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Works Augustine of Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres

1.

Faustus dixit: Scriptum est in evangelio: Quia multi venient ab oriente et occidente et recumbent cum Abraham et Isaac et Iacob in regno caelorum. Vos ergo quare non accipitis patriarchas? (p.784,10) Absit nos quidem cuiquam invidere mortalium, quem deus forte miseratione respiciens sua de perditione umquam reduxerit ad salutem, sed hoc sane nos eius esse iam clementiae ponimus, qui misertus sit, non illius meriti, cuius fuisse negare non possis improbabilem vitam. Ac per hoc et Iudaeorum patres, Abraham scilicet et Isaac et Iacob – si est hoc pro certo de eisdem Christi testimonium, quod affertis – quamquam fuerunt ipsi quidem flagitiosissimi, ut fere Moyses indicat eorum pronepos sive quis alius historiae huius conditor est, quae dicitur geneseos, qui eorum vitas nobis odio omni fastidioque dignissimas scripsit, sint tamen et ipsi iam in regno caelorum, sint in loco, quem nec crediderant umquam nec speraverant, ut fere ex eorum liquido libris apparet, dummodo tamen constet vobis etiam confitentibus longo intervallo de tetra ac poenali inferorum custodia, ubi se vitae merita coercebant, a Christo nostro domino liberatos, per eius scilicet mysticam passionem pervenire ad hoc ipsum potuisse, si pervenerunt, quod scriptum de eis est. p. 785,1 Neque enim quia et latronem quendam de cruce liberavit idem noster dominus et ipso eodem die secum futurum dixit eum in paradiso patris sui, quisquam inviderit aut inhumanus adeo esse potest, ut hoc ei displiceat tantae benignitatis officium. Sed tamen non idcirco dicemus et latronum vitas ac mores nobis probabiles esse debere, quia Iesus latroni indulgentiam dederit aut quia publicanis et meretricibus ignorit errata dixeritque, quod etiam praecederent ipsi ad regnum caelorum eos, qui se superbe gesserint. p. 785,10 In iniustitia namque et in adulterio deprehensam mulierem quandam Iudaeis accusantibus absolvit ipse praecipiens ei, ut iam peccare desineret. Quapropter si horum tale quid et circa Abraham egit et Isaac et Iacob, ipsi gratias; decet eum talia operari circa animas, qui solem suum oriri facit super bonos et malos et pluit super iustos et iniustos. Sed hoc tamen mihi unum in opinione hac vestra molestum est, cur id de Iudaeorum tantum patribus sentiatis ac non de ceteris quoque patriarchis gentium, quod et ipsi senserint aliquando nostri liberatoris hanc gratiam, praesertim cum de ipsorum filiis magis christiana constet ecclesia quam de semine Abraham, Isaac et Iacob. p. 785,21 Sed ais utique illos quidem idola coluisse, hos vero omnipotentem deum idcircoque solam ipsorum curam habuisse Iesum. Ita dei omnipotentis cultura in tartara retrudit et filii eget auxilio, qui coluit patrem! Sed videris! Consentiamus, inquam, hactenus in caelum reductos eos, non quia mererentur, sed quia vincat divina clementia vim peccatorum.

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Gegen Faustus

1.

Faustus sagte: Es steht im Evangelium (Mt. 8,11): Viele werden von Osten und Westen kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen. Warum also anerkennt ihr die Patriarchen nicht? Zwar sei es uns fern, je auf einen Sterblichen neidisch zu sein, dem Gott sich etwa in seinem Erbarmen zugewandt und ihn aus dem Verderben zum Heil geführt hat; allerdings ist es für uns klar, dass dies nur an der Milde dessen liegt, der Erbarmen geschenkt hat (cf. Röm. 9,15; ex. 33,19), nicht am Verdienst eines Menschen, dessen Lebensführung alles andere als untadelig genannt werden kann. Sollen daher auch die Väter der Juden, nämlich Abraham, Isaak und Jakob, im Himmelreich sein –falls das fragliche Zeugnis Christi, das ihr zitiert (Mt. 8,11), überhaupt als gesichert gelten kann–, obwohl sie doch recht skandalöse Gestalten waren, wie es in etwa Moses, ihr später Nachfahre darstellt, –oder wer immer der Schöpfer dieses unter dem Namen Genesis bekannten Geschichtswerkes ist–, der ihre Lebensführung so beschrieben hat, dass sie bei uns nur äussersten Ekel und Widerwillen auslösen kann: sollen also auch sie trotz allem schon im Himmelreich sein, sollen sie doch an jenem Ort sein, an den sie nie geglaubt, den sie nie erhofft hatten, wie aus den Texten, die von ihnen handeln, ziemlich deutlich hervorgeht! Wenn nur wenigstens klar anerkannt ist, auch von euch, dass sie erst nach einer langen Zwischenzeit, nachdem sie von Christus, unserem Herrn, aus jenem schauerlichen und qualvollen Gefängnis der Unterwelt, wohin ihre schuldhafte Lebensführung sie verbannt hatte, befreit wurden, nämlich durch sein sinnbildlich ertragenes Leiden, an den Ort gelangen konnten –falls sie überhaupt dorthin gelangten–, der hier (Mt. 8,11) beschrieben ist! Auch darüber, dass unser Herr auch noch einen Räuber vom Kreuz befreite und sagte, dass dieser noch am selben Tag mit ihm zusammen im Paradies seines Vaters sein werde (cf. Lk. 23,43), dürfte niemand neidisch geworden sein, und keiner kann so unmenschlich sein, dass ein von soviel Wohlwollen zeugender Liebesdienst sein Missfallen erregen würde. Und trotzdem >werden wir nicht sagen, dass nun sogar Lebensweise und Sitten von Räubern unsere Anerkennung finden müssten, weil Jesus ja einem Räuber gegenüber Gnade walten liess, oder weil er Zöllnern und Dirnen ihre Sünden verzieh und sagte, dass sie sogar eher ins Himmelreich gelangen werden als jene, die sich stolz gebärdeten (cf. Mt. 21,31). Schliesslich hat er ja auch noch einer Frau, die bei einer Gesetzeswidrigkeit und beim Ehebruch ertappt worden war, und von den Juden dafür angeklagt wurde, vergeben und sie seinerseits angewiesen, nicht mehr zu sündigen (cf. Joh. 8,5 ff.). Wenn Gott also auch bei Abraham, Isaak und Jakob ähnlich handelte, sei ihm dafür gedankt; ihm, der seine Sonne aufgehen lässt über Bösen und Guten, und der regnen lässt über Gerechte und Ungerechte (Mt. 5,45), steht es nämlich gut an, den Seelen gegenüber sich so zu verhalten. Ein Punkt allerdings macht mir bei eurer Jenseitsvorstellung Mühe, warum ihr dabei nur an die Väter der Juden denkt und nicht auch an die andern Patriarchen, jene der Heiden, dass auch sie einmal diese Gnade unseres Befreiers erfahren könnten, zumal ja die christliche Kirche zum grösseren Teil aus deren Nachkommen besteht, nicht aus dem Geschlecht Abrahams, Isaaks und Jakobs. Darauf sagst du natürlich, jene hätten Götzenbilder verehrt, diese aber den allmächtigen Gott, und deshalb habe sich Jesus einzig um diese gekümmert. So hatte also die Verehrung des allmächtigen Gottes den Sturz in den Tartarus zur Folge, und es braucht nun die Hilfe des Sohnes, wer den Vater verehrte! Doch soll das deine Sorge sein! Wir können mit euch soweit einig gehen, ich sagte es schon (784,12), dass sie in den Himmel aufgenommen wurden, aber nicht weil sie es verdient hätten, sondern weil die Grossmut Gottes stärker war als die Macht der Sünden.

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Contre Fauste, le manichéen Compare
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Reply to Faustus the Manichaean Compare

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