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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
8. Buch

12. Auch die Platoniker waren, obwohl sie von dem einen wahren Gott richtig dachten, der Meinung, man müsse vielen Göttern Opfer darbringen.

Gleichviel jedoch, auf welchem Wege er zu diesen Kenntnissen gelangt ist, ob aus vorangegangenen Schriften der Alten oder in der Weise, wie der Apostel sagt1: „Denn was von Gott erkennbar ist, das ist unter ihnen offenbar; denn Gott hat es ihnen geoffenbart; denn das Unsichtbare an ihm ist seit der Gründung der Welt in den erschaffenen Dingen erkennbar und sichtbar, auch seine ewige Kraft und Gottheit“; ich glaube jedenfalls zur Genüge auseinander gesetzt zu haben, daß ich mich mit Recht für die Platoniker entschieden habe, wo es sich um die Behandlung der nun zu erledigenden und in die natürliche Theologie einschlägigen Frage handelt, ob man nämlich um des Lebens willen, das nach dem Tode eintreten wird, dem einen Gott oder mehreren Göttern Opfer darzubringen habe. Deshalb nämlich habe ich mich gerade für sie entschieden, weil sie um so mehr in Ruhm und Ansehen stehen, je richtiger sie von dem einen Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat, gedacht haben; sie werden in dem Urteil der Nachwelt so hoch über die anderen gestellt, daß die hervorragendsten unter den neueren Anhängern Platos, obwohl Aristoteles, ein Schüler Platos, ein Mann von ausgezeichneter Band 1, S. 408Begabung und an Beredsamkeit, wenn auch einem Plato nicht gewachsen, doch vielen weit überlegen, die peripatetische Schule gründete, so genannt, weil er seine Unterredungen auf- und abwandelnd hielt, und vermöge seiner Berühmtheit noch bei Lebzeiten seines Lehrers sehr zahlreiche Schüler für seine Lehre gewann, während nach dem Tode Platos dessen Schwestersohn Speusippus und Xenokrates, Platos Lieblingsschüler, ihm in der Leitung seiner Schule, der sogenannten Akademie, folgten, weshalb man sie selbst und ihre Nachfolger als die Akademiker bezeichnete, dennoch sich nicht Peripatetiker oder Akademiker, sondern Platoniker nennen wollten. Unter ihnen gelangten zu besonderem Ansehen die Griechen Plotinus, Jamblichus und Porphyrius; in beiden Sprachen dagegen, in der griechischen und lateinischen, erwarb sich der Afrikaner Apuleius einen Namen als Platoniker. Jedoch alle die genannten und die übrigen Anhänger dieser Richtung und Plato selbst huldigten der Meinung, man müsse vielen Göttern opfern.


  1. Röm. 1, 19 f ↩

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