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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
5. Buch

3. Des Nigidius Gleichnis von der Töpferscheibe, womit er die Schwierigkeiten zu lösen sucht, die der Astrologie das Problem der Zwillinge darbietet.

Vergeblich also beruft man sich auf das bekannte Gleichnis von der Töpferscheibe, das Nigidius1, als man ihn durch diese Frage in die Enge trieb, ersonnen und Band 1, S. 241gebraucht haben soll, weshalb er auch den Beinamen Figulus [Töpfer]erhielt. Er setzte eine Töpferscheibe in Schwingung, so stark er konnte, und tupfte zweimal unmittelbar hintereinander mit Schwärze scheinbar an die gleiche Stelle; die Tupfen fanden sich, als die Scheibe still stand, in weiter Entfernung von einander am äußeren Umkreis der Scheibe. „Ebenso macht die Zeit“, sagt er, „innerhalb welcher Zwillinge geboren werden, selbst wenn sie so schnell nacheinander kämen wie das zweimalige Betupfen dieser Scheibe, bei der ungeheuer schnellen Bewegung des Himmels sehr viel aus am Himmelszelt; daher die großen Verschiedenheiten, die sich im Charakter und in den Geschicken von Zwillingen äußern“. Eine Einbildung, gebrechlicher noch als die Gebilde, die durch Drehung der Töpferscheibe entstehen. Denn wenn ein Zeitunterschied, den man an der Konstellation der Gestirne gar nicht wahrnehmen kann, schon soviel ausmacht am Himmel, daß von Zwillingen der eine das Erbe erhält, der andere nicht, mit welchem Recht erdreistet man sich, anderen, die keine Zwillinge sind, nach Einsicht ihrer Konstellation Dinge vorherzusagen, die abhängig sind eben von jener unsichtbaren Bewegung, die niemand wahrzunehmen und mit dem Augenblick der Geburt in Zusammenhang zu bringen vermag? Wenn man aber bei der Einzelgeburt solche Auslegungen gibt im Hinblick darauf, daß sie sich auf eine längere Beobachtungszeit stützen, während der ganz geringe Zeitunterschied, der zwischen der Geburt von Zwillingen liegen kann, nur auf sehr untergeordnete Dinge Einfluß hat, über die man die Mathematiker in der Regel gar nicht befragt [wer würde sie auch darüber befragen, wann man sitzen und wann man spazieren gehen soll, wann und was man frühstücken soll], so heißt dies, der Schwierigkeit aus dem Wege gehen; denn solche Kleinigkeiten meinen wir natürlich nicht, wenn wir darauf hinweisen, daß Zwillinge an Charakter, Taten und Geschicken sehr oft sehr verschieden sind.


  1. Zeitgenosse Ciceros, Verfasser astrologischer Schriften und wegen seiner Gelehrsamkeit berühmt ↩

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