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Works Augustine of Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres

4.

Cessationem vero sabbatorum iam quidem supervacuam ducimus ad observandum, ex quo spes revelata est nostrae quietis aeternae, non tamen ad legendum et intellegendum, quia propheticis temporibus cum essent ista, quae nobis hoc tempore patefacta sunt non tantum sermonibus, sed et actibus praefiguranda et praenuntianda, illo signo, quod legimus, res ista praenotata est, quam tenemus. Vos autem volo mihi dicatis, cur vestram cessationem nolitis implere? Iudaei quippe sabbato suo, quod adhuc carnaliter sapiunt, non solum in agro fructum nullum decerpunt, sed nec in domo concidunt aut coquunt. p. 288,22 Vos autem cessantes quidem exspectatis, quis auditorum vestrorum propter vos pascendos cultello vel falcicula armatus in hortum prosiliat, homicida cucurbitarum, quarum vobis afferat, mirum dictu, viva cadavera. Nam si non eas occidit, quid vos in tali facto metuistis? Si autem occiduntur, cum decerpuntur, quomodo eis inest vita, cui purgandae atque recreandae manducando atque ructando vos asseritis subvenire? Accipitis ergo viventes cucurbitas, quas, si possitis, degluttire deberetis, ut post illud unum vulnus, in quo eas cum decerpsit vester auditor reus factus est vestra indulgentia liberandus, saltem deinceps ad officinam aqualiculi vestri, ubi deum vestrum illo proelio confractum reformare possitis, illaesae atque integrae pervenirent. Nunc autem antequam eis conterendis dentes incumbant, minutatim, si hoc palato placuerit, conciduntur a vobis. Quibus tam crebris vulneribus earum quomodo vos non estis rei? p. 289,6 Videte, quemadmodum vobis expediret, ut quod uno in septem diebus faciunt Iudaei, vos cotidie faceretis et a tali etiam domestico opere cessaretis! Iam quid in igne patiantur, ubi certe non reformatur vita, quae in eis est? Non enim feruens olla sancto ventri comparari potest. Et tamen irridetis tamquam superfluam sabbati cessationem. Quanto utique sanius non solum eam non reprehenderetis in patribus, quando superflua non fuit, sed etiam nunc, quando iam superflua est, ipsam potius teneretis quam istam vestram non significatione acceptabilem, sed errore damnabilem, quam etiam non implendo rei estis secundum opinionem vestrae vanitatis, et ‹implendo› vani secundum iudicium veritatis. p. 289,18 Dicitis enim dolorem sentire fructum, cum de arbore carpitur, sentire cum conciditur, cum teritur, cum coquitur, cum manducatur. Non ergo debuistis vesci nisi eis, quae cruda et illaesa possunt transvorari, ut unum saltem dolorem, cum decerpuntur, non a vobis, sed a vestris auditoribus paterentur. Sed dicitis: Quomodo subvenimus tantae vitae, si ea tantum absumimus, quae incocta et mollia possunt absorberi? Si ergo ista compensatione tam multos cibis vestris dolores infligitis, cur ab illo solo abstinetis, ad quem maxime ista necessitas cogit? Nam fructus potest et crudus comedi, sicut se nonnulli vestri exercuerunt, ut hoc non tantum de pomis, verum etiam de omnibus oleribus facerent; si autem non vellatur aut decidatur aut quoquo modo dematur ex terra vel arbore, venire ad escam nullo pacto potest. p. 290,6 Hoc ergo facile debuit esse veniale, sine quo ei subvenire non valeretis, non illi tam multi cruciatus, quos in praeparandis escis membris dei vestri non dubitatis inferre. ‛At enim plorat arbor, cum fructus carpitur’; hoc quippe dicere non erubescitis. Certe novit omnia vita, quae ibi est, et praesentit, quis ad ea conveniat. Venientibus ergo electis et poma carpentibus gaudere debuit, non plorare illum transitorium dolorem tanta felicitate compensans et tantam evadens miseriam, si in alios incidisset. Cur itaque pomum non decerpatis, cum decerpto tam multas plagas doloresque ingeratis? Respondete, si potestis! Nec ipsa ieiunia vobis competunt; non enim oportet vacare fornacem, in qua spiritale aurum de stercoris commixtione purgatur et a miserandis nexibus divina membra solvuntur. p. 290,19 Quapropter ille est misericordior inter vos, qui se potuerit ita exercere, ut nihil eius valetudini obsit saepe crudos cibos sumere et multa consumere. Vos autem et tantas poenas escae vestrae irrogando crudeliter manducatis et a membrorum divinorum purgatione cessando crudeliter ieiunatis.

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Gegen Faustus

4.

Die Sabbatruhe (p. 284,14) einzuhalten halten wir nun tatsächlich für überflüssig, seit uns die Hoffnung auf die ewige Ruhe offenbart ist, nicht aber darüber zu lesen und sie richtig zu deuten; denn in den Zeiten der Propheten, als es darum ging, all das, was heute enthüllt ist, nicht nur durch Worte, sondern auch durch Handlungen modellhaft darzustellen und voranzukündigen, damals also wurde mit jenem Zeichen, von dem wir lesen, die Wirklichkeit, die wir jetzt vor Augen haben, vorangezeigt. Doch möchte ich von euch gern wissen, warum denn ihr nicht gewillt seid, eure eigene Ruheordnung einzuhalten? Bei den Juden ist es ja so, dass sie an ihrem Sabbat, den sie noch fleischlich verstehen, weder auf dem Feld auch nur eine einzige Frucht ernten, noch zu Hause eine solche schneiden oder kochen würden. Ihr dagegen ruht euch zwar aus, wartet aber darauf, wer von euren Hörern, um euch mit Nahrung zu versorgen, mit Messerchen oder Sichelchen bewaffnet, als Kürbismörder in den Garten rennt, und euch, es ist kaum aussprechbar, die Kürbisse als lebendige Leichname auftischt. Wenn er sie nämlich dabei nicht umbringt, was hat euch dann gehindert, die Tat selber zu begehen? Wenn sie aber beim Ernten umgebracht werden, wie ist dann noch Leben in ihnen, dem ihr, wie ihr versichert, durch das Verspeisen und das Herausrülpsen zu Hilfe kommen könnt, damit es wieder rein wird und sich erholt? Man übergibt euch also noch lebende Kürbisse, die ihr eigentlich, wenn das möglich wäre, unzerkaut herunterschlucken müsstet, damit sie nach jener einen Verwundung bei der Ernte – durch die sich euer Hörer mit Schuld beladen hat, von der er nur dank eurem Gnadenerweis wieder loskommen kann –, wenigstens in der Folge unverletzt und wohlauf zur Werkstatt eures Magens gelangten, wo ihr euren Gott, der in jenem Kampf zu Schaden gekommen ist, wieder aufpäppeln könntet. Nun aber werden sie von euch, noch bevor die Zähne sich ans Zermalmen machen, stückchenweise zerkleinert, wenn es der Gaumen gern so möchte. Wie kommt es, dass ihr selber, obwohl ihr den Kürbissen so zahllose Verletzungen zufügt, frei von Schuld bleibt? Seht doch, wie sehr es euch zustatten käme, wenn ihr das, was die Juden an einem von sieben Tagen machen, alltäglich machen würdet, und auch solch häusliche Arbeit ruhen liesset! Was erst müssen diese Kürbisse auf dem Feuer erdulden, wo das Leben, das noch in ihnen ist, sicher nicht erneuert wird! Denn ein siedender Kochtopf kann ja niemals gleiches vollbringen wie ein verantwortungsbewusster Magen. Und trotzdem verspottet ihr die Sabbatruhe als etwas Überflüssiges. Wie viel heilsamer wäre es doch, wenn ihr nicht nur aufhörtet, sie bei den Vätern, wo sie ja nicht überflüssig war, anzuprangern, sondern auch heute noch, wo sie schon überflüssig ist, euch an sie, statt an eure eigene Ruheordnung halten würdet, die von ihrem Sinngehalt her nicht annehmbar, von ihrer Sinnlosigkeit her aber zu verurteilen ist. Denn wenn ihr diese nicht einhält, seid ihr schuldig nach der Meinung eurer eigenen Torheit, wenn ihr sie einhält, seid ihr töricht nach dem Urteil der Wahrheit. Ihr behauptet ja, dass die Frucht Schmerz empfindet, wenn sie vom Baum gepflückt wird, dass sie ihn fühlt, wenn sie klein geschnitten, zerrieben, gekocht, gegessen wird. Und so dürftet ihr euch eigentlich nur von Speisen ernähren, die roh und unzerkaut heruntergeschluckt werden können, damit sie wenigstens nur den einen Schmerz beim Ernten erdulden müssen, und dies nicht von euch selber, sondern von euren Hörern. Ihr wendet dagegen ein: ‛Wie kommen wir dem Leben in seiner ganzen Fülle zu Hilfe, wenn wir nur verzehren, was wir, ungekocht und trotzdem weich, hinunterschlürfen können?’ Wenn ihr nun also bei diesem Gegengeschäft euren Speisen so viel Schmerzen zufügt, warum schreckt ihr ausgerechnet davor zurück, jenen Schmerz zuzufügen, der sich als einziger in keiner Weise vermeiden lässt? Eine Frucht kann ja auch roh gegessen werden, wie das einige von euch praktiziert haben, wobei sie es nicht nur bei Baumfrüchten, sondern auch bei sämtlichen Bodenfrüchten taten; wenn aber eine Frucht nicht abgezupft oder abgeschnitten oder wie auch immer aus der Erde oder vom Baum geholt wird, kann sie nie und nimmer auf den Esstisch gelangen. Diese Tätigkeit, ohne die ihr eurem Gott nicht zu Hilfe kommen könnt, müsste also ganz leicht Verzeihung finden, nicht dagegen jene so zahllosen Qualen, die ihr seinen Gliedern bei der Zubereitung eurer Speisen bedenkenlos zufügt. ‛Aber der Baum weint halt, wenn seine Frucht gepflückt wird’; das behauptet ihr nämlich, ohne zu erröten. Doch das Leben, das sich darin befindet, weiss sicherlich alles, und es merkt zum voraus, wer da zum Pflücken kommt. Wenn also Auserwählte kämen und die Früchte pflückten, müsste es, statt zu weinen, eher Freude darüber empfinden, dass es jenen vorübergehenden Schmerz mit so grossem Glück kompensieren kann, und dem so grossen Unglück, in andere Hände zu geraten, entronnen ist. Warum solltet ihr also die Früchte nicht pflücken, wo ihr ihnen doch nach dem Pflücken so viele Wunden und Schmerzen zufügt? Antwortet, wenn ihr es könnt! Auch das Fasten macht für euch keinen Sinn; es gehört sich doch nicht, dass der Ofen stillgelegt wird, in dem das geistige Gold aus dem Unrat, mit dem es vermischt ist, herausgelöst wird, und die göttlichen Glieder aus ihrer beklagenswerten Fesselung befreit werden. Das Fazit: Barmherzigkeit übt bei euch jener am meisten, der sich soweit abhärten konnte, dass es seiner Gesundheit nichts mehr anhaben kann, wenn er öfters Rohkost zu sich nimmt und sie in grossen Mengen verzehrt. Ihr aber seid grausam beim Essen, da ihr dabei euren Speisen so schlimme Qualen zumutet, grausam aber auch beim Fasten, da ihr dabei mit der Reinigung der göttlichen Glieder aussetzt.

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Gegen Faustus
Reply to Faustus the Manichaean Compare

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