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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres

22.

De non iurando autem, quia et hic illorum legem a Christo adimpletam esse dixisti, non possum affirmare antiquos iustos non iurasse; nam et Paulum apostolum iurasse invenimus. p. 520,17 De vestro autem ore non tollitur crebra iuratio, cum iuretis per lumen, quod amatis cum muscis – neque enim lumen illud mentium ab istis oculis penitus alienum, quod illuminat omnem hominem venientem _ (veniens ?)_in hunc mundum, nostis aliqua ex parte cogitare – et per dominum vestrum Manichaeum, qui Manis lingua patria vocabatur. Sed vos, ut apud Graecos nomen insaniae vitaretis, velut declinato et prolongato nomine quasi fusionem addidistis, ubi amplius laberemini. Sic enim mihi quidam vestrum exposuit, cur appellatus sit Manichaeus, ut scilicet in graeca lingua tamquam manna fundere videretur, quia graece fundit χει dicitur, p. 521,3 ubi quid egeritis nescio, nisi ut expressius vobis somniaremini insaniam. Neque enim addidistis in parte priore nominis unam litteram, ut agnosceretur manna, sed addidistis in posteriore duas syllabas, non appellantes Mannicheum, sed Manichaeum, ut nihil aliud vobis tam prolixis et vanis sermonibus suis nisi insaniam fundere sonaret. Saepissime iuratis et per paracletum, non sane illum, quem Christus discipulis promisit et misit, sed per eum ipsum, ut latine nomen eius interpreter, insanifusorem. Cum ergo iurare numquam desinatis, vellem scire, quomodo intellegatis hanc quoque legis partem, quam vultis antiquissimam intellegi, quod vobis dominus adimpleverit, et magis propter iurationes apostoli. p. 521,14 Nam vestra quae auctoritas est vel vobis ipsis, nedum mihi, aut cuiquam homini! Unde puto iam clarere, quam sit aliter recipiendum, quod ait Christus: Non veni legem solvere, sed adimplere, non his videlicet additamentis, quae vel ad expositionem pertinent propositarum antiquarum sententiarum vel ad conversationem, non ad impletionem.

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Gegen Faustus

22.

Was nun das Schwurverbot anbelangt (cf. Lev. 19,12; exod. 20,7; Mt. 5,33-37), ein weiterer Punkt, in dem nach deinen Worten (499,4) das Gesetz jener Gerechten von Christus vollkommen gemacht wurde, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, dass die Gerechten der Frühzeit nicht geschworen haben. Wir sehen ja, dass sogar der Apostel Paulus geschworen hat (cf. Rm. 1,9; Phil. 1,8; II Kor. 1,23), und erst recht aus eurem Mund reiht sich Schwur an Schwur. Denn ihr schwört beim Licht, das ihr wie die Fliegen umschwärmt – jenes geistige Licht, das den Augen des Körpers gänzlich fremd ist, und das in die Welt kommt und jeden Menschen erleuchtet (Joh. 1,9), ist ja eurem Denken in keiner Weise zugänglich – und auch bei Manichaeus, eurem Herrn. Dieser hiess in seiner Heimatsprache Manis, doch wolltet ihr vermeiden, dass sein Name bei den Griechen mit deren Bezeichnung für den Wahnsinn, also mit dem Wort Manie zusammenfiel, und habt deshalb seinen Namen durch das Anfügen des Wortelementes, das soviel wie das Ausgiessen bedeutet, gewissermassen abgewandelt und verlängert, womit ihr aber noch mehr ins Schleudern gerietet. So jedenfalls hat mir einer von euch die Namensänderung in Manichaeus erklärt; es sollte natürlich danach aussehen, als ob sein Name in griechischer Sprache soviel wie der Manna-Ausgiesser bedeutete, da ja chei das griechische Wort für er giesst aus ist. Zum Resultat dieser Sprachspielerei kann ich nur sagen, dass ihr damit noch deutlicher gezeigt habt, dass eure Traumgebilde nichts als Wahnsinn enthalten. Ihr habt es nämlich unterlassen, im Vorderglied des Namens einen Buchstaben zuzufügen, um so das Wort Manna erkennbar zu machen, habt dagegen als Hinterglied zwei Silben zugefügt, und seid so zum Namen Manichaeus statt Mannichaeus gelangt, was sich so deuten lässt, dass er euch mit seinen langfädigen und inhaltslosen Reden nichts als Wahnsinn ausschüttet. Sehr häufig schwört ihr auch beim Parakleten, allerdings nicht bei jenem, den Christus seinen Jüngern verheissen und gesandt hat (cf. Joh. 14,16. 26; 16,7; apg. 2,2 ff.), sondern bei eben diesem Wahnsinnsausgiesser, um seinen Namen wörtlich zu übersetzen. Da ihr selber unablässig schwört, – mehr noch wegen der Schwüre der Apostel (cf. 520,16) – möchte ich also gern wissen, wie ihr das versteht, dass Christus auch diesen Teil (lev. 19,12) des Gesetzes, das ihr als das älteste verstehen wollt (498,20), zur Vollendung gebracht hat. Denn wie wenig wert ist doch die Autorität, auf die ihr euch stützt, für euch, geschweige denn für mich oder für wen auch immer! Es ist somit, wie ich glaube, klar geworden, dass der Satz, den Christus gesprochen hat (Mt. 5,17): Ich bin nicht gekommen, das Gesetz aufzuheben, sondern es zu vollenden, ganz anders zu deuten ist, nämlich nicht mithilfe jener Anhänge, deren Zweck doch darin besteht, die vorliegenden alten Leitsätze zu erklären und deren praktische Umsetzung zu erläutern, nicht aber sie zu ergänzen.

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