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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres
5.
Ex ingenio meo ista dixerim, si non apostolus totiens hoc inculcat, ut et dormientes excitet et calumniantes offocet. p. 406,18 Misit inquit deus filium suum in similitudinem carnis peccati, ut de peccato damnaret peccatum in carne. Non ergo illa caro peccati, quia non de traduce mortalitatis in Mariam per masculum venerat; sed tamen quia de peccato est mors, illa autem caro quamvis ex virgine tamen mortalis fuit, eo ipso, quo mortalis erat, similitudinem habebat carnis peccati. Hoc appellat etiam peccatum consequenter dicens: Ut de peccato damnaret peccatum in carne. Item alio loco: Eum inquit qui non noverat peccatum, peccatum pro nobis fecit, ut nos simus iustitia dei in ipso. Cur ergo timeret Moyses dicere maledictum, quod Paulus non timuit dicere peccatum? Plane hoc propheta et praevidere debuit et praedicere, paratus ab haereticis cum apostolo reprehendi. Quisquis enim reprehenderit prophetam dixisse maledictum, cogitur reprehendere apostolum dixisse peccatum; nam utique maledictum comes peccati est. p. 407,6
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Gegen Faustus
5.
Man möge diese Deutung als ein Fantasieprodukt meines eigenen Kopfes abtun, wenn der Apostel sie nicht immer und immer wieder einhämmert, um auch die Schlafenden aufzurütteln und den Lästerern den Mund zu stopfen! So sagte er (Rm. 8,3): Gott sandte seinen Sohn in Gestalt des Fleisches, das unter der Sünde steht, damit er von der Sünde aus die Sünde im Fleisch verurteile. Sein Fleisch stand also nicht unter der Sünde, da es nicht auf dem Übertragungsweg der Sterblichkeit, durch den Mann, zu Maria gekommen war; da nun aber aus der Sünde der Tod hervorgeht, jenes Fleisch aber, obwohl aus der Jungfrau, dennoch sterblich war, hatte es – eben dadurch, dass es sterblich war – die Gestalt des Fleisches, das unter der Sünde steht. Und diese Gestalt nun nennt er auch ‛Sünde’, wenn er in der Fortsetzung sagt (ib. 8,3): damit er von der ‛Sünde’ aus die Sünde im Fleisch verurteile. Ebenso sagt Paulus an anderer Stelle (II Kor. 5,21): Jenen, der die Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir zur Gerechtigkeit Gottes werden in ihm. Warum also sollte Moses sich gescheut haben, das als verflucht zu bezeichnen, was Paulus ohne Scheu als Sünde bezeichnete? Als Prophet musste er das gewiss voraussehen und voraussagen, und war darauf gefasst, zusammen mit dem Apostel von den Häretikern getadelt zu werden. Wer nämlich den Propheten für das Wort verflucht tadeln wird, muss zwangsläufig auch den Apostel für das Wort Sünde tadeln; denn der Fluch ist ja ein Begleiter der Sünde.