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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres

5.

An illud offeremus ei, quod perinde soletis inducere: Videbunt vitam suam pendentem, et non credent? Cui vos quidem adicitis in ligno; nam non habet. Sed hoc quoque probare, quod ad Christum minime pertineat, nihil tam in promptu est. Inter maledictorum enim saeva, quae prompsit in populum suum, si a lege sua desciscerent, etiam hoc adiecit, futuros eosdem dicens in captivitate hostium suorum finemque sui meditaturos diebus ac noctibus, ut nec vitae ipsius suae fiduciam gererent, quae sibi esset a victoribus condonata, quia eadem ex incerto penderet pavens ac sollicita semper sub imminentia gladiorum. p. 443,18 Ne hoc quidem ergo ad Christum pertinet; quaerenda sunt alia. Nam illud quidem vix crediderim de Christo vos dictum putare maledictum esse omnem, qui pendet in ligno, aut illud aliud interficiendum esse prophetam sive principem populi, qui eos a deo suo vellet avertere aliquidve infringere mandatorum. Quod ego quidem Christum fecisse plane negare non possum, sed tu contra de ipso haec esse scripta plane fateri non poteris, ne si hoc sit, quaerere rursus incipiamus, etiam in quonam spiritu Moyses prophetaverit, ut aut malediceret Christo, aut eum iuberet occidi. Si enim spiritum dei habuit, haec de Christo non dixit; si haec de Christo dixit, spiritum dei non habuit. p. 444,3 Neque enim divinus spiritus aut malediceret Christo aut eum iuberet interfici. Ut ergo Moysen ab hoc crimine vindicetis, fateamini necesse est, ne haec quidem eum scripsisse de Christo. Quodsi haec de Christo minime scripsit, aut alia dabitis aut nulla erunt. Si nulla fuerint, nec Christus potuit asseverare, quod nusquam est. Ita si Christus hoc minime adseveraverit, capitulum illud falsum esse constiterit.

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Gegen Faustus

5.

Oder werden wir ihm jene andere Stelle anbieten, die ihr ebenfalls häufig anführt (deut. 28,66): Sie werden ihr Leben (im Ungewissen) hängen sehen, und nicht mehr daran glauben? Ihr fügt da allerdings die Worte am Holz hinzu, die bei Moses fehlen. Aber auch hier liegt der Beweis, dass das mit Christus nichts zu tun hat, völlig auf der Hand. Zu all den andern schrecklichen Flüchen, die Moses seinem Volk androhte, falls sich die Menschen von seinem Gesetz abwenden würden, fügte er ja noch folgenden hinzu, dass sie in die Gefangenschaft ihrer Feinde geraten (ib. 68) und Tag und Nacht über ihr Ende nachsinnen würden (ib. 66), sodass sie jede Zuversicht für ihr Leben, das ihnen die Sieger gnadenhalber schenken würden, verlören, da dieses Leben ja in ständiger Furcht und Sorge unter der Drohung der Schwerter, von den Launen des Schicksals abhinge. Auch diese Stelle hat also keinen Bezug zu Christus, und wir müssen weiter suchen. Nun will ich kaum annehmen, es sei eure Meinung, dass jener Satz, dass ein jeder verflucht sei, der am Holz hängt (cf. Deut. 21,23/Gal. 3,13; cf. B. 14,1), oder auch jener andere, dass ein Prophet oder Volksführer, der sein Volk dazu bringen will, sich von seinem Gott abzuwenden, oder eines seiner Gebote zu missachten, mit dem Tod bestraft werden soll (cf. Deut. 13,6), auf Christus gemünzt sei. Von mir aus kann ich zwar nicht gänzlich ausschliessen, dass Christus dies getan hat, du dagegen wirst doch nicht unverblümt behaupten können, diese Worte seien auf Christus gemünzt. Sonst müssten wir ja wieder mit der Debatte beginnen (cf. P. 401,20 ff.), welcher Geist Moses bei seinen Prophetien erfüllte, dass er Christus verfluchen oder seinen Tod verlangen wollte. Wenn er nämlich den Geist Gottes besass, waren seine Worte nicht auf Christus gemünzt; wenn sie aber auf Christus gemünzt waren, besass er den Geist Gottes nicht. Denn der göttliche Geist würde doch niemals Christus verfluchen oder seinen Tod verlangen. Wenn ihr also Moses vor diesem schlimmen Verdacht bewahren wollt, müsst ihr eingestehen, dass er auch diese Worte (deut. 13,6; 21,23) nicht im Hinblick auf Christus geschrieben hat. Wenn er aber diese Worte gar nicht im Hinblick auf Christus geschrieben hat, dann werdet ihr entweder andere Belege vorweisen können, oder aber es gibt gar keine. Wenn es nun aber keine gibt, konnte auch Christus nicht bestätigen, was es nirgends gibt. Wenn aber Christus das überhaupt nicht bestätigt hat, dann ergibt sich der zwingende Schluss, dass jene Schriftstelle (Joh. 5,46 b) gefälscht ist.

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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres
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Gegen Faustus
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