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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
17. Roms Heimsuchungen nach Einführung der konsularischen Gewalt und die Gleichgültigkeit der Götter dabei.
Nachdem dann die Furcht etwas nachgelassen hatte — nicht als hätten die Kriege aufgehört, aber sie lasteten nicht mehr so schwer auf dem Volke — und damit die Zeit zu Ende gegangen war, in der „Recht und Band 1, S. 159Billigkeit herrschte“, trat ein, was Sallust1 kurz in die Worte zusammenfaßt: „Hernach plagten die Patrizier das Volk durch herrisches Wesen, verfügten über Leib und Leben geradeso wie die Könige, vertrieben die Leute von ihrer Scholle und führten allein unter Ausschluß der Übrigen das Regiment. Da sich das Volk durch diese Grausamkeiten und vorab durch Wucher schwer bedrückt fühlte, während es doch bei den beständigen Kriegen die Last der Steuern und des Kriegsdienstes mitzutragen hatte, griff es zu den Waffen und besetzte den heiligen Berg und den Aventin; damals erwarb es sich den Volkstribunat und andere Rechte. Erst der zweite punische Krieg setzte den Zwistigkeiten und dem Kampfe ein Ziel.“ Wozu soll ich also viele Zeit opfern mit der Darstellung und den Lesern ein gleiches Opfer zumuten? Sallust hat ja in Kürze darauf hingewiesen, wie traurig es um dieses Gemeinwesen stand, da in einem so langen Zeitraum, die vielen Jahre bis zum zweiten punischen Krieg2, Kämpfe nach außen ebenso wie innere Zwistigkeiten und Bürgeraufstände eine fortwährende Beunruhigung hervorriefen. Demnach waren die erfochtenen Siege keine wahren Freuden von Glücklichen, sondern leerer Trost für Unglückliche und verführerische Lockungen für rast- und ruhelose Leute, immer wieder neue Leiden auf sich zu nehmen, ohne einen Gewinn daraus zu ziehen. Mögen wir edle und einsichtige Römer diese Äußerungen nicht verübeln; ich brauche sie darum freilich nicht zu bitten und zu mahnen; denn es ist ganz ausgeschlossen, daß sie grollen. Denn was ich da sage, ist weder im Ton noch dem Inhalte nach unangenehmer als das, was ihre Schriftsteller sagen, nur daß ich in der Kunst der Darstellung und in der verfügbaren Muße weit hinter diesen bleibe; und sie haben sich seinerzeit abgemüht, diese Mitteilungen ihrer Schriftsteller dem Gedächtnis einzuprägen, und halten auch ihre Söhne dazu an. Die mir aber grollen, wie würden sie mich ruhig hinnehmen, wenn ich mich der Worte des Sallust bediente? „Es entstanden“, sagt er3 Band 1, S. 160„sehr häufig Wirren, Aufstände und zuletzt Bürgerkriege, veranlaßt dadurch, daß einige Mächtige, denen ein großer Teil der Bevölkerung anhing, unter dem Deckmantel der Patrizier- oder der Volksinteressen nach der Herrschaft strebten; und bald unterschied man gute und schlechte Bürger nicht nach Verdiensten um das Gemeinwesen — es waren eben alle ohne Unterschied sittlich verkommen —, sondern wer das größte Vermögen besaß und durch unrechtmäßige Mittel zu bedeutender Macht gelangt war, wurde für einen guten Bürger erachtet, weil er für die Erhaltung des jeweiligen Zustandes eintrat.“ Wenn es nun diese Geschichtsschreiber für eine Pflicht edlen Freimutes hielten, die Übelstände im eigenen Staat, den sie oft genug in hohen Tönen zu rühmen sich veranlaßt glaubten, rückhaltlos anzuerkennen, obwohl sie einen anderen, wahrhaften Staat, in welchen Bürger für die Ewigkeit Aufnahme finden sollen, nicht kannten, was liegt uns, deren Freimut umso größer sein muß, je besser und sicherer unsere Hoffnung auf Gott ist, zu tun ob, wenn man das gegenwärtige Unheil unserm Christus zuschreibt, um schwache und ungebildete Geister dem Staate zu entfremden, der allein ewiges und seliges Leben gewährt? Und doch bringen wir auch gegen ihre Götter keine ärgeren Dinge vor als wiederum ihre Schriftsteller, die sie lesen und rühmen; sie sind unsere Quellen, nur daß wir sie weder ganz auszunützen noch in der Form zu erreichen imstande sind.
Wo also waren diese Götter, die vermeintlich wegen des armseligen und trügerischen irdischen Glückes verehrt werden müssen, wo waren sie, da die Römer, denen sie ihre Verehrung in gleißnerischer Arglist aufdrängten, von solchem Mißgeschick heimgesucht wurden? Wo waren sie, als der Konsul Valerius bei der Verteidigung des von Verbannten und Sklaven erstiegenen Kapitols das Leben lassen mußte und die Sache so stand, daß er leichter den Tempel des Jupiter zu schützen vermochte, als ihm der zahlreiche Troß der Gottheiten mit ihrem größten und besten König, dessen Tempel er befreite, zu Hilfe kam? Wo waren sie, als der von Aufständen ohne Zahl und Ende zerwühlte Staat, Band 1, S. 161während man, eben ein wenig zur Ruhe gekommen, auf die Rückkehr der zur Entlehnung von Gesetzen nach Athen abgeordneten Gesandten wartete, durch schwere Hungersnot und Pest verheert wurde? Wo waren sie, als das Volk, wiederum während einer Hungersnot, den ersten Marktvorstand wählte und Spurius Mälius, der bei Zunahme der Hungersnot Getreide an die hungernde Menge austeilte, dadurch in den Verdacht kam, nach der Königswürde zu streben, und auf Betreiben des Marktvorstandes und auf Befehl des altersschwachen Diktators L. Quintius von dem Reiteroberst Quintus Servilius ermordet wurde, worauf eine heftige und gefährliche Gährung unter der Bürgerschaft erfolgte? Wo waren sie, als das vielgeplagte Volk beim Ausbruch einer furchtbar wütenden Pest den unnützen Göttern Polstermahle darbringen zu sollen glaubte, eine neue, noch nie dagewesene Einrichtung? Es wurden dabei zu Ehren der Götter Polster ausgebreitet; daher der Name dieses Gottesdienstes oder vielmehr dieser Gottesschändung. Wo waren sie, als das römische Heer zehn Jahre hintereinander unglücklich kämpfte vor Veji und eine schwere Niederlage nach der andern erlitt, bis endlich Furius Camillus rettend eingriff, den nachmals die undankbare Bürgerschaft verurteilte? Wo waren sie, als die Gallier Rom einnahmen, plünderten, in Brand steckten und mit Erschlagenen über und über bedeckten? Wo waren sie, als das berüchtigte Pestjahr die ungeheure Verheerung anrichtete, deren Opfer auch Furius Camillus wurde, welcher den undankbaren Staat früher gegen die Vejenter verteidigt hatte und nachmals an den Galliern rächte? In dieser Pestzeit veranlaßten sie die Einführung der szenischen Spiele und brachten damit eine neue und andere Pest, zwar nicht über die Leiber, wohl aber — was weit verderblicher ist — über die Sitten der Römer. Wo waren sie, als abermals eine schlimme Pest hereinbrach, wie man glaubte durch Giftmischerei von Frauen, deren über Erwarten viele, und zwar aus vornehmen Häusern in einem sittlichen Zustand erfunden wurden, der der schlimmsten Pest spottete? oder als beide Konsuln mit ihrem Heere von den Samnitern in den caudinischen Pässen eingeschlossen Band 1, S. 162und genötigt wurden, mit dem Feinde einen schmählichen Vertrag zu schließen, der sechshundert römische Ritter zu Geißeln machte und den Rest ohne Waffen, ohne Oberkleid, nur mit je einem Gewande am Leibe, unter das Joch der Feinde zwang? oder als, während die übrige Bevölkerung unter schwerer Pest zu leiden hatte, auch im Heere viele durch Blitzschlag den Tod fanden? oder als sich Rom, wiederum zur Zeit einer unleidlichen Pestseuche, den Äsculap als vermeintlichen Heilgott von Epidaurus zu berufen und beizuziehen gezwungen sah, wohl deshalb, weil Jupiter, der König aller Götter, der schon lang auf dem Kapitol seinen Sitz aufgeschlagen hatte, in seiner Jugend vor Liebesabenteuern nicht zum Studium der Medizin gekommen war? oder als die Lucaner, Bruttier, Samniter, Etrusker und die senonischen Gallier gleichzeitig als verbündete Feinde auftraten, zunächst die Gesandten erschlugen, dann ein ganzes Heer mit seinem Prätor, mit sieben Tribunen und 13.000 Soldaten vernichteten? oder als nach langen und schweren städtischen Unruhen, die zuletzt zu feindseliger Auswanderung der Plebejer auf den Janiculus führten, das Unheil so drohend wurde, daß man mit Rücksicht darauf einen Diktator wählte, ein Schritt, zu dem man sich nur bei äußerster Gefahr entschloß, und zwar in der Person des Hortensius, der nun, nach Zurückführung der Plebejer, in seinem Amte starb, was bisher unerhört war und den Göttern um so mehr zum Schimpfe gereichte, als doch Äsculap schon da war? Hernach mehrten sich allenthalben die Kriege so sehr, daß die Proletarier — so genannt, weil sie, wegen Armut zum Kriegsdienst unfähig, durch Erzeugung von Nachkommenschaft [proles]ihren Beruf erfüllten, zum Kriegsdienste ausgehoben wurden. Auch Pyrrhus, König von Griechenland, damals mit höchstem Ruhm gefeiert, trat, von den Tarentinern zu Hilfe gerufen, als Feind der Römer auf. Ihm verkündete allerdings Apollo auf die Anfrage über den Ausgang des Unternehmens echt diplomatisch einen so zweideutigen Orakelspruch, daß er, mochte es so oder anders gehen, immer als Seher gelten mußte (er sprach nämlich: „Pyrrhus wird Rom besiegen können“) und demnach, ob Pyrrhus von den Band 1, S. 163Römern besiegt würde oder umgekehrt, ohne Gefahr für seinen Seherruf die Entscheidung nach der einen oder andern Seite abwarten konnte. Welch entsetzliches Blutvergießen folgte dann auf beiden Seiten! Doch behielt Pyrrhus „die Oberhand und hätte schon beinahe Apollos Sehergabe in dem für ihn günstigen Sinne rühmen können, wenn nicht alsbald die Römer in einem zweiten Treffen Sieger geblieben wären. Und mitten im Wüten des Krieges brach auch noch eine schwere Seuche unter den Weibern aus; sie starben in schwangerem Zustand, bevor sie die reife Frucht zur Welt brachten. Da wird sich wohl Äsculap damit entschuldigt haben, daß er nicht Hebamme, sondern Oberarzt sei von Beruf. Auch das Vieh ging unter ähnlichen Umständen zugrunde, so daß man schon glaubte, das animalische Leben werde aussterben. Und wie? wenn jener denkwürdige, unglaublich strenge Winter, bei dem der Schnee selbst auf dem Forum vierzig Tage lang furchtbar hoch lag und der Tiberfluß von Eis starrte, in unsere Zeiten gefallen wäre, was würde man sagen, wie voll den Mund nehmen? Wie? abermals eine entsetzliche Pest, lange wütend, unzählige dahinraffend! Als sie sich mit erneuter Heftigkeit ins zweite Jahr hinzog, ohne daß Äsculaps Gegenwart etwas geholfen hätte, wandte man sich an die sibyllinischen Bücher. Bei dieser Art von Orakel glaubt man gemeinhin, wie Cicero in seinem Werke über die Weissagung erwähnt4, eigentlich den Auslegern, die das Zweifelhafte deuten, wie sie können oder wollen. Damals wurde als Ursache der Pest angegeben, daß sehr viele heilige Gebäude in den Händen von Privatleuten seien; so ward Äsculap einstweilen von dem schweren Vorwurfe der Unkenntnis oder der Untätigkeit entlastet. Aber warum waren diese Gebäude vielfach mit Beschlag belegt worden, ohne daß jemand es hinderte? Doch nur deshalb, weil man sich an den Troß der Gottheiten lang genug ohne Erfolg gewendet hatte und so die Stätten allmählich von den Verehrern verlassen wurden, so daß sie als leere Stätten ohne jeden Anstoß doch eben zum Gebrauch der Menschen in Band 1, S. 164Anspruch genommen werden konnten. Sie wurden ja auch, nachdem sie damals zur vermeintlichen Verscheuchung der Pest sorgsam zurückgefordert und erneuert worden waren, später neuerdings ebenso vernachlässigt, ihrem Zweck entfremdet und kamen in Vergessenheit; sonst hätte man es nicht der großen Gelehrsamkeit Varros zuschreiben können, daß er in dem Abschnitt über die heiligen Gebäude so viele unbekannte erwähnt. Allein es war nun wenigstens, wenn auch nicht für die Verscheuchung der Pest, so doch für eine artige Entschuldigung der Götter gesorgt.
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La cité de dieu
CHAPITRE XVII.
DES MAUX QUE LA RÉPUBLIQUE ROMAINE EUT A SOUFFRIR APRÈS LES COMMENCEMENTS DU POUVOIR CONSULAIRE, SANS QUE LES DIEUX SE MISSENT EN DEVOIR DE LA SECOURIR.
Quand la crainte de l’étranger vint à s’apaiser, quand la guerre, sans être interrompue, pesa d’un poids moins lourd sur la république, ce fut alors que le temps de la justice et de la modération atteignit son terme, pour faire place à celui que Salluste décrit en ce peu de mots : « Les patriciens se mirent à traiter « les gens du peuple en esclaves, condamnant celui-ci à mort, et celui-là aux verges, comme « avaient fait les rois, chassant le petit propriétaire de son champ et imposant à celui qui n’avait rien la plus dure tyrannie. Accablé de ces vexations, écrasé surtout par l’usure, le «bas peuple, sur qui des guerres continuelles faisaient peser, avec le service militaire, les plus lourds impôts, prit les armes et se retira sur le mont Sacré et sur l’Aventin; ce fut ainsi qu’il obtint ses tribuns et d’autres prérogatives. Mais la lutte et les discordes ne furent entièrement éteintes qu’à la seconde guerre punique ». Mais à quoi bon arrêter mes lecteurs et m’arrêter moi-même au détail de tant de maux? Salluste ne nous a-t-il pas appris en peu de paroles combien, durant cette longue suite d’années qui se sont écoulées jusqu’à la seconde guerre punique, Rome a été malheureuse, tourmentée au dehors par des guerres, agitée au dedans par des séditions? Les victoires qu’elle a remportées dans cet intervalle ne lui ont point donné de joies solides; elles n’ont été que de vailles consolations pour ses infortunes, et des amorces trompeuses à des esprits inquiets qu’elles engageaient de plus en plus dans des malheurs inutiles. Que les bons et sages Romains ne s’offensent point de notre langage; et comment s’en offenseraient-ils, puisque nous ne disons rien de plus fort que leurs propres auteurs, qui nous laissent loin derrière eux par l’éclat de leurs tableaux composés à loisir, et dont les ouvrages sont la lecture habituelle des Romains et de leurs enfants ?A ceux qui viendraient à s’irriter contre moi, je demanderais comment donc ils me traiteraient, si je disais ce qu’on lit dans Salluste: «Les querelles, les séditions s’élevèrent et enfin les guerres civiles, tandis qu’un petit nombre d’hommes puissants, qui tenaient la (59) plupart des autres dans leur dépendance, affectaient la domination sous le spécieux prétexte du bien du peuple et du sénat; et l’on appelait bons citoyens, non ceux qui servaient les intérêts de la république (car tous étaient également corrompus), mais ceux qui par leur richesse et leur crédit maintenaient l’état présent des choses1 ». Si donc ces historiens ont cru qu’il leur était permis de rapporter les désordres de leur patrie, à laquelle ils donnent d’ailleurs tant de louanges, faute de connaître cette autre patrie plus véritable qui sera composée de citoyens immortels, que ne devons-nous point faire, nous qui pouvons parler avec d’autant plus de liberté que notre espérance en Dieu est meilleure et plus certaine, et que nos adversaires imputent plus injustement à Jésus-Christ les maux qui affligent maintenant le monde, afin d’éloigner les personnes faibles et ignorantes de la seule cité où l’on puisse vivre éternellement heureux? Au reste, nous ne racontons pas de leurs dieux plus d’horreurs que ne font leurs écrivains les plus vantés et les plus répandus; c’est dans ces écrivains mêmes que nous puisons nos témoignages, et encore ne pouvons-nous pas tout dire, ni dire les choses comme eux.
Où étaient donc ces dieux que l’on croit qui peuvent servir pour la chétive et trompeuse félicité de ce monde, lorsque les Romains, dont ils se faisaient adorer par leurs prestiges et leurs impostures, souffraient de si grandes calamités? où étaient-ils, quand Valérius fut tué en défendant le Capitole incendié par une troupe d’esclaves et de bannis? Il fut plus aisé à ce consul de secourir le temple qu’à cette armée de dieux et à leur roi très-grand et très excellent, Jupiter, de venir au secours de leur libérateur. Où étaient-ils, quand Rome, fatiguée de tant de séditions et qui attendait dans un état assez calme le retour des députés qu’elle avait envoyés à Athènes pour en emprunter des lois, fut désolée par une famine et par une peste épouvantables? Où étaient-ils, quand le peuple, affligé de nouveau par la disette, créa pour la première fois un préfet des vivres; et quand Spurius Mélius, pour avoir distribué du blé au peuple affamé, fut accusé par ce préfet devant le vieux dictateur
Quintius d’affecter la royauté et tué par Servilius, général de la cavalerie, au milieu du plus effroyable tumulte qui ait jamais alarmé la république? Où étaient-ils, quand Rome, envahie par une terrible peste, après avoir employé tous les moyens de salut et imploré longtemps en vain le secours des dieux, s’avisa enfin de leur dresser des lits dans les temples, chose qui n’avait jamais été faite jusqu’alors, et qui fit donner le nom de Lectisternes2 à ces cérémonies sacrées ou plutôt sacriléges? Où étaient-ils, quand les armées romaines, épuisées par leurs défaites dans une guerre de dix ans contre les Véiens, allaient succomber sans l’assistance de Camille, condamné depuis par son ingrate patrie? Où étaient-ils, quand les Gaulois prirent Rome, la pillèrent, la brûlèrent, la mirent à sac? Où étaient-ils, quand une furieuse peste la ravagea et enleva ce généreux Camille, vainqueur des Véiens et des Gaulois? Ce fut durant cette peste qu’on introduisit à Rome les jeux de théâtre, autre peste plus fatale, non pour les corps, mais pour les âmes. Où étaient-ils, quand un autre fléau se déclara dans la cité, je veux parler de ces empoisonnements imputés aux dames romaines des plus illustres familles3, et qui révélèrent dans les moeurs un désordre pire que tous les fléaux ? Et quand l’armée romaine, assiégée par les Samnites avec ses deux consuls, aux Fourches-Caudines, fut obligée de subir des conditions honteuses et de passer sous le joug, après avoir donné en otage six cents chevaliers? Et quand, au milieu des horreurs de la peste, la foudre vint tomber sur le camp des Romains? Et quand Rome, affligée d’une autre peste non moins effroyable, fut contrainte de faire venir d’Epidaure Esculape à titre de médecin, faute de pouvoir réclamer les soins de Jupiter, qui depuis longtemps toutefois faisait sa demeure au Capitole, mais qui, ayant eu une jeunesse fort dissipée, n’avait probablement pas trouvé le temps d’apprendre la médecine? Et quand les Laconiens, les Brutiens, les Samnites et les Toscans, ligués avec les Gaulois Sénonais contre Rome, firent d’abord mourir ses ambassadeurs , mirent ensuite son armée en déroute et taillèrent en pièces treize mille hommes, avec le préteur et sept tribuns militaires? Et quand enfin le peuple, après de longues et fâcheuses séditions, s’étant retiré sur le mont Aventin, on fut obligé d’avoir recours à une magistrature instituée pour les périls extrêmes et de nommer dictateur Hortensius, qui ramena le peuple à Rome et mourut dans l’exercice de ses fonctions : chose singulière, qui ne s’était pas encore vue et qui constitua un grief d’autant plus grave contre les dieux, que le médecin Esculape était alors présent dans la cité?
Tant de guerres éclatèrent alors de toutes parts que, faute de soldats, on fut obligé d’enrôler les prolétaires, c’est-à-dire ceux qui, trop pauvres pour porter les armes, ne servaient qu’à donner des enfants à la république. Les Tarentins appelèrent à leur secours contre les Romains Pyrrhus, roi d’Epire, alors si fameux. Ce fut à ce roi qu’Apollon, consulté par lui sur le succès de son entreprise, répondit assez agréablement par un oracle si ambigu que le dieu, quoi qu’il arrivât, ne pouvait manquer d’avoir été bon prophète. Cet oracle, en effet, signifiait également que Pyrrhus vaincrait les Romains ou qu’il en serait vaincu4, de sorte qu’Apollon n’avait qu’à attendre l’événement en sécurité. Quel horrible carnage n’y eut-il point alors dans l’une et l’autre armée? Pyrrhus toutefois demeura vainqueur, et il aurait pu dès lors expliquer à son avantage la réponse d’Apollon, si, peu de temps après, dans un autre combat, les Romains n’avaient eu le dessus. A tant de massacres succéda une étrange maladie qui enlevait les femmes enceintes avant le moment de leur délivrance. Esculape, sans doute, s’excusait alors sur ce qu’il était médecin et non sage-femme. Le mal s’étendait même au bétail, qui périssait en si grand nombre qu’il semblait que la race allait s’en éteindre. Que dira ije de cet hiver mémorable où le froid fut si rigoureux que les neiges demeurèrent prodigieusement hautes dans les rues de Rome l’espace de quinze jours et que le Tibre fut glacé? si cela était arrivé de notre temps, que ne diraient point nos adversaires contre les chrétiens? Parlerai-je encore de cette peste mémorable qui emporta tant de monde, et qui, prenant d’une année à l’autre plus d’intensité, sans que la présence d’Esculape servit de rien, obligea d’avoir recours aux livres sibyllins, espèces d’oracles pour lesquels, suivant Cicéron, dans ses livres sur la divination5, on s’en rapporte aux conjectures de ceux qui les interprètent comme ils peuvent ou comme ils veulent? Les interprètes dirent donc alors que la peste venait de ce que plusieurs particuliers occupaient des lieux sacrés, réponse qui vint fort à propos pour sauver Esculape du reproche d’impéritie honteuse ou de négligence. Or, comment ne s’était-il trouvé personne qui s’opposât à l’occupation de ces lieux sacrés, sinon parce que tous étaient également las de s’adresser si longtemps et sans fruit à cette foule de divinités? Ainsi ces lieux étaient peu à peu abandonnés par ceux qui les fréquentaient, afin qu’au moins, devenus vacants, ils pussent servir à l’usage des hommes. Les édifices mêmes qu’on rendit alors à leur destination pour arrêter la peste, furent encore depuis négligés et usurpés par les particuliers, sans quoi on ne louerait pas tant Varron de sa grande érudition pour avoir, dans ses recherches sur les édifices sacrés, exhumé tant de monuments inconnus. C’est qu’en effet on se servait alors de ce moyen plutôt pour procurer aux dieux une excuse spécieuse qu’à la peste un remède efficace.
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Ce passage a été emprunté sans nul doute par saint Augustin à la grande histoire de Salluste, et probablement au livre I. (Voyez plus haut le ch. 18 du livre II.) ↩
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Lectisternium, de lectus, lit, et sterno, étendre, dresser. ↩
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Suivant Tite-Live (livre VIII, ch. 18), il y eut 178 matrones condamnées pour crime d’empoisonnement, parmi lesquelles les deux patriciennes Cornelia et Sergia. ↩
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Saint Augustin cite l’oracle en ces termes : Dico te, Pyrrhe, Romanos vincere posse. ↩
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Livre II, ch, 54. ↩