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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres
64.
Quamquam Faustus dente maledico hoc ipsum intellegatur mordere voluisse, quod Christus a nobis ex eius tribu venisse praedicatur, maxime quia in generationibus patrum eius, quas Matthaeus evangelista commemorat, etiam Zara, quem Thamar illa ex illo conceptu peperit, invenitur. p. 659,16 Nam si stirpem Iacob, non Christi generationem vellet reprehendere, habebat magis primitivum Ruben, qui paternum torum nefaria libidine violavit, qualem fornicationem apostolus nec in gentibus dicit auditam. Quod factum etiam ipse pater Iacob, cum eos benediceret, super caput eius accusando et detestando non tacuit. Hoc ergo crimen potius Faustus obiceret, ubi non error ex habitu meretricio, sed omnino voluntaria contaminatio paterni lectuli apparet, nisi et ipsam Thamar plus odisset, quod illo concubitu nihil aliud quam parere cuperet, quam si sola libidine carnalis voluptatis arsisset, et Christi progenitores culpando incarnationi eius fidem derogari voluisset, ignorans miser verissimum et veracissimum salvatorem non solum loquendo, sed etiam nascendo magistrum exstitisse. p. 660,4 Fideles enim eius venturi ex omnibus gentibus etiam exemplo carnis ipsius discere debuerunt parentum suorum iniquitates sibi obesse non posse. Proinde sponsus ille suis congruens invitatis, qui vocaturus erat ad nuptias bonos et malos, etiam nasci voluit de bonis et malis, ut prophetiam paschae, qua praeceptus est manducari agnus acceptus ex ovibus et capris tamquam iustis et iniustis, ad se praefigurandum praecessisse firmaret. Documenta quippe dei et hominis ubique conservans parentes et bonos et malos propter convenientiam humanitatis non sprevit, partum autem virginis propter miraculum divinitatis elegit. p. 660,15
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Gegen Faustus
64.
Der eigentliche Grund aber, warum Faustus mit seinem Giftzahn ausgerechnet auf Juda einbeissen wollte, liegt wohl darin, dass wir die Herkunft Christi aus seinem Stamm verkünden, eine Deutung, die besonders deshalb naheliegt, weil sich im Stammbaum der Väter Christi, den der Evangelist Matthaeus aufführt (cf. Mt. 1,3) auch Zara befindet, den eben jene Thamar als Frucht jener Liebesbegegnung geboren hat (cf. Gen. 38,30). Hätte er nämlich den Spross Jakobs, nicht die Abkunft Christi im Visier seiner Kritik gehabt, hätte sich ihm viel eher Ruben, sein Erstgeborener, angeboten, der in frevelhafter Liebesgier das väterliche Ehelager schändete (cf. Gen. 35,22), eine unzüchtige Handlung, die, wie der Apostel sagt, nicht einmal bei den Heiden angetroffen wurde (cf. I Kor. 5,1). Diese Untat hat ja selbst der Vater Jakob, als er seine Söhne segnete, nicht unerwähnt gelassen, indem er Tadel und Fluch über sein Haupt aussprach (cf. Gen. 49,3 f.). Eher dieses Verbrechen also hätte Faustus an den Pranger gestellt - bei dem es sich klarerweise nicht um einen durch das Dirnengewand provozierten Irrtum, sondern um eine ganz und gar willentliche Schändung des väterlichen Lagers handelt -, wäre ihm nicht Thamar noch zusätzlich verhasst, weil sie sich mit jener sexuellen Eskapade einzig ihren Kinderwunsch erfüllen wollte, und nicht vom puren Verlangen nach fleischlicher Lust dazu getrieben wurde, und hätte er mit seiner Anschwärzung der Vorfahren Christi nicht bezweckt, den Glauben an seine Menschwerdung zu untergraben, ohne jedoch in seiner Erbärmlichkeit zu erkennen, dass der Erlöser, der die reine Wahrheit ist und die reine Wahrheit verkündet, nicht nur durch sein Wort, sondern auch durch seine Geburt als unser Lehrer erschienen ist. Denn die Gläubigen, die ihm einmal aus allen Völkern zuströmen würden, sollten auch am Beispiel seiner eigenen fleischlichen Herkunft lernen, dass die üblen Taten ihrer Vorfahren für sie kein Hindernis sein können. Und so wollte jener Bräutigam, passend zu den geladenen Gästen, die er ja, ob gut oder bös, zu seiner Hochzeit einladen würde (cf. Mt. 22,10), selber auch von guten und bösen Vorfahren abstammen, um damit zu beglaubigen, dass jene prophetische Figur des Paschafestes, bei dem die Vorschrift bestand, ein Schaf- und ein Ziegenjunges, sinnbildhaft für die Gerechten und die Ungerechten, zu erwerben und zu verspeisen (cf. Ex. 12,3 ff.), ein Modellbild seiner selbst darstellte. Im Bestreben, allüberall Zeichen für sein Gott- und Mensch-Sein zu setzen, verschmähte er es also nicht, in Übereinstimmung mit seiner menschlichen Natur sowohl Gute wie Böse in seiner Ahnenreihe zu haben, wählte aber anderseits eine Jungfrau als Mutter, um so dem Wunder seiner göttlichen Natur Ausdruck zu geben.