Edition
ausblenden
Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres
2.
Augustinus respondit: Pius homo Faustus dolet Christum esse maledictum a Moyse et ob hoc odit Moysen, quia diligit Christum. Interim, antequam aperiam, in quam magno sacramento et quam pie dictum sit: Maledictus omnis, qui in ligno pependerit, istos pios homines interrogo, cur irascantur Moysi, quandoquidem maledictum eius ad Christum istorum non pervenerit. Si enim Christus pependit in ligno, clavis utique affixus est, unde etiam ipsas cicatrices post resurrectionem discipulo minus credulo demonstravit. Quod si ita est, utique vulnerabile atque mortale corpus habuit, quod isti nolunt fateri. Si ergo et illa vulnera et illae cicatrices falsae erant, falsum est et quod pependit in ligno. p. 404,19 Non itaque potuit ad eum illa maledictio pervenire, non est, quod suscenseant ei, a cuius ore processit. Itaque si ipsi irasci se fingunt ei, qui maledixerit falsae morti Christi, quod secundum ipsos dixerim, quomodo fugiendi sunt, qui non maledicunt Christum, sed quod est exsecrabilius, criminantur? Si enim non est accipiendus, qui maledictum ingerit mortalitati, quomodo est detestandus, qui fallaciam obicit veritati? Sed iam videamus ex occasione calumniantium haereticorum, quomodo illud sacramentum fidelibus exponatur.
Übersetzung
ausblenden
Gegen Faustus
2.
Augustinus antwortete: Faustus, der gottesfürchtige Mensch (401,12), ist betrübt, dass Christus von Moses verflucht wurde, und er hasst Moses aus Liebe zu Christus. Bevor ich nun darlege, welch tiefe Heilssymbolik und welche Ehrfurcht in diesem Satz (deut. 21,23): Verflucht ist jeder, der ans Holz gehängt wurde, liegt, möchte ich diese gottesfürchtigen Menschen zuerst fragen, warum sie eigentlich dem Moses zürnen, da sein Fluch ihren eigenen Christus überhaupt nicht trifft. Wenn nämlich Christus wirklich am Kreuzesholz hing, wurde er natürlich mit Nägeln befestigt, woraus dann auch die Wundmale entstanden, die er nach der Auferstehung seinem ungläubigen Jünger zeigte (cf. Joh. 20,27). Bei diesem Sachverhalt muss er natürlich einen verwundbaren und sterblichen Leib besessen haben, was die Manichäer nicht zugeben wollen. Wenn also jene Wunden und jene Wundmale vorgetäuscht waren, dann ist auch vorgetäuscht, dass er am Kreuzesholz hing. Jener Fluch konnte ihn also nicht treffen, und es gibt keinen Grund, über den Mann, aus dessen Mund er kam, aufgebracht zu sein. Wenn sie also so tun als ob sie über Moses erbost wären, weil er den Fluch über den – nach manichäischer Theologie vorgetäuschten – Tod Christi ausgesprochen habe, wie muss man sich dann erst vor jenen in Acht nehmen, die Christus nicht verfluchen, sondern, was viel verabscheuungswürdiger ist, ihn eines Verbrechens bezichtigen? Denn wenn man jemanden nicht anerkennen darf, der einen Fluch schleudert gegen die sterbliche Natur Christi, wie erst ist dann einer zu verabscheuen, welcher der Wahrheit selber Betrug vorwirft? Doch wollen wir nun, da uns die Lästerzungen der Häretiker das Stichwort geben, sehen, wie man den Gläubigen jenes Heilssymbol deuten kann (404,10)!