Edition
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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres
17.
Huc accedit, quia ea dicta sunt in promissione paracleti, ut Manichaeum post tam multos annos venientem ab ista suspicione prorsus excludant. Quia enim post resurrectionem et ascensionem domini continuo venturus erat spiritus sanctus, apertissime dictum est a Iohanne: Spiritus enim nondum erat datus, quia Iesus nondum fuerat clarificatus. Si haec itaque causa erat, ut non daretur, quia nondum erat clarificatus Iesus, procul dubio clarificato Iesu iam causa erat, ut statim daretur. Nam et Cataphrygae se promissum paracletum suscepisse dixerunt et hinc a fide catholica deviarunt conantes prohibere, quod Paulus concessit, et damnare secundas nuptias, quas ille permisit, sub his verbis insidiantes, quia scriptum est de paracleto: Ipse vos inducet in omnem veritatem, quod videlicet non omnem veritatem Paulus et ceteri apostoli docuissent ac locum Cataphrygarum paracleto reservassent. p.777,22 Ad hoc et illud traxerunt, quod Paulus ait: Ex parte enim scimus et ex parte prophetamus; cum autem venerit quod perfectum est, quod ex parte est, evacuabitur, ut scilicet ex parte sciens et prophetans apostolus dixerit : Quod vult faciat; non peccat, si nubat, et ideo perfectum paracleti Phrygiae hoc evacuaverit. Ad haec cum eis dictum fuerit, quod sint ecclesiae tanto ante promissae et toto orbe diffusae auctoritate damnati, repondent hinc etiam in se illud esse completum, quod de paracleto dictum est, quod mundus eum accipere non potest. Nonne ista sunt, quae etiam vos dicere soletis: Ipse vos inducet in omnem veritatem et: Cum venerit quod perfectum est, quod ex parte est, evacuabitur et: Mundus eum accipere non potest, de vestro Manichaeo esse praedictum? p. 778,12 Et quae tandem poterit haeresis exoriri sub paracleti nomine, quae non haec omnia verisimiliter sibi audeat coaptare ? Numquid enim est haeresis, quae non veritatem se nominet et quanto est superbior, tanto magis se etiam perfectam nominet veritatem, ut et in omnem veritatem se polliceatur inducere et doctrinam apostolorum suo errori contrariam, quasi per illam venerit, quod perfectum est, evacuare conetur ? Et quoniam tenet ecclesia, quod vehementius apostolus commendavit, si quis uobis evangelizaverit praeterquam quod accepistis, anathema sit, cum coeperit aliud adnuntians ab universo orbe anathemari, continuo dicat: hoc est, quod scriptum est: Mundus eum accipere non potest? p. 778,25
Übersetzung
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Gegen Faustus
17.
Es kommt noch hinzu, dass die Ankündigung des Parakleten in Worten formuliert ist, die zum vornherein ausschliessen, dass damit Mani, der so viele Jahre später kommt, gemeint sein könnte. Dass nämlich der Heilige Geist unmittelbar nach der Auferstehung und der Himmelfahrt des Herrn kommen werde, ist von Johannes ganz unverhüllt gesagt worden (Joh. 7,39): Denn der Geist war noch nicht gegeben, weil Jesus noch nicht verherrlicht war. Da also die Tatsache, dass Jesus noch nicht verherrlicht war, den Grund dafür bot, dass der Heilige Geist nicht gegeben wurde, so war nun nach der Verherrlichung Jesu ohne Zweifel der Grund vorhanden, dass er sofort gegeben wurde. Nun behaupteten auch die Kataphryger, den verheissenen Parakleten empfangen zu haben, und irrten in der Folge vom katholischen Glauben ab, indem sie versuchten, das was Paulus zuliess, zu verhindern, und Zweitehen, die jener erlaubte, zu verurteilen; sie bedienten sich dafür heimtückisch jener Worte, die über den Parakleten geschrieben sind (Joh. 16,13): Er wird euch in die ganze Wahrheit führen, womit sie natürlich sagen wollten, dass Paulus und die übrigen Apostel nicht die ganze Wahrheit gelehrt und noch einen Platz für den Parakleten der Kataphryger freigelassen hätten. Zusätzlich zogen sie auch noch jenes Wort des Paulus heran (I Kor. 13,9 f.): Stückweise ist nämlich unser Wissen und stückweise ist unsere Prophetengabe; wenn aber das, was vollendet ist, kommen wird, wird das, was Stückwerk ist, beiseite geräumt werden, woraus sie natürlich folgerten, dass Wissen und Prophetengabe des Apostels Stückwerk waren, als er sagte (I Kor. 7,36): Was er will, soll er tun; er sündigt nicht, wenn er heiratet, und dass die Vollkommenheit des Parakleten Phrygiens das also beiseite räumen wird. Wenn man ihnen daraufhin sagen wird, dass sie durch die Autorität der Kirche, die so viel früher verheissen wurde und sich über den ganzen Erdkreis ausgebreitet hat, verurteilt worden sind ( ) antworten sie, damit habe sich nun eben auch an ihnen erfüllt, was über den Parakleten gesagt wurde (cf. Joh. 14,17), dass die Welt ihn nicht fassen kann. Ist das nicht etwas, was auch ihr zu sagen pflegt, dass Aussagen wie: Er wird euch in die ganze Wahrheit führen (Joh. 16,13), und: Wenn aber das, was vollendet ist, kommen wird, wird das, was Stückwerk ist, beiseite geräumt werden (I Kor. 13,10), und: Die Welt kann ihn nicht fassen (Joh. 14,17), im Blick auf euren Mani vorausgesagt wurden? Und überhaupt, wird je eine Häresie unter dem Namen des Parakleten auftreten können, die es nicht wagt, alle diese Aussagen unter dem Schein der Wahrheit für sich zurechtzubiegen? Gibt es denn überhaupt eine Häresie, die sich nicht die Wahrheit nennt, die sich nicht sogar –und je überheblicher sie ist, um so lauter– die vollkommene Wahrheit nennt, sodass sie gar verspricht, in die ganze Wahrheit zu führen, und die nicht versucht, die ihrer eigenen Irrlehre zuwiderlaufende Lehre der Apostel beiseite zu räumen, als ob das, was vollkommen ist, durch ihre Häresie gekommen wäre. Und da nun die Kirche an dem festhält, was ihr der Apostel besonders eindringlich ans Herz gelegt hat (Gal. 1,9): Wenn euch jemand ein anderes Evangelium verkündigt, als das, was ihr angenommen habt, sei er verflucht!, sagt die Häresie, wenn nach und nach der ganze Erdkreis sie dafür verflucht, dass sie etwas anderes verkündet, dann schnell einmal: Das ist es, was geschrieben ist (Joh. 14,17): Die Welt kann ihn nicht fassen.