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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres

65.

Inaniter ergo Faustus in se ipsum potius dente sacrilego saeviens sanctam scripturam, quam totus iam mundus merito veneratur, accusat; quae, ut supra dixi, tamquam speculi fidelis nitor, nullius accipit adulandam personam, sed et laudanda et vituperanda hominum facta vel ipsa iudicat vel legentibus iudicanda proponit, nec solum homines ipsos vel vituperabiles vel laudabiles intimans, verum etiam quaedam in vituperabilibus laudanda et in laudabilibus vituperanda non tacens. Neque enim quia vituperabilis homo erat Saul ideo non est laudabile factum eius, quod gustatum de anathemate tam diligenter scrutatus, tam severe vindicare conatus est oboediens deo, qui hoc fieri prohibuerat, vel quod pythones et ventriloquos de regno suo delevit, p. 661,1 aut quia laudabilis erat David, ideo peccata eius, quae deus quoque arguit per prophetam, vel approbanda vel imitanda sunt, sicut nec in Pontio Pilato vituperandum est, quod adversus accusationes Iudaeorum innocentem dominum iudicavit, nec in Petro laudandum est, quod eundem dominum ter negavit, vel unde ab ipso satanas appellatus est, quod non sapiendo, quae dei sunt, eum voluit a passione, hoc est a nostra salute revocare; paulo ante ergo dictus beatus, paulo post dictus est satanas. Sed quid in illo obtinuerit, apostolatus eius et martyrii corona testatur.

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Gegen Faustus

65.

Völlig nichtig ist also, was Faustus hier der Heiligen Schrift, die nun schon aus gutem Grund auf dem ganzen Erdkreis verehrt wird, vorwirft, und sein gotteslästerlicher Spott fällt auf ihn selber zurück. Diese Schrift, ist ja, wie ich schon oben sagte (655,26), gleichsam der Reflex eines unbestechlichen Spiegels, und ihr Ziel ist es keinesfalls, Idealgestalten für kritiklose Bewunderung aufzunehmen, sondern die Taten der Menschen zu beurteilen, indem sie entweder selber Lob und Tadel verteilt, oder aber die Beurteilung dem Leser überlässt; dabei macht sie uns nicht einfach mit sittlich schwachen oder sittlich guten Menschen vertraut, sondern verschweigt auch nicht lobenswerte Züge bei sittlich schwachen, tadelnswerte bei sittlich guten Figuren. So ist etwa Saul, obwohl er ein sittlich schwacher Mensch war, genauso dafür zu loben, dass er so sorgfältig untersuchte, wer, ungeachtet seines Fluches (cf. I reg. 14,24), Nahrung zu sich genommen hatte (ib. 27), und dass er, im Gehorsam gegen Gott, welcher das untersagt hatte, diese Tat so hart bestrafen wollte (ib. 38 ff.), und auch dafür, dass er die Wahrsager und Bauchredner aus seinem Reich vertrieb (cf. Ib. 28,3); ebenso wenig ist das sündhafte Handeln Davids, das Gott selber durch den Propheten rügte (cf. II reg. 12,1. 7), zu billigen oder gar nachzuahmen, weil er ein sittlich guter Mensch war; und so ist auch gegenüber Pontius Pilatus keine Kritik angebracht, wenn er, entgegen den Anschuldigungen der Juden, den Herrn für unschuldig erklärte (cf. Mt. 27,23; Joh. 19,4. 6), sowenig Petrus dafür zu loben ist, dass er eben diesen Herrn dreimal verleugnete (cf. Mt. 26,70. 72. 74), oder dass er ihn – wofür ihn dieser mit dem Namen Satan anredete (cf. Mt. 16,23) -, weil er nicht das im Sinn hatte, was Gottes Wille ist (ib.), vom Leiden, d.h. von unserer Rettung abhalten wollte (ib. 22). So wurde er, der kurz vorher als glückselig bezeichnet worden war (ib. 17), gleich nachher als Satan bezeichnet. Was aber bei ihm die Oberhand gewann, das bezeugt seine Aposteltätigkeit und sein Märtyrerkranz.

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