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Die Akten der Hl. Perpetua und Felizitas (BKV)
20.
Für die Frauen aber hat der Teufel eine sehr wilde Kuh bestimmt, die gegen die Gewohnheit hierfür herbeigeschafft worden war, damit auch die Bestie desselben Geschlechtes wäre. Sie wurden also entkleidet und mit Netzen umhüllt vorgeführt. Das Volk aber schauderte, da es in der einen ein zartes Mädchen, in der anderen eine junge Mutter mit noch milchtropfenden Brüsten sah. Darum wurden sie zurückgerufen und mit losen Gewändern bekleidet. Zuerst wurde Perpetua hingeworfen und fiel auf die Lenden; sie setzte sich aufrecht und zog ihr Kleid, das an der Seite zerrissen war, zurück zur Verhüllung ihres Oberschenkels, mehr um ihre Scham als um ihren Schmerz besorgt. Darauf flocht sie mit einer Nadel ihre Haare in einen Bund zusammen; denn es war ungeziemend, daß eine Märtyrin mit fliegenden Haaren litt, damit es nicht schien, als ob sie bei ihrer Verherrlichung trauere. So stand sie auf, und als sie die Felizitas am Boden liegend sah, trat sie zu ihr hinzu, reichte ihr die Hand und hob sie auf. Nun standen beide da und S. 343 wurden, da die Grausamkeit des Volkes besiegt war, zum sanavivarischen Tore zurückgebracht. Dort wurde Perpetua von einem gewissen Rustikus, der damals noch Katechumene war und ihr anhing, aufgenommen; wie vom Schlafe erwacht - so sehr war sie im Geiste und in Verzückung gewesen - fing sie an, sich umzusehen und sagte zum Staunen aller: Wann werden wir denn jener, ich weiß nicht welcher, Kuh vorgeworfen werden? Als sie dann hörte, daß es schon geschehen war, glaubte sie es nicht eher, als bis sie einzelne Merkmale des überstandenen Leidens an ihrem Leibe und an ihrer Kleidung erkannte. Darauf ließ sie ihren Bruder kommen und redete ihn und den Katechumenen also an: Stehet fest im Glauben, liebet einander und nehmt an unseren Leiden keinen Anstoß!
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The Passion of the Holy Martyrs Perpetua and Felicitas
19.
Moreover, for the young women the devil prepared a very fierce cow, provided especially for that purpose contrary to custom, rivalling their sex also in that of the beasts. And so, stripped and clothed with nets, they were led forth. The populace shuddered as they saw one young woman of delicate frame, and another with breasts still dropping from her recent childbirth. So, being recalled, they are unbound. 1 Perpetua is first led in. She was tossed, and fell on her loins; and when she saw her tunic torn from her side, she drew it over her as a veil for her middle, rather mindful of her modesty than her suffering. Then she was called for again, and bound up her dishevelled hair; for it was not becoming for a martyr to suffer with dishevelled hair, lest she should appear to be mourning in her glory. So she rose up; and when she saw Felicitas crushed, she approached and gave her her hand, and lifted her up. And both of them stood together; and the brutality of the populace being appeased, they were recalled to the Sanavivarian gate. Then Perpetua was received by a certain one who was still a catechumen, Rusticus by name, who kept close to her; and she, as if aroused from sleep, so deeply had she been in the Spirit and in an ecstasy, began to look round her, and to say to the amazement of all, "I cannot tell when we are to be led out to that cow." And when she had heard what had already happened, she did not believe it 2 until she had perceived certain signs of injury in her body and in her dress, and had recognised the catechumen. Afterwards causing that catechumen and the brother to approach, she addressed them, saying, "Stand fast in the faith, and love one another, all of you, and be not offended at my sufferings."