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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

22. Des Mithridates Edikt, alle römischen Bürger in Asien zu ermorden.

Indes, wie gesagt, ich übergehe dies, kann aber doch nicht unerwähnt lassen, daß Mithridates, König von Asien, die allenthalben in Asien sich aufhaltenden und in unzählbarer Menge ihren Geschäften nachgehenden römischen Bürger an einem einzigen Tage zu ermorden befahl; und es geschah so1. Welch klägliches Schauspiel, als plötzlich jeder, wo man ihn nur gerade antraf: auf dem Felde, auf dem Wege, im Orte, im Haus, auf der Straße, auf dem Marktplatz, im Tempel, im Bette, beim Gastmahl, unverhofft und erbarmungslos niedergemacht wurde! Das Gestöhne der Sterbenden begleiteten die Tränen der Zuschauer, vielleicht selbst der Mörder. Welch harte Aufgabe für die Gastfreunde, dieses ruchlose Gemetzel in ihrem Hause nicht bloß mitansehen, sondern sogar verüben zu müssen, in den Mienen eben noch gefällige Dienstfertigkeit und Artigkeit und nun plötzlich die drohende Haltung zur Ausführung eines so feindseligen Aktes mitten im Frieden, wobei es gewiß, ich möchte sagen, Wunden absetzte hüben und drüben, da der Ermordete am Leibe und der Mörder in der Seele getroffen wurde! Haben auch sie alle etwa die Wahrzeichen nicht beachtet? Sie hatten ja Hausgötter, hatten Staatsgötter, die sie hätten befragen können, als sie von ihrer Heimat zu dieser Reise aufbrachen, von der es für sie keine Rückkehr gab. Wenn dem so ist, so haben unsere Gegner keinen Grund, sich über Vernachlässigung der Götter in unserer Zeit zu beklagen; längst schon setzten sich dann die Römer über diese Albernheiten hinweg. Wenn sie aber Rat erholt haben, so beantworte man doch die Frage, was es geholfen hat zu einer Zeit, da derlei, freilich nur nach menschlichen Gesetzen, gestattet war und niemand es verwehrte.


  1. während des ersten Krieges der Römer gegen Mithridates, 87 v. Chr. ↩

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La cité de dieu

CHAPITRE XXII.

DE L’ORDRE DONNÉ PAR MITHRIDATE DE TUER TOUS LES CITOYENS ROMAINS QU’ON TROUVERAIT EN ASIE. . .

Je passe, dis-je, tout cela sous silence; mais puis-je taire l’ordre donné par Mithridate, roi de Pont, de mettre à mort le même jour tous les citoyens romains qui se trouveraient en Asie, où un si grand nombre séjournaient pour leurs affaires privées, ce qui fut exécuté1? Quel épouvantable spectacle! Partout où se rencontre un Romain, à la campagne, par les chemins, à la ville, dans les maisons, dans les rues, sur les places publiques, au lit, à table, partout, à l’instant, il est impitoyablement massacré ! Quelles furent les plaintes des mourants, les larmes des spectateurs ou peut-être même des bourreaux! et quelle cruelle nécessité imposée aux hôtes de ces infortunés, non-seulement de voir commettre chez eux tant d’assassinats, mais encore d’en être eux-mêmes les exécuteurs, de quitter brusquement le sourire de la politesse et de la bienveillance pour exercer au milieu de la paix le terrible devoir de la guerre et recevoir intérieurement le contre-coup des blessures mortelles qu’ils portaient à leurs victimes! Tous ces Romains avaient-ils donc méprisé les augures? n’avaient-ils pas des dieux publics et des dieux domestiques à consulter avant que d’entreprendre un voyage si funeste? S’ils ne l’ont pas fait, nos adversaires n’ont pas sujet de se plaindre de la religion chrétienne, puisque longtemps avant elle les Romains méprisaient ces vaines prédictions et s’ils l’ont fait, quel profit en ont-ils retiré alors que les lois, du moins les lois humaines, autorisaient ces superstitions?


  1. Voyez Appien, cap. 22 et seq., Cicéron, De lege Manil., cap. 3, et Orose, Hist., lib. VI, cap. 2. ↩

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