23. [22.]Gott wußte vorher, daß der erste Mensch sündigen würde, und er sah zugleich voraus, welch großes Volk von Frommen aus dessen Geschlecht er durch seine Gnade in die Gemeinschaft mit den Engeln versetzen würde.
Es war auch Gott nicht verborgen, daß der Mensch Band 16, S. 685sündigen und, einmal dem Tode verfallen, eine sterbliche Nachkommenschaft fortpflanzen würde und daß die Sterblichen durch ihre Sündengreuel dahin kommen würden, daß sicherer und friedlicher untereinander die eines vernünftigen Willens baren Tiere innerhalb ihrer Art leben würden, von denen gleich anfangs eine Mehrzahl aus Wasser und Land hervorsproßte, als die Menschen, deren Geschlecht sich zur nachdrucksamen Einschärfung der Eintracht aus einem einzigen fortpflanzte. Niemals wahrlich haben Löwen unter sich oder Drachen unter sich solche Kriege geführt wie die Menschen. Gott sah aber auch das durch seine Gnade zur Kindschaft zu berufende Volk der Frommen vorher, das, nach Erlaß der Sünden gerechtfertigt durch den Heiligen Geist, den heiligen Engeln in ewigem Frieden beigesellt werden sollte, nachdem als letzter Feind der Tod vernichtet wäre1; und diesem Volke sollte die Erwägung nützen, daß Gott das Menchengeschlecht aus einem Menschen hervorgehen ließ, um den Menschen einzuschärfen, wie lieb ihm die Einheit auch in der Vielheit sei.
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Vgl. 1 Kor. 15, 26. ↩