20. Die Mitbürger der Heiligen (Eph 2, 19.) sind in dieser Zeitlichkeit durch Hoffnung glücklich.
Band 28, S. 1197Da also das höchste Gut des Gottesstaates der ewige und vollkommene Friede ist, nicht ein bloßer Durchgangsfriede für Sterbliche mit Geburt und Tod als Grenzpunkten, sondern ein Beharrungsfriede für Unsterbliche unter Ausschluß jeder Widerwärtigkeit, so ist doch unleugbar das jenseitige Leben vollkommen glückselig, und im Vergleich mit ihm das gegenwärtige Leben, und wäre es auch mit Gütern des Geistes und des Leibes und des äußeren Besitzes im vollsten Maße ausgestattet, für überaus unselig zu erachten. Immerhin jedoch kann man einen, der das gegenwärtige Leben in der Weise besitzt, daß er dessen Gebrauch in Beziehung setzt zu dem heißgeliebten und zuversichtlich erhofften jenseitigen als dem Endziel, auch hienieden schon mit einiger Berechtigung glücklich nennen, freilich mehr durch Jenseitshoffnung als nach der Diesseitswirklichkeit. Dagegen diese ohne die Jenseitshoffnung ist eine verlogene Glückseligkeit und ein großes Elend; denn der wahren Güter des Geistes bedient sie sich nicht, weil überhaupt die wahre Weisheit die nicht ist, welche ihr Absehen bei dem, was sie klug unterscheidet und mit Seelenstärke durchführt und maßvoll in Schranken hält und gerecht zuteilt, nicht auf jenes Ziel richtet, wo Gott alles in allem sein wird1 in unvergänglicher Ewigkeit und vollkommenem Frieden.
-
1 Kor. 15, 28. ↩