dicken und feuchten Luft, deren Druck man beim Wehen des Windes verspürt. Und diese Art Element ist immerhin der Einwirkung des Feuers zugänglich, sonst würde es nicht brennen, wenn es erhitzt wird wie in den Bädern. Denn um brennen zu können, muß es vorher selber gebrannt werden, und es übt die Wirkung des Brennens aus, während es zugleich selbst dieser Wirkung unterliegt. Wenn aber jemand behauptet, die Dämonen hätten keinen Leib, so braucht darüber keine mühsame Untersuchung angestellt, kein erregter Streit geführt zu werden. Warum sollten wir nicht sagen, daß auch unkörperhafte Geister, wenn auch wunderbar, so doch wirklich von der Pein getroffen werden können, die von einem körperhaften Feuer ausgeht, wenn doch der sicherlich auch unkörperhafte Geist des Menschen sowohl hienieden in körperhafte Glieder gebannt werden konnte, als auch im Jenseits unlöslich an seinen Körper wird gebunden sein können. Es werden also, wenn sie keine Leiber haben, die Geister der Dämonen oder vielmehr die Geister-Dämonen, so unkörperhaft, wie sie sind, mit körperhaftem Feuer verbunden werden zum Zweck ihrer Peinigung, nicht so, daß nun das Feuer, an das sie gebunden sind, durch die Verbindung mit ihnen belebt und ein beseeltes Leibeswesen würde, das aus Geist und Leib bestünde, sondern auf wunderbare und unaussprechliche Weise werden die Dämonen an das Feuer gebunden sein, von diesem Pein in sich aufnehmend, aber ihm nicht das Leben gebend; ist ja auch ihrerseits die Art, wie Geister mit Leibern verbunden sind und beseelte Leibeswesen ausmachen, in jeder Hinsicht wunderbar und dem Menschen unbegreiflich, obwohl doch der Mensch selbst ein solches Wesen ist.

Ich bin versucht zu sagen, Geister werden ohne irgendeinen zugehörigen Leib gerade so gut brennen, wie jener Reiche in der Unterwelt brannte, als er rief2: „Ich leide große Pein in dieser Flamme“; allein ich sehe wohl, daß man mir mit Recht entgegenhalten würde, diese Flamme sei von derselben Art gewesen wie die Band 28, S. 1337Augen, die er erhob und womit er Lazarus sah, wie die Zunge, der er auch nur ein wenig Feuchtigkeit zuzuführen lechzte, wie der Finger des Lazarus, womit ihm diese Erquickung zugeführt werden sollte; und bei diesem Gleichnis handelte es sich doch um körperlose Seelen; also war ebenso unkörperhaft auch die Flamme, worin der Reiche brannte, das Tröpfchen, das er heischte, so ähnlich wie die Erscheinungen im Schlaf oder in der Verzückung, wo man auch unkörperhafte Dinge schaut, die jedoch Ähnlichkeit haben mit körperhaften. Sieht sich doch dabei der Mensch selbst auch in so ähnlicher Leibesgestalt — obwohl er nur mit dem Geiste, nicht auch mit dem Leibe bei solchen Erscheinungen ist —, daß er nicht im geringsten einen Unterschied merkt. Dagegen wird jene „Gehenna“, die auch Feuer- und Schwefelpfuhl heißt3, ein körperhaftes Feuer sein und die Leiber der Verdammten peinigen, und zwar entweder wie die der Menschen so auch die der Dämonen, bei den Menschen massige, bei den Dämonen luftartige, oder lediglich bei den Menschen die Leiber mit ihren Geistern, hingegen ohne Leiber die Dämonengeister, die dann an die körperhaften Feuerflammen gebunden wären, um von ihnen Strafe entgegenzunehmen, nicht um ihnen Leben zu verleihen. Denn für beide Arten von Wesen wird es nur ein Feuer geben, wie die Wahrheit gesagt hat4.


  1. Matth. 25, 41. ↩

  2. Luk. 16, 24. ↩

  3. Off. 20, 9. ↩

  4. Matth. 25, 41. ↩

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La cité de dieu

CHAPITRE X.

COMMENT LE FEU DE L’ENFER, SI C’EST UN FEU CORPOREL, POURRA BRÛLER LES MALINS ESPRITS, C’EST-A-DIRE LES DÉMONS QUI N’ONT POINT DE CORPS.

Ici se présente une question : si le feu de l’enfer n’est pas un feu immatériel, analogue à la douleur de l’âme, mais un feu matériel, brûlant au contact et capable de tourmenter les corps, comment pourra-t-il servir au supplice des démons qui sont des esprits? car nous savons que le même feu doit servir de supplice aux démons et aux hommes, suivant cette parole de Jésus-Christ « Retirez-vous de moi, maudits, et allez au feu éternel, qui a été préparé pour le diable et pour ses anges ». Il faut donc que les démons aient aussi, comme l’ont pensé de savants hommes, des corps composés de cet air grossier et humide qui se fait sentir à nous, quand il est agité par le vent1. En effet, si cet élément ne pouvait recevoir aucune impression du feu, il ne deviendrait pas brûlant, lorsqu’il est échauffé dans un bain; pour brûler, il faut qu’il soit brûlé lui-même, et il cause l’impression qu’il subit. Au surplus, si l’on veut que les démons n’aient point de corps, il est inutile de se mettre beaucoup en peine de prouver le contraire. Qui nous empêchera de dire que les esprits, même incorporels, peuvent être tourmentés par un feu corporel d’une manière très-réelle, quoique merveilleuse, du moment que les esprits des hommes, qui certainement sont aussi incorporels, peuvent être actuellement enfermés dans des corps, et y sont unis alors par des liens indissolubles? Si les démons n’ont point de corps, ils seront attachés à des feux matériels pour en être tourmentés; non qu’ils animent ces feux de manière à former des animaux composés d’âme et de corps; mais, comme je l’ai dit, cela se fera d’une manière merveilleuse; et ils seront tellement unis à ces feux, qu’ils en recevront de la douleur sans leur communiquer la vie. Aussi bien, cette union même qui enchaîne actuellement les esprits aux corps, pour en faire des animaux, n’est-elle pas merveilleuse et incompréhensible à l’homme? et cependant c’est l’homme même. Je dirais volontiers que ces esprits brûleront sans corps, comme le mauvais riche brûlait dans les enfers, quand il disait : « Je souffre beaucoup dans cette flamme2 » ; mais j’entends ce qu’on va m’objecter : que cette flamme était de même nature que les yeux que le mauvais riche éleva sur Lazare, que la langue qu’il voulait rafraîchir d’une goutte d’eau, et que le doigt de Lazare dont il voulait se servir pour cet office, bien que tout cela se fit dans un lieu, où les âmes n’avaient point de corps. Cette flamme qui le brûlait et cette goutte d’eau qu’il demandait étaient donc incorporelles, comme sont les choses que l’on voit en dormant ou dans l’extase, lesquelles, bien qu’incorporelles, apparaissent pourtant comme des corps. L’homme qui est en cet état, quoiqu’il n’y soit qu’en esprit, ne laisse pas de se voir si semblable à son corps qu’il n’y peut trouver de différence. Mais cette géhenne, que l’Ecriture appelle aussi un étang de feu et de soufre3, sera un feu corporel, et tourmentera les corps des hommes et des démons; ou bien, si ceux-ci n’ont point de corps, ils seront unis à ce feu, pour en souffrir de la douleur sans l’animer. Car il n’y aura qu’un feu pour les uns et pour les autres, comme l’a dit la Vérité4.


  1. C’est le sentiment d’Origène, qui soutient en son traité des Principes (livre II) que Dieu seul est incorporel. Tertullien, distinguant subtilement entre le corps et la chair, veut que les anges soient corporels sans avoir de chair (De Carne Christi, passim). Enfin saint Basile soutient que les anges ont chacun leur corps et un corps visible (De spir. sanct., cap. 16). ↩

  2. Luc, XVI, 24. ↩

  3. Apoc. XX, 9.  ↩

  4. Matt. XXV, 41. ↩

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