Edition
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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres
93.
Sed quid sibi velit, quod prius fecit, ut ipsum vitulum igne combureret, minutatim concideret et in aquam spargeret et potum populo daret, maiorem intentionem perscrutandae significationis inquirit. Si enim tabulas, quas digito dei, hoc est operatione spiritus sancti, scriptas acceperat, ideo fregit, quia indignos eos, quibus eas legeret, iudicavit, si denique, ut ab eis ille vitulus penitus aboleretur, incendit eum, contrivit, in aqua sparsit atque submersit, ut quid et potum hoc populo dedit? p. 699,17 Quem non excitet factum hoc ad inquirendam et intellegendam propheticam significationem? Occurrat ergo iam intentis mentibus tamquam diaboli corpus in vitulo, id est homines in omnibus gentibus, quibus ad haec sacrilegia caput, hoc est auctor, est diabolus, aureum propterea, quia videntur idolatriae ritus velut a sapientibus instituti, de quibus dicit apostolus: Quoniam cognoscentes deum non sicut deum glorificaverunt aut gratias egerunt, sed evanuerunt in cogitationibus suis, et obscuratum est insipiens cor eorum, dicentes esse se sapientes stulti facti sunt et immutaverunt gloriam incorruptibilis dei in similitudinem imaginis corruptibilis hominis et volucrum et quadrupedum et serpentium. p. 700,2 Ex hac quasi sapientia iste vitulus aureus, qualia solebant Aegyptiorum etiam ipsi primates et tamquam docti homines adorare figmenta. Hoc ergo vitulo significatum est omne corpus, id est omnis societas gentilium idolatriae deditorum. Hanc sacrilegam societatem dominus Christus illo igne comburit, de quo in evangelio dicit: Ignem veni mittere in terram, ut, quoniam non est, qui se abscondat a calore eius, dum in eum credunt gentes, igne virtutis eius diabolica in eis forma solvatur. Totum deinde corpus illud comminuitur, id est ab illa malae conspirationis conflatione discissum verbo veritatis humiliatur et comminutum in aquam mittitur, ut eos Israhelitae, id est evangelii praedicatores, ex baptismo in sua membra, hoc est in corpus dominicum, transferant. p. 700,15 Quorum Israhelitarum Petro de ipsis gentibus dictum est: Macta et manduca. Si macta et manduca, quare non etiam: Concide et bibe ? Ita ille vitulus per ignem zeli et aciem verbi et aquam baptismi ab eis potius, quos absorbere conabatur, absorptus est.
Übersetzung
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Gegen Faustus
93.
Was es nun aber mit jener Handlung des Moses, die vorausging, für eine Bewandtnis hat, als er das Kalb im Feuer verbrannte, es zu Staub zerstampfte, diesen ins Wasser streute und so dem Volk zu trinken gab (cf. Exod. 32,20), da ist schon einiges mehr an Anstrengung erforderlich, um deren Sinnbildgehalt zu ergründen. Denn wenn er die Tafeln, die er, vom Finger Gottes, d.h. durch das Wirken des Heiligen Geistes beschrieben, empfangen hatte (ib. 15 f.), sicherlich deshalb zerbrach, weil er jene Menschen für unwürdig befand, dass sie ihnen vorgelesen würden, wenn er im weitern das Kalb verbrannte, es zermalmte, im Wasser ausstreute und versenkte, um es endgültig ihrem Blick zu entziehen, weshalb gab er anschliessend die Brühe auch noch dem Volk zu trinken? Wen würde es nicht reizen, die prophetische Sinnbildlichkeit dieser Aktion zu untersuchen und zu deuten? Nun, der aufmerksame Betrachter dürfte beim Kalb gleich an den Körper des Teufels denken, womit die Menschen aus sämtlichen Heidenvölkern gemeint sind, für die der Teufel den Kopf, d.h. den Anstifter zu solch gottlosen Handlungen darstellt; golden aber ist dieser Körper, weil die Götzenkulte, wie es scheint, von vermeintlich Weisen eingerichtet wurden, über die der Apostel sagt (Rm. 1,21-23): Denn sie haben Gott erkannt, ihn aber nicht als Gott geehrt und ihm nicht Dank gesagt, sondern sie verfielen in ihrem Denken der Nichtigkeit, und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert; und sie behaupteten, weise zu sein und wurden zu Toren, und sie vertauschten die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes mit Bildern, die den vergänglichen Menschen und fliegendes, vierfüssiges und kriechendes Getier darstellen. Dieser vermeintlichen Weisheit entspringt jenes goldene Kalb, ein Machwerk von Menschenhand, wie es auch die Vornehmen und angeblich Weisen unter den Ägyptern zu verehren pflegten. Dieses Kalb ist also ein Sinnbild für den gesamten Körper, d.h. die ganze Gemeinschaft der Heiden, welche dem Götzendienst ergeben ist. Diese gottlose Gemeinschaft verbrennt nun Christus der Herr mit jenem Feuer, von dem er im Evangelium sagt (Lk. 12,49): Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen, um so durch die Feuerglut seiner Kraft - niemand kann sich ja der Hitze dieses Feuers entziehen (cf. Ps. 18,7) – die Teufelsgestalt, in der sich die Heiden noch befinden, zu zermürben, bis sie zum Glauben an Christus gelangen. Darauf wird jener ganze Körper zerkleinert, - d.h. er wird, nachdem der Guss jenes üblen Machwerks gesprengt ist, durch das Wort der Wahrheit klein gemacht – und zerkleinert ins Wasser geworfen, damit die Israeliten, d.h. die Verkünder des Evangeliums, in der Taufe die einzelnen Heiden unter ihre Glieder, d.h. in den Leib des Herrn aufnehmen können. Zu Petrus, einem dieser Israeliten wurde ja im Zusammenhang mit jenen Heiden gesagt (apg. 10,13): Schlachte und iss! Wenn es da heisst: Schlachte und iss!, warum dann nicht auch: Zermalme und trink!? So ist also jenes Kalb durch das Feuer des Glaubenseifers, durch die Schärfe des Wortes und durch das Wasser der Taufe von denen verschlungen worden, die es zuvor selbst zu verschlingen trachtete.