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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres

2.

Augustinus respondit: Absit, ut hoc vos quisquam interroget, qui vos novit, aut de hac omnino re cum talibus disputet. p. 727,5 Prius enim estis a figmento carnalium corporaliumque cogitationum pia fide et quantulacumque veritatis ratione mundandi, ut spiritalia quoquo modo et ex quantacumque parte cogitare possitis. Quod quamdiu non potestis – haeresis quippe vestra nihil aliud novit quam et corpus et animam et deum per locorum spatia vel finita vel infinita distendere, cum solum corpus talia occupet spatia vel spatiis talibus occupetur – consultius feceritis, si vos huic quaestioni non commiscueritis, ubi nec docere potestis aliquid veri – sicut nec in ceteris – nec discere estis idonei, quod fortasse potestis in ceteris, si superbi litigiosique non sitis. Cum enim quaeri coeperit, quomodo sit deus finitus, quem nullus locus capit, quomodo infinitus, quem totum filius novit, quomodo finitus immensus, quomodo infinitus perfectus, quomodo finitus nullum habens modum, quomodo infinitus modus omnium, omnis cogitatio carnalis evanescit, p. 727,20 et si vult se fieri, quod nondum est, prius ex eo, quod est, erubescit. Quapropter hoc, quod vobis proponitis de deo finito et infinito, melius tacendo finitis, donec a fine legis, quod est Christus, tam longe aberrare desinatis. De deo autem Abraham et Isaac et Iacob, cum ipse sit omnis creaturae verus deus, cur illo nomine se populo suo insinuare voluerit, iam, quantum sat erat, diximus. De circumcisione etiam in superioribus huius operis partibus contra calumnias imperitas saepe respondimus. Isti autem signum in parte corporis congrua divinitus datum, quo carnis exspoliatio figurata est, si quemadmodum dictum est: Omnia munda mundis, christiana, non haeretica mente cogitarent, nullo modo irriderent. Sed quia verum est et quod sequitur: Immundis autem et infidelibus nihil est mundum, sed polluta sunt eorum et mens et conscientia, ridentes eos et dicaciter insultantes leniter admonemus, si secundum ipsos circumcisio turpis est, non eos habere, quod ibi rideant, sed quod lugeant, quia deus eorum et illi particulae, quae praedicitur, et illi sanguini, qui destillat, illigatus et inquinatus admixtus est.

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Gegen Faustus

2.

Augustinus antwortete: Undenkbar, dass jemand, der euch kennt, euch diese Frage stellt, oder sich mit Menschen eures Schlages auch nur in ein Gespräch zu diesem Thema einlässt! Denn vorher müsstet ihr euch in gottergebenem Glauben und mit einem Fünkchen Rücksicht auf die Wahrheit von jenen Traumgebilden fleischlicher und körperlicher Gedanken befreien, um irgendwie, wenigstens in bescheidenen Ansätzen, fähig zu werden, auch Geistiges zu denken. Solange ihr dazu nicht imstande seid – eure Häresie stellt sich ja Körper wie Seele wie Gott gleichermassen in räumlichen, teils endlichen, teils unendlichen Dimensionen ausgedehnt vor, obwohl doch allein der Körper solche Räume besetzen, oder von solchen Räumen aufgenommen werden kann –, solange also wäret ihr besser beraten, wenn ihr euch aus dieser Frage heraushalten würdet, bei der ihr weder als Lehrer etwas zur Wahrheitsfindung beitragen könnt, sowenig wie in allen andern Fragen, noch euch als Schüler eignet, was ihr vielleicht bei andern Fragen tut, falls ihr Überheblichkeit und Streitsucht ablegt. Sobald man nämlich zu fragen beginnt, wie ein Gott räumlich eingegrenzt sein kann, den kein Raum fasst, wie er unbegrenzt sein kann, wenn sein Sohn ihn bis ins Letzte kennt; wie er begrenzt und doch unermesslich gross sein kann, wie unbegrenzt und doch in sich abgeschlossen, wie begrenzt und doch nicht messbar, wie unbegrenzt und doch das Mass aller Dinge, bei all diesen Fragen löst sich jegliches fleischliche Denken in Dunst auf, und wenn es werden möchte, was es noch nicht ist, errötet es zuerst vor Scham über das, was es ist. Es ist daher besser, wenn ihr dieses Thema über die Begrenztheit und Unbegrenztheit Gottes, das ihr euch da vorgenommen habt, solange stillschweigend aussetzt, bis ihr einmal nicht mehr so weit vom Zielpunkt des Gesetzes, nämlich Christus (cf. Rm. 10,4) abgeirrt seid. Warum aber der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs sich unter dieser Bezeichnung seinem Volk anempfehlen wollte, obwohl er doch der wahre Gott der gesamten Schöpfung ist, darüber haben wir bereits, so viel wie nötig war, gesprochen (cf. B.VI 17-19; B.XXII). Auch zur Frage der Beschneidung haben wir in den vorangehenden Partien dieses Werkes bereits mehrfach auf die unbedarften Anschuldigungen geantwortet. Die Manichäer aber würden augenblicklich aufhören, über jenes Kennzeichen zu spotten, das Gott an passender >Stelle des Körpers angeordnet hat, und das modellhaft die Entäusserung des Fleisches darstellt, wenn sie in christlichem, nicht in häretischem Geist jenes Wort bedenken würden (Tit. 1,15): Den Reinen ist alles rein. Da nun aber auch der anschliessende Satz: Für die Unreinen und Ungläubigen aber ist nichts rein, sogar ihr Denken und ihr Gewissen sind unrein, wahr ist, weisen wir diese Spötter und witzelnden Kritikaster sanft darauf hin, dass es für sie überhaupt kein Grund zum Spott, vielmehr zur Trauer ist, wenn die Beschneidung ihrer Meinung nach etwas Schimpfliches ist. Denn ihr Gott ist ja, festgekettet und verunreinigt, sowohl mit dem erwähnten Hautteilchen als auch mit dem Blut, das aus der Wunde trieft, vermischt. 

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Gegen Faustus
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